Freyung/München. „Sitzplätze für alle! Dafür stehe ich.“ Mit diesem Wahlslogan hatte der Freyunger Lothar Dumm bei den vergangenen Kommunalwahlen um die Stimmen der Landkreis-Bevölkerung geworben. Seine Wahlplakate waren, wie so viele andere, gut sichtbar am Straßenrand platziert. Der zugegebenermaßen etwas widersinnig anmutende Spruch des 47-jährigen Polizeibeamten hat es vor genau einer Woche (4. April) in die BR-Sendung „Grünwald Freitagscomedy“ geschafft.
Grünwald: „Und jetzt schaun’s amoi, wie der Mann heißt“
Nachdem das Comedy-Duo Monika Gruber und Günter Grünwald in gewohnter Kallauer-Manier zunächst die Wahlplakate eines Erdinger FDP-Politikers und eines „nackenlosen“ Sozis aus Oberbayern durch den Kakao gezogen hatte, knüpften sich die beiden den Freyunger JWU-Kandidaten und dessen „Aushängeschild“ vor. „Alles echte Wahlplakate, das haben wir uns nicht ausgedacht“, warnt die Gruberin das Publikum noch, bevor Grünwald das Stück Papier mit Dumms Parole den Zuschauern präsentiert. Grünwald: „Sein Wahlslogan lautet: ‚Sitzplätze für alle! Dafür stehe ich.'“ Die Lacher sind auf seiner Seite. „Und jetzt schaun’s amoi, wie der Mann heißt“ – erneut prustende Gesichter im Publikum … Und Monika Gruber kommentiert abschließend: „Wenn ich mal für eine Wahl kandidiere, dann schreib ich: Monika Bacardi, die 0,0-Promille-Grenze, dafür saufe ich!“
Lothar Dumm: „Ein Slogan, der im Gedächtnis hängen bleibt“
Einmal mehr gilt die Binsenweisheit: Über Humor lässt sich nicht streiten! Und der Betroffene, Lothar Dumm? Der sieht das genauso und nimmt’s sportlich, wie er auf Hog’n-Nachfrage mitteilt: „So viel Humor hab‘ ich, dass ich da drüberstehen kann“, so der 47-Jährige, der’s zwar nicht in den Kreistag, dafür aber in den Freyunger Stadtrat geschafft hat. Die Doppeldeutigkeit seines Wahlspruchs war dabei durchaus beabsichtigt. „Ein Slogan, der im Gedächtnis hängen bleibt“, ist Dumm überzeugt. Dass sein Nachname, mit dem er bereits in Kinder- und Jugendtagen „sehr viel mitgemacht hat“, von der Gruberin und Grünwald in der Sendung „direkt verunglimpft“ wurde, weist der Freyunger zurück. Generell merkt er jedoch an: „Grünwald ist mir manchmal ein bisschen zu ordinär. Da ist mir der Bruno Jonas schon lieber, der ist hintersinniger und mit feinerer Klinge ausgestattet.“
Nein, direkt zwieda ist es ihm nicht, was Gründwald und Co. da fabriziert haben. Im Gegenteil: „Ich denke, dass es bisher noch kein Freyunger zu Grünwald Freitagscomedy geschafft hat. Das ist ja letztlich auch Werbung für die Stadt.“
Stephan Hörhammer