
Kapfham/Grafenau. Wen erwischt es heuer? Diese Frage hat die Kapfhamer Maibaumelstern knapp ein Jahr lang beschäftigt. Und letztlich fanden die Damen in Grafenau, genauer gesagt im Ortsteil Schlag, ihr Opfer. Dieses Mal sogar in doppelter Hinsicht. Denn nicht nur diejenigen weiblichen Maibaum-Diebe, die im vergangenen Jahr in Schönberg zugeschlagen hatten, waren wieder aktiv. Nein, auch eine Nachwuchs-Elstern-Bande, bestehend aus acht „Minielstern“, gingen heuer erstmals auf Diebestour. Doppelt hält besser, wird man sich in Kapfham (Gmd. Hohenau) denken – geteiltes Leid ist halbes Leid, werden sich die Schlager gegenseitig gut zureden. S Maibamsteijn – a guade oide Tradition.
2013 haben die Maibaumelstern den Schönberger Maibaum gestohlen
„Absolut leise und professionell“, beschreibt Maibaumelster Silke Still die Vorgehensweise der Kapfhamer Nachwuchs-Diebe. Ihre Objekt der Begierde gehörte dem Schlager Friseur Willi Nätscher. Ja, gehörte. Nach dem Vorbild der „Großen“ trieben die Minielstern ihr Unwesen. Und das hat sich auch rentiert – a ordentliche Portion Leberkäse und a Draggl Spezi hat es als Auslöse gegeben.
„… zum Glück lag er schon auf einem Wagen“

Etwas routinierter ging es da schon bei 22 Maibaumelstern zu. In der Nacht auf Freitag, 25. April, haben sich die Damen auf die Lauer gelegt. „Teils in nassen Gräben, teils in Gärtenhäuschen“, erzählt Silke Still. Gegen 3 Uhr morgens war es dann soweit: Während die Schlager Maibaumwache selbst „ausrückte“, schlugen die Kapfhamerinnen zu. „Leider haben sie den Stadl, in dem der Baum war, mit einem schweren landwirtschaftlichen Gerät verstellt, so dass wir kurzerhand einen Radlader anfordern mussten.“ Kein Problem für die diebischen Elstern. „Mit absoluter Frauenpower haben wir den frischen, teils gestrichenen Baum aus Schlag gerollt. Zum Glück lag er schon auf einem Wagen.“
Wie schon im vergangenen Jahr durften sich die Bestohlenen kurze Zeit nicht nur über den eigenen Maibaum wieder freuen, sondern auch über einige Dessous, die am Diebesgut angebracht waren …
da Hog’n