Philippsreut. Landtagsabgeordneter Max Gibis hat auf Einladung des Bürgermeisters von Philippsreut, Helmut Knaus, die Gemeinde besucht und sich über die Situation der Grenzgemeinde informiert. Trotz andauernder, für die Gemeinde negativer Presseberichterstattung im Nachgang zur Bürgermeister- und Gemeinderatswahl in Philippsreut hat Bürgermeister Knaus bei seinem Gespräch mit dem Abgeordneten Max Gibis betont, sich jetzt voll und ganz auf seine inhaltliche Arbeit konzentrieren zu wollen.
„Es gibt genügend Baustellen in der Gemeinde. Von daher ist es höchste Zeit, anzupacken und kontinuierlich alles abzuarbeiten“, wird Bürgermeister Knaus in einer Pressemitteilung zitiert. Beim Thema Breitbandförderung, bei der die Gemeinde Philippsreut einen Fördersatz von 90 Prozent sowie eine Höchstfördersumme von 700.000 Euro erhält, steht die Kommune kurz vor dem Start in das neue Breitbandförderprogramm der Bayerischen Staatsregierung. „Manche Teile in der Gemeinde Philippsreut sind bereits mit 50 Mbit/s versorgt, so dass letztendlich nur noch Kosten von etwa 300.000 Euro auf uns zukommen, um die gesamte Kommune mit Glasfaserkabeln zu versorgen“, beschreibt Bürgermeister Knaus die Situation. „Wir wollen uns nur noch mit der Gemeinde Hinterschmiding abstimmen, um mögliche Synergie-Effekte nutzen zu können. Dann legen wir los.“
Pläne für die Zukunft: Ist ein Rathaus-Neubau nicht kostengünstiger?
Ein weiteres Thema, das in Philippsreut bald auf der Tagesordnung stehen wird, ist die Sanierung des Rathauses, die dringend notwendig sei. Laut Pressemitteilung verweist Gibis dabei auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten, wobei in diesem Fall das Dorferneuerungs-Programm die aussichtsreichste darstelle. „Es gilt letztendlich auch abzuwägen, ob ein Neubau eines Rathauses mit integrierten Räumen für Veranstaltungen sowie Jugend und Senioren nicht sinnvoller und langfristig preiswerter ist, als eine kostenintensive Renovierung des alten Rathauses“, merkte Bürgermeister Helmut Knaus dazu an. Der Landtagsabgeordnete lobte diese Idee und betonte, dass ein Mehrgenerationenhaus einen immensen gesellschaftlichen Zugewinn für die Gemeinde Philippsreut darstellen könne.
Weiter offen: Was wird aus dem Kindergarten?
Gibis wies Bürgermeister Helmut Knaus bei seinem Besuch abschließend auf das neue Förderprogramm zur Sanierung des Kernwegenetzes vom Amt für Ländliche Entwicklung hin. Ebenso kam er auf das Problem einer möglichen Kindergartenschließung im Ort zu sprechen. Denn: Aufgrund zu weniger Anmeldungen sei der Kindergarten in Philippsreut momentan von der Schließung bedroht. Der Versuch des Bürgermeisters, anstatt des Kindergartenbetriebs, der eine Mindestanzahl an Anmeldungen vorsieht, eine Großtagesstätte zu installieren, um den Kindergarten zu retten, scheiterte aus mehreren Gründen. „Die einzige Möglichkeit, die mir noch bleibt, ist die vorübergehende Stilllegung des Kindergartens. So kann die Einrichtung jederzeit, sobald die nötige Kinderzahl erreicht ist, wieder den Betrieb aufnehmen“, gab sich Knaus kämpferisch.
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Und das sagen die anderen „Woid-MdLs“ zur Causa Philippsreut:
Rosi Steinberger (Die Grünen): „Dass ein unterlegener CSU-Kandidat enttäuscht ist und er und seine Anhängerschaft den neuen Bürgermeister mit Argwohn betrachten, kommt überall vor und ist auch nichts Ungewöhnliches. Ich kann nur hoffen und appellieren, dass die Gemeinderäte sich zusammen raufen und zum Wohl der Gemeinde konstruktiv mit dem Bürgermeister zusammen arbeiten. Ständigen Streit mögen die Leute nämlich nicht und merken sich das gerne bis zur nächsten Wahl. Dann kann das Ergebnis noch schlechter ausgehen, zumindest für diejenigen, die persönliche Attacken wichtiger sind, als die Arbeit in der Gemeinde.“
Bernhard Roos (SPD): „Ich erachte das Urteil als völlig überzogen, es liegt höchstens ein minderschwerer Fall vor. Erstens hat die Dame im Interesse von Tochter und Enkel quasi als verlängerter Arm deren Willenserklärungen gehandelt, zweitens kann man auch die fehlerhafte Unterschriftsleistung als davon umfasst interpretieren, geschweige denn bei MS. Das Wahlergebnis ist nicht davon beeinflußt. Knappe Entscheidungen sind in der Demokratie stets besonders heikel, insofern ist die Emotion auf beiden Seiten zwar verständlich, aber nicht hilfreich. Beide „Lager“ haben der Gemeinde zu dienen, nicht dem eigenen Dünkel. Ich empfehle dringend eine Mediation unter Vermittlung einer erfahrenen und gegenüber beiden Parteien unabhängigen Kommunalpolitikerin. Philippsreut hat genügend Herausforderungen zu bestehen, politischen Leerlauf oder gar Rückschritt ist nicht zu verantworten!“
„Das ist eine gemeindeinterne Geschichte und deshalb wird es von Herrn Muthmann keine Stellungnahme dazu geben“, erklärt dessen Pressesprecherin Annette Nigl auf Hog’n-Nachfrage.
da Hog’n