Regen. Letztens habe ich etwas gemacht, zu dem ich in Zeiten des Internets nur mehr selten komme: Ich habe das Telefonbuch aufgeschlagen – und die dünnen, leicht gräulichen Seiten durchgeblättert. Der Grund: Meine Tante aus dem Landkreis Regen, zu der ich schon länger keinen Kontakt mehr habe, hatte Geburtstag. Ein kurzer Anruf zum Gratulieren, das kennt man ja. Kurz vor dem Buchstaben T bleibt mein Blick hängen: Die Stadt Regen listet auf einer Seite die Durchwahlnummern seiner Ämter auf, daneben sind großzügig fünf Fotos abgebildet: Freibad, die Burgruine Weißenstein, der Gläserne Wald. Hm. Das hat mich stutzig gemacht. Ist Regen nicht die Stadt mit dem chronisch klammen Konto? Die Stadt, die die Eishalle nicht mehr tragen kann, die Grundsteuer erhöht und sich den Haushalt genehmigen lassen muss. Und genau die leisten sich eine ganze Seite Anzeige im „Das Örtliche„?

Aber „die Perle am Fluss“, wie sich das Regener Stadtmarketing selbst bezeichnet, ist nicht alleine: Auch die Nachbarstadt Zwiesel gönnt sich eine ganze Seite. Viechtach kommt mit einer halben aus. Der Landkreis Regen beschränkt sich auf ein Drittel. Weder die Städte noch der Landkreis wollen die konkreten Kosten dafür angeben, wie eine Nachfrage bei der zuständigen Behörde ergeben hat: „Die Kosten für die zweijährige Anzeige sind überschaubar und auch in Zeiten von Haushaltskonsolidierungszwängen zu verantworten“, sagt etwa Stadtkämmerer Klaus Wittenzellner aus Regen. Ernst Kamm, der geschäftsleitende Beamte der Stadt Zwiesel, findet: „Das ist für die Öffentlichkeit nicht interessant – und auch nicht dafür bestimmt.“ Und Zwiesel will „Rücksicht“ auf den Telefonbuch-Verlag A. & M. Kunze AG nehmen – und deshalb auf die Frage keine Antwort geben. Aus der Stadt Viechtach kam nach mehrmaligem Nachfragen „entgegenkommenderweise“ eine arrogant-einsilbige Antwort: 1400 Euro koste die Anzeige, man spare „wo immer das möglich ist“.

Eine Seite Anzeige kostet knapp 3.000 Euro
Meinen Recherchen zufolge betragen die Kosten für eine ganze Seite im Örtlichen 2938 Euro. Für eine halbe 1640 Euro. Und für eine Drittelseite 1201 Euro (alles netto). Wahrlich, das sind keine horrenden Summen im Vergleich zur Höhe eines Gesamt-Haushalts. Im Fall der Stadt Regen sind es zum Beispiel 0,04 Prozent der geschätzten Neuverschuldung im Jahr 2014. Zwiesel braucht zwar in diesem Jahr auf Grund höherer Einnahmen und Sparmaßnahmen keine neuen Schulden aufnehmen – im Gegenteil, die Stadt hat wahrscheinlich Mehreinnahmen von 800.000 Euro zu verzeichnen. Aber es stellt sich die grundsätzliche Frage: Muss es in Zeiten des Internets als zusätzliche Informationsquelle und Schuldenständen im zweistelligen Millionenbereich eine ganze Seite Anzeige sein? (Oder um es mit den Worten von Gerhard Polt auszudrücken: „Braucht’s des?„) Und warum sträuben sich die Zuständigen, die Kosten öffentlich zu machen? Haben die Bürger nicht das Recht zu erfahren, wofür die Verwaltung Geld ausgibt?

Versteht mich bitte nicht falsch: Natürlich braucht es für die Bürger einer Gemeinde oder eines Landkreises einen möglichst unkomplizierten, „offline-haften“ Zugang zu den Mitarbeitern einer Kommune – und dieser kann nunmal im Alltag (vor allem für die „Generation Print“) am leichtesten telefonisch hergestellt werden. Deshalb begründet etwas die Stadt Regen seine Anzeige mit dem demografischen Wandel: „Bei einer steigenden Zahl älterer Menschen ist es wichtig, auch für diese Altersgruppe, die nicht vorrangig auf das Internet zurückgreift, ausreichend Informationen zu bieten“, so Wittenzellner. Doch: Ausreichende Informationen gäbe es auch ohne dekorative Fotografien – und das für den halben Preis. Die Stadt Zwiesel begründet die große Anzeige mit einer „besseren Lesbarkeit“ und „Benutzerfreundlichkeit“.
„Eine größere Seite würde auch keine größere Hilfestellung bieten”

Der Landkreis Regen dagegen findet, dass eine Drittelseite genügt: „Auf einer Drittelseite kann man die wichtigsten Ansprechpartner auflisten – und so dem Bürger eine Orientierungshilfe geben. Eine größere Anzeige wäre deutlich teurer und würde auch keine größere Hilfestellung bieten“, gibt Heiko Langer, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Social Media, Auskunft.
Machen wir eine populistische Rechnung auf: Ab 2016 soll die Hundesteuer in der Stadt Regen um 20 Euro pro Jahr erhöht werden, was bei etwa 600 Hundebesitzern Mehreinnahmen von 12.000 Euro zur Folge hat – ein Viertel der heutigen Kosten für die ganzseitige Anzeige. Würde die Stadt Regen auf die Anzeige verzichten, müsste sie die Hundesteuer nicht um 15 Euro, sondern nur um fünf Euro erhöhen. Hm.
Ich kann es auf der einen Seite verstehen dass ein Eintrag etwas bringen kann oder auch nicht. Mir ist es selbst schon passiert dass ich schon länger in Warteschlange war bis ich überhaupt Verbunden wurde, weil kein Eintrag im Telefonbuch war. Wäre ein Eintrag gewesen hätte ich Direkt durchwählen können. Die Frauen aus Zentralen haben mir auch schon gesagt wenn man Direkt durchwählen könnte müsste ich auch nicht Warten. Oftmals waren dann auch mehrere Personen in der Zentrale. Wenn man sich Überlegt wie teuer ein Arbeitsplatz für eine Telefonzentrale ist und wie teuere ein Eintrag ist, steht das in keinem Verhältnis, Schließlich kommt Licht Heizung und zusätzlicher Raum an Betriebskosten hinzu, Die Frauen in den Zentralen wollen nicht im Dunkeln oder Freien sitzen, das Gebäude bzw. die Nutzflächen kosten auch Geld.
Wenn ein Eintrag 8000.-€ kostet aber die Betriebs und Personalkosten Übersteigen abgesehen davon wenn jeder Anrufer im Durchschnitt 40 Sekunden mehr Warten muss bei 100 Anrufen pro Tag kann sich jeder Selbst ausrechnen ob es Wirtschaftlich ist oder nicht. Schließlich verdienen die Leute die Anrufen auch Geld jede Stunde. Ausserdem ist es ein guter Service.
Und wenn ich mir Überlege wie oft ich schon in Tretminen getreten bin sollte eigentlich die Hundesteuer teuere werden, da die Entsorgung und Registrierung der Tiere sowie auch Hundesilo’s auch Geld kosten.
Hundesteuer ist viel zu Günstig, ich finde jeder sollte für den ersten Hund 300.-€ zweiter Hund 500.-€ jeder weitere Hund 800.-€ Zahlen, ausser der Hund wird als Wachhund eingesetzt für Gewerbetreibende. Für Leute die keine 100 qm Wohnfläche und 300 qm Garten Auslauf bieten können dürften kein Hund halten.
Ist der Hund mehr als 2 Std. am Tag unbeaufsichtigt ist dürften auch kein Hund halten. Hier finde ich sollte der Tierschutz sich viel mehr einsetzen. Jedes Tier braucht seine Freiheit – Auslauf und keine Käfighaltung in einer 80 qm Wohnung womöglich noch mit 3-4 Personen.
Für jedes Huhn wird vorgeschrieben wie Groß ein Käfig mindestens sein muss, jeder Zoo hat Auflagen ausgebildete Kräfte usw., nur bei Haustieren wird nichts Unternommen.
Und wenn Sie dann noch zum Tierarzt müssen jammern Sie wenn der Arzt wo Jahrelang Studiert hat zu teuer ist, aber tausende € ausgegeben wird für Hundedecken/ Mäntelchen, Betten,Teddy’s, Spielsachen teueres Hundefutter usw. da kann es nicht teuer genug sein. Freßnapf setzt Milliarden in Deutschland um mit fast nur Hunde und Katzen. Aber die anderen sollen in die Tretminen ruhig reinlaufen.