Waldkirchen. Im Gasthof Lamperstorfer bleibt ab jetzt die Küche kalt. 50 Jahre nachdem die Waldkirchener Gastronomen-Familie das Wirtshaus im Kern der Stadt übernommen hat, will der Besitzer, die Augustiner-Brauerei, den Pachtvertrag nicht mehr aufrecht erhalten. Das Ende einer Traditions-Gaststätte – wenn auch nur vorerst. Denn man ist bemüht, einen neuen Pächter zu finden. Dennoch wirft dieser Vorgang die Frage auf, ob das gastronomische Angebot in Waldkirchen noch ausreicht. In einem Kurz-Interview haben wir mit Bürgermeister Heinz Pollak darüber gesprochen.
Herr Pollak, erst kürzlich wurde in der Presse vermeldet, dass das Waldkirchener Traditionswirtshaus Lamperstorfer schließen wird. Bedauerlich, oder?
Ja es ist traurig, dass das Traditionsgasthaus schließt, aber es handelt sich ja nur um eine vorübergehende Schließung.
„Der Gasthof Lamperstorfer hat nur vorübergehend geschlossen“
Weiter schrumpft das gastronomische Angebot in Waldkirchen. Warum ziehen sich immer mehr Wirte zurück?
Das stimmt so nicht. Waldkirchens Gastronomie wächst – das Nachtwerk hat vor einer Woche – und ein Kroate erst im Juni eröffnet. Demnächst kommt das Subway hinzu. Der Gasthof Lamperstorfer hat nur vorübergehend geschlossen. Somit schrumpft das Angebot nicht, sondern wächst. Das gastronomische Angebot in Waldkirchen ist sehr groß.
Welche Angebot gibt es zum Beispiel noch?
Neben einem Kroaten, zwei Italienern, einem Griechen und bayerischen Gaststätten wie dem Traditionshaus Meindl, dem Frongahof in Böhmzwiesel oder dem Fischerstüberl Atzinger bietet Waldkirchen ein Restaurant mit einem Michelin Stern, mehrere Kneipen wie das Kaffeehaus, das Lions Pub, die Turm Bar, eine große Disko und vieles mehr. Wir haben zudem gastronomische Betriebe im Bürgerhaus, im Bäderpark, in den zahlreichen Hotels und außerdem eine Reihe von Gasthäusern in Böhmzwiesel, Karlsbach, Boxleitenmühle, Atzesberg und Erlauzwiesel.
Wie kann man als Bürgermeister das gastronomische Angebot noch weiter voranbringen?
Ich versuche, neue Gastronomen zu werben und die bereits etablierten Wirte zu be-werben. Es findet sich für jeden das passende Restaurant in Waldkirchen.
Ist das geplante Subway da das Allheilmittel? Oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Das Subway ist eine weitere Ergänzung des gastronomischen Angebots in Waldkirchen. Ich freue mich drauf.
Heinz Pollak stolz: „Waldkirchen kann alles bieten“
Ist Waldkirchen eigentlich der richtige Ort für Restaurants wie das „Johanns“? Oder braucht man nicht doch etwas bodenständigere Gaststätten à la Meindl und Lamperstorfer?
Natürlich ist Waldkirchen der richtige Ort für alle Arten von Restaurants. Die Menschen sind verschieden, jeder hat einen anderen Geschmack. Der eine legt mehr Wert auf bodenständiges Essen, der andere auf außergewöhnliches, der nächste will italienisch oder kroatisch. Waldkirchen kann alles bieten – und ist der richtige Ort für jede Art von Gastronomie.
Vielen Dank für das kurze Gespräch, Herr Pollak.
Interview: da Hog’n
entschuldigung, aber was ist das für eine Frage: ist Waldkirchen der richtige Ort für ein „johanns“? Jeder Landkreis jeder Ort kann froh sein über „so“ ein Lokal!
Und abgestimmt wird sowieso mit den Füßen. Also bitte keine Besserwisserei verbreiten, sondern einfach Spaß und Genuss haben. Und die örtliche Gastronomie für gute Leistungen belohnen.
Nein, Waldkirchen hat sicher kein Gastronomie-Problem.
Bis der Lamperstorfer wieder aufmacht, besucht doch einen anderen Waldkirchener Gastronomiebetrieb.
Vielleicht das „IRODION“ gleich gegenüber am Marktplatz – mit schönem Blick von oben auf das Gasthaus Lamperstorfer und einem wunderbaren Urlaubsgefühl von südlichem Meer und griechischem Wein.
alles hat eben seine zeit,auch wenn es für manchen schade ist.
sicherlich hat waldkirchen einige lokale,so wie Bürgermeister Pollak bereits bestätigte.
wie ich mich aber überzeugen konnte, war in fast keinem dieser ètablissements guter betrieb,ausser am wochenende etwas verstärkt.persönlich finde ich das die meisten geschätsleute und Wirte am waldkirchner marktplatz diese situation selber verschuldeten,in den frühen 80igern, haben sie für die verkehrsberuhigte zone mit fussgänger bereich geschrien(auch lamperstorfer stimmte damals optimistisch dafür) demzufolge wurden die meisten gescháfte und einkaufsmärkte aus dem stadtbereich in das umliegende industriegebiet geboxt,womit für den einkäufer die frequentierung des markptlatzes überflüssig wurde und zugleich das zuvor quirlige leben im ringmauerbereich besiegelt war.
ich lebe seit 15 jahren im ausland und habe waldkirchen im sommer 2014 das erste mal seit langem wieder besucht.ich war geschockt und mein eindruck war der einer geisterstadt.kaum menschen auf dem früher immer betriebsamen marktplatz,keine autos,keine touristen und überall lamer betrieb.es wirkte schon fast gespenstisch auf mich.von früher gekannten geschäften waren die meisten geschlossen,zumeist aber zu meinem entsetzen gar nicht mehr existierend.meiner meinung nach ,könnte man die betriebsamkeit in waldkirchen nur dann wieder reanimieren,wenn die verkehrsberuhigte zone freigegeben würde und wieder befahrbar gemacht wird.eine kleinstadt wie waldkirchen kann sich einfach keine fussgängerzone erlauben ohne gravierende einbussen zu vermerken.PS..dann halten sich auch die wirte wieder länger;-)