Freyung. Manche Zeitungen würden es Sensation nennen, wir jedoch sprechen „nur“ von einer handfesten Überraschung: Sebastian Gruber wird – trotz seines Wahlsieges gegen Alexander Muthmann – das Amt des Landrates nun doch nicht antreten. Das gab der 32-Jährige am Montagabend gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“ bekannt. Seine Gründe für diesen Schritt sind absolut nachvollziehbar.
Enttäuschter Lankl: „Und i hed gmoant, mia miass ma zammhoidn…“
„Wir haben uns dazu entschlossen, nicht Landrat zu werden“, sagte der CSU-Jungpolitiker wie gewohnt im Pluralis Majestatis. Als Grund für diese schwerwiegende Entscheidung gab Gruber sein Comeback als Schiedsrichter an – ein Amt, das der Falkenbacher bereits seit 1996 (mit Unterbrechungen) ausgeübt hatte. „Entscheidungen treffen, dazu stehen, Fingerspitzengefühl zeigen und trotz aller Regeln und Vorgaben den Menschen nicht außer Acht lassen – wir sind zur Erkenntnis gekommen, dass das nur im Sport möglich ist“, teilt Gruber mit. Besonders enttäuscht ob des frühzeitigen Rücktritts (vor dem eigentlich Antritt) ist Noch-Amtsinhaber Ludwig Lankl (CSU): „Und i hed gmoant, mia miass ma zammhoidn…“, so die vielsagende Reaktion des Ringelaiers, der sogleich zum Hörer griff, um nochmals das persönliche Gespräch mit Gruber zu suchen.
(Der baldige Ex-MdL) Alexander Muthmann von den Freien Wählern indes hat seine Wohnung in München bereits aufgelöst und FW-Chef Hubert Aiwanger über seinen Abschied aus der Landeshauptstadt informiert. Der 57-Jährige wird ab 1. Mai die Geschicke des Landkreises leiten – gleichzeitig ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk für den MdL a.D, der am 3. April seinen Ehrentag nun doppelt feiern wird. Auf Hog’n-Nachfrage sagte Muthmann in seiner typisch abgeklärten Art: „Gottseidank! Ich habe immer gesagt: Wenn ich antrete, möchte ich auch gewinnen. Und das ist nun der Fall.“
da Hog’n