Spiegelau. In Zeiten von Stress, Hektik und Schnelllebigkeit wird es immer wichtiger, sich gewisse Auszeiten zu nehmen – und diese auch sinnvoll zu nutzen. Da bietet sich vor allem Sport als Ausgleich zum Berufsalltag an. Und weil die Zeit eben meist knapp bemessen ist, ist es umso wichtiger, diesen semi-professionell zu betreiben, unter fachlicher Anleitung. Barbara Rauscher, seit Anfang 2013 besser bekannt unter dem Namen „Bayerische Bergfex“, weiß genau dort anzusetzen: Die 38-jährige Fitnessspezialistin hat die körperliche Ertüchtigung genauso im Sinn wie die Wahrnehmung der Natur im Bayerischen Wald. Im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ spricht die sympathische Spiegelauerin über ihren sportlichen Beruf, über ihre Trainingsinhalte – und die Bedeutung von Flora und Fauna in ihrem Leben.
„Ich biete alles an was mit Outdoor-Sport und Fitness zu tun hat“
Barbara: Was ist eigentlich ein bzw. eine „Bergfex“?
Das ist eine in Süddeutschland und Österreich gebräuchliche Bezeichnung für einen leidenschaftlichen Bergsteiger. Mir wurde in meiner ‚Österreich-Zeit‘ dieser Name von Freunden gegeben, weil ich jede freie Minute auf den Bergen verbracht habe – beim Bergwandern, Klettern, Klettersteig- und Skitourengehen…
… und was bietest Du als staatlich geprüfte Wellness- und Fitnesstrainerin sowie Skilehrerin Deinen Kunden genau an?
Eigentlich alles, was mit Outdoor-Sport und Fitness zu tun hat: angefangen vom Personal-Training und Ernährungsberatung über Skikurse bis hin zum Inline-Skating. Auch für die Hotels in und um Spiegelau biete ich verschiedene Programme und geführte Touren an, wie zum Beispiel Nordic Walking, Aqua-Fitness, Skitouren, Schneeschuhwanderungen oder Ski- und Langlauf-Technikkurse.
Bekannt geworden – vor allem bei Facebook – bist Du mit Deiner Aktion „Anita minus 30“. Erkläre uns dieses Projekt bitte kurz etwas genauer?
‚Anita minus 30‘ heißt jetzt ‚Anita Leichtfuß‚. Auf eine Anzeige hin, hat Anita mit mir im Sommer 2014 das Training begonnen. Ihr Ziel: 30 Kilogramm durch sportliche Betätigung abnehmen. Längerfristig, also innerhalb von drei Jahren, sollen sogar 100 Kilo purzeln. Wir sind vor allem viel im Wasser und es macht richtig Spaß zu sehen, wie Anita immer mehr aufblüht und auch aus ihrem seelischen Tief immer mehr herauskommt.
Wie kann man eher unsportlichen Menschen die Freude am Sport am besten vermitteln?
Das ist genau mein Ziel: Eben dieses tolle Gefühl zu transportieren, wenn man für sich selbst und seinen Körper was gemacht hat, wenn man auf dem Gipfel eines Berges steht und runter ins Tal schaut.
Training ist abgestimmt auf Leistungsstand und Wünsche
Wonach richten sich Deine Trainingsprogramme?
Mein Training ist genau auf den Leistungsstand und auf die Wünsche meiner Partner abgestimmt. Beim Personal-Training werden zuvor im Rahmen einer Anamnese die jeweiligen Wünsche und Ziele formuliert – und bei Bedarf auch ein Ernährungsplan bereitgestellt sowie ein Gesundheitscheck vom Arzt durchgeführt. Mein Wissen hab ich durch jahrelange Erfahrung und Ausbildungen im Outdoor-Bereich erworben. Ich habe in Österreich jahrelang als Outdoor-Guide, Rafting-Guide und Skilehrerin mit entsprechenden Ausbildungen gearbeitet und meine Zusatzqualifikation zum Wellness- und Fitnesstrainer absolviert. Ich habe sogar eine Saison als Skilehrerin in Südafrika verbracht.
Du hast also Dein Hobby zum Beruf gemacht?
Ja, ich hatte das große Glück. Als ich dann 2013 in den Bayerischen Wald gekommen bin, stand für mich eigentlich schnell fest, dass ich nicht nur Hausfrau und Mami sein möchte. Dank der Unterstützung meines Lebensgefährten Balboo konnte ich zudem noch die Ausbildung zum Hochseilgarten-Trainer bei der Erlebnis-Akademie sowie die Waldführerausbildung beim Nationalpark Bayerischer Wald machen. Er war es auch, der mir den Ansporn für meine eigene Selbstständigkeit gab. Schnell haben auch Inlineskating-Kurse zu meinem Repertoire gezählt, die erstaunlich gut ankamen und etwa auch ins Ferienprogramm Ilzer Land mit aufgenommen wurden.
Ganz allgemein gefragt: Was bedeutet für Dich Natur?
Ziemlich viel. Ich verbringe eigentlich jede freie Minute draußen – egal bei welchem Wetter und welcher Jahreszeit.
Hast Du eine Lieblingstour?
Meine Lieblingstouren sind in und um Lofer, meine alte Heimat. Dort ist alles dabei: Im Sommer Kajak fahren, Klettertouren, Klettersteig, Mountainbiken – oder einfach nur gemütlich mit den Inlinern im Saalachtal dahin fahren. Im Winter Skitouren, Langlaufen, Rodeln und und und … (lacht).
Vielen Dank für das Interview und weiterhin alles Gute für die Zukunft.
Interview: Helmut Weigerstorfer