Grafenau. Der Zustrom an Asylbewerbern nach Deutschland und damit auch in den Landkreis Freyung-Grafenau reißt nicht ab. Vor diesem Hintergrund hat Landrat Sebastian Gruber die Bürgermeister des Landkreises in die Gemeinschaftsunterkunft in Grafenau eingeladen. Hier leben derzeit fast 160 Menschen aus verschiedenen Ländern, die Asyl in der Bundesrepublik beantragt haben. „Als Kommunalpolitiker sind wir in der Flüchtlingsproblematik zunehmend als Multiplikatoren gefragt“, wird Gruber in einer dementsprechenden Pressemitteilung des Landratsamtes zitiert.

Landrat Sebastian Gruber mit einer afghanischen Familie in der Gemeinschaftsunterkunft Grafenau: Die Kinder freuen sich sichtlich über den Besuch des Landrats. Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau
Gekommen waren ein Großteil der Landkreisbürgermeister, Vertreter der Regierung von Niederbayern und der Landkreisverwaltung sowie die beiden stellvertretenden Landrätinnen Helga Weinberer und Renate Cerny. Die Heimleiterin Swetlana Fefer gab den Teilnehmern einen Einblick in die Situation und in die Lebensweise der Asylbewerber in unserem Land. Besonders stolz war sie auf die gute Betreuung der Kinder in der Unterkunft. Sie konnte davon berichten, dass die Schulkinder aus der Gemeinschaftsunterkunft zum Teil beachtliche schulische Leistungen entwickeln.
„Diese Menschen haben unvorstellbar schlimme Dinge erlebt“
Deutlich wurde auch, wie wichtig das Engagement der Ehrenamtlichen ist. Es unterstützt die Integration in allen Altersgruppen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Kindern und ihren Müttern. Sehr wichtig und von den Asylbewerbern sehr gern in Anspruch genommen, ist der Sprachunterricht. Obwohl in der Unterkunft Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen leben, funktioniert das Zusammenleben. Stolz berichtete Swetlana Fefer, dass sich immer wieder ehemalige Bewohner melden und zum Ausdruck bringen, dass sie sich in der Unterkunft und in Grafenau sehr wohl gefühlt hätten. „Diese Menschen haben vielfach unvorstellbar schlimme Dinge erlebt und wollen in Deutschland ein menschenwürdiges Leben führen. Der Landkreis Freyung-Grafenau begegnet ihnen mit Offenheit. Dies haben wir mit dem heutigen Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft unterstrichen“, sagte Landrat Sebastian Gruber.
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– Wohnen neben den Asylbewerbern oder: „Mister Charly’s office is open!“
– Kommen bald Asylbewerber nach Freyung? Was ist dran am Gerücht?
da Hog’n