Freyung/Spiegelau-Neuhütte. In der Nacht von heute (Dienstag) auf morgen (Mittwoch) ist es wieder so weit: Dann kann man sie sehen: Die Glücksbringer, die leider viel zu schnell wieder verschwinden…
Immer im August, wenn die elliptische Bahn des Kometen Swift-Tuttle die Umlaufbahn der Erde um die Sonne kreuzt, kann man mehrere Nächte lang die tollen Sternschnuppen erblicken – bis zu einhundert (!) Stück pro Stunde. Doch was sind Sternschnuppen überhaupt? Wir haben beim Hobby-Astronomen Patrick Leitner sowie Günther Stumpp von der Bayerwald-Sternwarte Spiegelau-Neuhütte nachgefragt: „Im Grunde sind Sternschnuppen nur Staub und Dreck“, lautet die nüchterne und nicht gerade romantische Antwort von Patrick Leitner. „Der Komet Swift-Tuttle löst sich immer mehr auf und verliert dabei Partikel. Wenn diese mit rasender Geschwindigkeit – zirka 60 km/s – in die Erdatmosphäre eintreten, werden sie durch die Reibungshitze sichtbar“, fügt Stumpp hinzu.
Sternschnuppen als Zeichen und Geschenk der Götter
Warum die Meteoritenströme im August den Namen ‚Perseiden‘ haben, kann Patrick Leitner uns auch sagen: „Sie tauchen immer im Sternbild des Perseus auf. Ein jedoch viel schönerer Name ist ‚Tränen des Laurentius‘. Dieser kommt aus dem Volksmund und geht auf die Geschichten des Märtyrers Laurentius zurück, dessen Namens- und Todestag der 10. August ist. Rund um diese Zeit kann man das Naturschauspiel beobachten.“
Der Brauch, sich beim Erblicken einer Sternschnuppe etwas zu wünschen, stammt aus der Zeit der alten Griechen. Diese nannten sie „Götterboten“ und dachten, in den Leuchterscheinungen Zeichen oder Geschenke der Götter zu sehen. Günther Stumpp antwortet auf die Frage, ob auch er sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wünscht, folgendes: „Ich habe schon so viele in meinem Leben gesehen, da wünsche ich mir nichts mehr. Mein einziger Wunsch ist es, gesund zu bleiben.“
„Im August sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen“
Die Chance, möglichst viele Sternschnuppen zu sehen, ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August am größten. Dann sollte man sich am besten zwischen drei und vier Uhr in der Früh auf einer freien Fläche befinden; dort, wo der Blick zum Horizont nicht versperrt und die Sicht nach Osten frei ist, denn: „In dieser Richtung befindet sich das Sternbild des Perseus“, wie Günther Stumpp weiß. Aber auch in den darauf folgenden Nächten stehen bei gutem Wetter die Chancen nicht schlecht, eine Sternschnuppe zu Gesicht zu bekommen.
„Wetterbedingungen zur Perseidenbeobachtung sind nicht optimal“
Unser Hog’n-Wetterexperte Martin Zoidl sagt uns, wie es mit der freien Sicht für diese Nacht aussieht: „Die Bedingungen für die Perseidenbeobachtung werden nicht optimal sein. Im Süden und Osten Bayerns ziehen immer wieder hohe Wolkenfelder durch, die einen Blick zum Himmel einschränken. Dazu kommt noch der Super-Vollmond, der die Beobachtungen zusätzlich erschwert.“
Dann bleibt zu hoffen, dass sich die Wolkendecke ab und zu einmal auftut und sich der Blick auf die ein oder andere Sternschnuppe ergibt. Viel Glück!
Ruth Zitzl