Ob Spickzettel per SMS, Telefonieren im Unterricht oder gefilmte Prügelattacken - Handys sind Lehrern in ganz Deutschland ein Dorn im Auge.

Ob Spickzettel per SMS, Telefonieren im Unterricht oder gefilmte Prügelattacken – Handys sind Lehrern in ganz Deutschland ein Dorn im Auge. In vielen Schulen gilt daher ein Verbot von Mobiltelefonen. Besonders konsequent sollte das Handyverbot in Bayern umgesetzt werden. Als einziges Bundesland nahm der Freistaat diesen Punkt sogar ins Schulgesetz auf.

Technische Wunderwerke gelten als Statussymbole

mobil-app-handy-smartphone (1)„Im Schulgebäude und auf dem Schulgelände sind Mobilfunktelefone und sonstige digitale Speichermedien, die nicht zu Unterrichtszwecken verwendet werden, auszuschalten.“ So steht es seit Herbst 2006 in Artikel 56 (5) im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen. Doch der Alltag an bayerischen Schulen sieht anders aus: Die Schüler scheint das Verbot nur wenig zu interessieren. Die technischen Wunderwerke für die Hosentasche gelten unter Jugendlichen als Statussymbole. Um jährlich das neueste Modell vorzeigen zu können, schließen viele Schüler entsprechende Verträge mit Mobilfunkanbietern ab, wobei die Wahl zwischen verschiedenen Modellen oft groß ist. Und wer ein solches Hightech-Gerät im Wert von mehreren hundert Euro sein Eigen nennt, möchte es zweifellos auch benutzen. So werden die meisten Telefone in den Taschen der Schüler lediglich auf lautlos gestellt – zum Leidwesen des Lehrkörpers.

Smartphones rücken bei Mobbing-Attacken in Mittelpunkt

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Immer wieder berichten Lehrer von Schülern, die im Unterricht SMS schreiben oder ihr Handy nicht auf stumm geschaltet haben. Stören klingelnde Mobilgeräte den Unterricht, sind Lehrer dem Schulgesetz Bayerns zufolge befugt, Telefone vorübergehend einzubehalten. Einer angenehmen Unterrichtsatmosphäre sind solche Methoden allerdings wenig zuträglich. Moderne Smartphones rücken bei Mobbing-Attacken, Schülerstreichen und Schummelversuchen zunehmend in den Mittelpunkt. Durch ein generelles Verbot lassen sich diese Probleme, die älter sind als die Mobiltelefonie, jedoch nicht lösen. Etwas in der Schule zu verbieten, das aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, gestaltet sich als schwierig. Sinnvoller erscheint es, den Missbrauch der technischen Geräte zu thematisieren und das Handy auf einer sinnvollen, unterrichtsfördernden Ebene interessant zu machen. Viele Lehrer wissen nicht, dass sie Mobiltelefone durchaus in den Unterricht einbinden dürfen – diese Freiheit gewährt das bayrische Schulgesetz.

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