Freyung. Gut sechs Monate ist es mittlerweile her, dass die Brauerei Lang die Wandlung zu einer Genossenschaftsbrauerei vollzogen hat. Nachdem es zu Beginn dieser Ära wohl hauptsächlich darum gegangen ist, möglichst viele Investoren von dieser Idee zu überzeugen, sind inzwischen auch erste äußere Veränderungen am Brauereigebäude in der Langgasse feststellbar. Nach Schätzungen von Anna Lenz-Fuchs, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Lang Bräu Freyung e.G., wurden bisher rund 140.000 Euro investiert – nicht dazu gezählt sind die vielen Arbeitsstunden, die in Eigenregie geleistet worden sind. Es rüht sich was am Gelände der Freyunger Traditionsbrauerei…
109 Genossen gehört die Lang Bräu Freyung e.G. mittlerweile
Zum Start in den Dezember wurde nun mit dem ersten größeren Bauabschnitt begonnen: die Erneuerung der Glasfassade des Brauhauses. Alte Glasfront raus, neue Glasfront rein. So ist künftig wieder ein ungetrübter Blick ins Herz der Brauerei möglich. Doch bereits vorher wurden im Inneren einige Dinge umgestaltet und renoviert. So ist die Wasserversorgung und Anfahrrampe auf Vordermann gebracht und im Foyer eine Ahnengalerie sowie eine Produktübersicht installiert worden. „Es geht voran“, freut sich Anna Lenz-Fuchs über die neuesten Errungenschaften. 109 Genossen gehört inzwischen die Brauerei Lang, wie viel Geld insgesamt bereits eingezahlt worden ist, möchte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende nicht preisgeben. Dass aber weitere Investitionen geplant sind, ist kein Geheimnis.
Neubau eines Hallenkomplexes: „Wir hätten alles unter einem Hut“
Im kommenden Jahr ist zum einen geplant, dass die Wasserversorgung – seit drei Jahren ist dafür übergangsweise die Stadt Freyung zuständig – wieder in den eigenen Händen liegt. Die Quelle in Freyung-Schönbrunn soll wieder „angezapft“ werden – rund 120.000 Euro liegen für diesen Bauabschnitt bereit. Zum anderen soll im oberen Bereich des Brauerei-Geländes ein neuer Hallenkomplex entstehen, wie Anna Lenz-Fuchs erklärt. „Dort sollen dann die komplette Logistik und auch das Büro untergebracht werden. Somit hätten wir wieder alles unter einem Hut.“ Der Bauplan für dieses Vorhaben ist bereits genehmigt, wie viel Geld dieses Projekt letztlich „verschlingen“ wird, ist noch offen. Trotz der fortschreitenden Bauarbeiten versichert die Brauerei-Führung, dass die Produktion nicht beeinträchtigt ist.
Einziger Wermutstropfen in der allgemeinden Aufbruchstimmung ist die Schließung des Bräustüberls zum Dezember. Zwar liegt die Zukunft dieser Traditionsgaststätte in den Händen ihres Besitzers, der Stadt Freyung – dennoch ist es freilich ein Anliegen der Genossen um Anna Lenz-Fuchs, dass diese Räumlichkeiten wiederbelebt werden. „Das Bräustüberl gehört einfach zur Identifikation der Brauerei mit dazu. Es geht einfach nicht ohne.“
Helmut Weigerstorfer