Passau. Die Uni Passau leidet seit Jahren unter einer zu geringen Personalausstattung. Nun gibt es eine Stellenaufstockung der Staatsregierung, bei der leider Passau wieder nicht so berücksichtigt wird, wie es nötig wäre. „Gute Lehre und Forschung gelingt nur mit ausreichendem Personal“, kritisiert die Grünen-Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger in einer Pressemeldung. Ebenfalls dazu meldet sich FW-MdL Alexander Muthmann zu Wort: „Die Personalausstattung an der Uni Passau ist unterdurchschnittlich, deswegen war eine überdurchschnittliche Personalzuteilung zu erwarten und auch erforderlich.“
Steinberger: „Hochschulstandort Passau muss gestärkt werden“
Die Zielvereinbarung zwischen der Universität Passau und dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, wurde im März 2014 unterzeichnet. Hier heißt es unter anderem, dass Rankings und andere Befragungen immer wieder die hervorragende Qualität und den guten Ruf der Ausbildung an der Universität Passau bestätigen. Dies hat nicht zuletzt mit dem außerordentlichen Engagement der Lehrkräfte zu tun, sich für die Studierenden einzusetzen, sie zu fördern und die Lehrinhalte verständlich zu vermitteln. Allerdings bietet sich für Lehrkräfte häufig kaum zeitlicher Spielraum, um neue, innovative Ideen und Formate in der Lehre zu erproben und umzusetzen.
„Es ist ein Armutszeugnis für die Bayerische Staatsregierung gerade mal drei neue Stellen an der Universität Passau zu schaffen“, sagt Rosi Steinberger. „Der Hochschulstandort Passau, der auch in Fragen des Internets und der Digitalisierung über eine geballte wissenschaftliche und praktische Kompetenz verfügt, muss gestärkt werden. Das schafft Impulse in der gesamten Region Ostbayern und wirkt auch positiv auf die dortige mittelständische Wirtschaft.“
„Gegenüber den Großstädten darf es keine Benachteiligung geben“
Bereits im April 2012 hat der damalige Landtagsabgeordnete Eike Hallitzky auf die chronische Unterbesetzung an der Uni hingewiesen. Auf eine schriftliche Anfrage bestätigte die Staatsregierung damals auch, dass Passau die schlechteste Personalausstattung von allen Universitäten Bayerns hat. „Die Diskussion ist schon lange im Gang und bis jetzt hat die Staatsregierung noch immer nichts getan. Die Uni Passau darf in München nicht einfach abgeschrieben werden.“ Alexander Muthmann weist in diesem Zusammenhang auch auf die Schaffung von gleichwertigen Lebensbedingungen in ganz Bayern hin. „Das ist ein Ziel der bayerischen Verfassung und dazu gehört auch der Hochschulbereich. Es darf nicht geschehen, dass die Uni Passau als eine Hochschule im ländlichen Raum gegenüber den Bildungszentren in den Großstädten benachteiligt wird.“
MuK aktiv: ZMK kann nicht zufriedenstellend genutzt werden
Die studentische Interessensvertretung MuK aktiv e.V. , die in der Vergangenheit schon die überfüllten Studiengänge und das wenige Lehrpersonal anprangerten, kritisiert die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung. „Insbesondere im Hinblick auf die von uns in den beiden offenen Briefen dargelegten Missstände erscheint uns diese Verteilung nicht als gerecht. Die von uns geschilderten Probleme, aber auch die Personalsituation an der gesamten Universität, scheinen von der Landesregierung in München nicht angemessen wahrgenommen zu werden“, teilt MuK aktiv e.V. auf Anfrage des Onlinemagazins „da Hog’n“ mit. So könne auch das neu eröffnete Zentrum für Medien und Kommunikation (ZMK) nicht zufriedenstellend genutzt werden. „Für eine solide und nachhaltige Lehre und Forschung an der Universität Passau wünschen wir uns einen größeren Ausbau an Stellen.“
da Hog’n