Regenhütte/München. In Regenhütte sind am Samstag (15. November) 80 neue Bewohner vorrübergehend in die Erstunterkunft für Asylbewerber eingezogen, wie das Landratsamt Regen mitteilt. Die Menschen kamen am Nachmittag und am Abend mit dem Bus aus München in der vorrübergehenden Erstaufnahmeeinrichtung an.
Auch eine hochschwangere Frau unter den Flüchtlingen
„Das Bayerische Rote Kreuz kümmerte sich, wie schon zuletzt, vorbildlich um die Ankommenden“, informiert Landkreis-Pressesprecher Heiko Langer. Die Asylbewerber und Flüchtlinge wurden in der Erstunterkunft vom Hausherrn Willi Wittenzellner und seinem Team, das durch freiwillige Helfer verstärkt wurde, in Empfang genommen. Neben der Zimmerbelegung, um die sich das Rote Kreuz kümmerte, fand eine erste Gesundheitsuntersuchung durch Amtsärztin Dr. Carolin Müller sowie einen Mediziner aus den Kreiskrankenhäusern Zwiesel-Viechtach statt. Bei ihren Untersuchungen fanden sie die Menschen in der Regel in einem allgemein guten Gesundheitszustand vor. „Eine Besonderheit hatten wir aber dennoch: Eine Frau war im neunten Monat schwanger. Nachdem ihr die Reisestrapazen sehr anzumerken waren, wurde sie zu ihrer eigenen Sicherheit und zur Sicherheit ihres Kindes ins Kreiskrankenhaus Zwiesel gebracht“, berichtet Langer. Die meisten der neuen Bewohner kommen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Aber auch viele Menschen aus Afghanistan oder dem afrikanischen Kontinent befinden sich unter den Flüchtlingen.
Dem Pressesprecher zufolge entwickele sich inzwischen eine Art Routine unter den Versorgungskräften: „Das BRK ist immer einsatzbereit und mit ausreichenden und gut ausgebildeten Mitarbeitern vor Ort.“ Nachdem man mittlerweile zahlreiche Erfahrungswerte habe, sei man auf vieles vorbereitet. Man wisse in der Regel genau, welche Probleme es geben könnte. So sei auch am Samstag mit Kathrin Binder wieder eine Mitarbeiterin des Jugendamtes vor Ort gewesen. Sie hatte sich um die Kinder und Familien gekümmert. Ebenfalls mit dabei: Landrat Michael Adam, der sich am Nachmittag ein Bild von der Lage verschaffte und sich bei den engagierten Mitarbeitern und freiwilligen Helfern bedankte. Es freue ihn, wenn auch Menschen aus dem Ort sich sozial engagieren und den Flüchtlingen ehrenamtlich unter die Arme greifen.
Verteilung der Asylbewerber nach dem Königsteiner Schlüssel
In den kommenden Tagen werden die Asylbewerber nun „datentechnisch erfasst“. Langer: „Sie sollen, wenn möglich, bereits in den kommenden zehn Tagen in eine andere Einrichtung verlegt werden.“ In welche genau, stehe jedoch noch nicht fest. „Die Asylbewerber werden in Deutschland nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel verteilt. Dies bedeutet, dass die Bundesländer abhängig vom Steueraufkommen und der Bevölkerungszahl die Menschen aufnehmen müssen“, so der Pressesprecher weiter. Nachdem viele Asylbewerber zuerst in Bayern ankommen, werde ein Teil der Menschen in Regenhütte vermutlich auch auf andere Bundesländer weiterverteilt.
Während das Haus in Regenhütte nun mit rund 80 Asylbewerbern belegt ist, sind in Poschetsried laut Pressemeldung wieder viele Betten frei geworden. Dort waren in der vergangenen Woche 88 Asylbewerber angekommen, die Hälfte sei mittlerweile wieder verlegt worden. Die anderen sollen voraussichtlich in den ersten Wochentagen aus Poschetsried abreisen, heißt es. Insofern könne man damit rechnen, dass das Haus bald wieder belegt werde. „Dies hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa die Zahl der Ankünfte in München und Bayern, sowie davon, ob die Erstaufnahmeeinrichtung in München, in der Bayernkaserne, wieder regulär arbeiten kann“, informiert Langer. Nach dem momentanen Stand der Dinge sei aber auch in Poschetsried mit einer baldigen Neubelegung rechnen.
da Hog’n