Hinterschmiding/Haidmühle. Vier Kandiaten, zwei Stichwahlen, eine Entscheidung. Euer Onlinemagazin „da Hog’n“ hat vor dem großen Showdown am kommenden Sonntag nochmal (fast) alle Beteiligten aus den Gemeinden Hinterschmiding und Haidmühle auf Herz und Nieren geprüft: Margot Fenzl (Wählergemeinschaft Bischofsreut-Haidmühle-Frauenberg) und Alexander Riedl (CSU/Freie Wähler) sowie Hubert Blöchl (Freie Wählergemeinschaft Herzogsreut) und Fritz Raab (ÜWG). Letzterer wollte aufgrund verschiedener Vorkommnisse jedoch keine Aussagen mehr zum Thema Kommunalwahlen machen, „um den im Vorfeld entstandenen Spalt innerhalb der Gemeinde, insbesondere zwischen Hinterschmiding und Herzogsreut, nicht weiter zu vertiefen„. Diesen Wunsch gilt es zu respektieren. Und hier gibt’s die Antworten der drei restlichen Bewerber um den „höchsten Posten in da G’moa“:
Haidmühle: Margot Fenzl vs. Alexander Riedl
[table tablesorter=“0″]Fragen an die Kandidaten der Stichwahl in der Gemeinde Haidmühle;Margot Fenzl[attr style=“width:220px“];Alex. RiedlGlauben Sie, dass bei der Stichwahl die Wahlbeteiligung wieder ähnlich hoch sein wird?; Davon gehe ich aus.;Ich glaube, dass sich in Haidmühle das Interesse an der Politik bei dieser Wahl sehr stark gesteigert hat. Somit glaube ich an eine ähnliche Wahlbeteiligung wie am 16. März.
Wie wollen Sie Wähler, die ursprünglich für den bereits gescheiterten Kandidaten Roland Schraml gestimmt haben, für sich gewinnen?;Die Wähler von Herrn Schraml wollten eine Alternative zu Herrn Riedl und werden jetzt auch diese Möglichkeit nutzen.;Jedem Wähler bleibt es selbstverständlich selbst überlassen, wo er sein Kreuzchen setzt. Ich wäre natürlich erfreut und auch sehr dankbar, wenn sich die Wähler unseres Gegenkandidaten Roland für mich entscheiden würden.
Glauben Sie, dass Sie als Frau einen Nachteil gegenüber Herrn Riedl haben? / Dass Sie, Herr Riedl, als Mann einen Vorteil haben?;Frauen haben keinen Nachteil, weil sie genauso redegewandt und selbstbewusst sind wie Männer.;Meiner Meinung nach zählt nur die Leistung eines Kandidaten und nicht das Geschlecht. Somit sagt das Geschlecht nichts über die kommunalpolitischen Leistungen eines Kandidaten aus.
Was schätzen Sie an Ihrem Stichwahl-Gegner besonders? Was halten Sie für „ausbaufähig“?;Ich kenne Alexander Riedl persönlich kaum. Meiner Meinung nach steht es mir nicht zu, dass ich mich öffentlich über Personen äußere, die ich nicht besonders gut kenne.;Ich schätze den fairen Wahlkampf. Ich bin nicht in der Situation, dass ich eine Stellungnahme zu meiner Gegenkandidatin abgebe. Ich bin mir sicher, dass auch sie ihre Stärken und auch Schwächen hat.
Gibt es Pläne für eine grenzübergreifende Zusammenarbeit mit tschechischen Kommunen?;In einem zusammenwachsenden Europa finde ich den kommunalen Austausch, auch grenzübergreifend, vor allem in einer Gemeinde wie Haidmühle, sehr wichtig.;Es gibt selbstverständlich Pläne im Gemeindebereich die eine grenzübergreifende Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Freunden fördern und natürlich auch verbessern. Seit der Grenzöffnung gibt es keine „Ausreden“ mehr, um diese Zusammenarbeit nicht zu fördern.
Wie gehen Sie mit dem kritischen Thema „Schlagbaum runter“/Einbruchserie im Grenzgebiet um?;Die Haidmühler Gemeindebürger waren alle sehr geschockt von der Einbruchserie. Ich persönlich habe mich letztes Jahr mit einigen „geschädigten“ Bürgern unterhalten. Wenn man nicht selber betroffen ist, kann sich kaum einer vorstellen, welche Ängste diese Leute durchlebt haben. Genau aus diesem Grund ist ein grenzüberschreitender Austausch, auch in Fragen der Kriminalität, sehr wichtig.;Es war zum Zeitpunkt der Einbrüche die einzige und momentan richtige Entscheidung um das Hab und Gut unserer Gemeindebürger zu schützen. Ich selber bin von der Einbruchsserie betroffen gewesen und weiß, welcher Schaden entstehen kann. Nicht nur finanziell, sondern auch auf psychischer Ebene. Jedoch müssen alle Gesetze geprüft werden, ob diese Maßnahmen rechtens sind. Da ich von Beruf Polizeibeamter bin, werde ich mit meinem Fachwissen versuchen, den Einbrüchen entgegenzuwirken.
Wie wollen Sie es schaffen, dass der Tourismus in Haidmühle neuen Schwung bekommt?; mit einem „Runden Tisch“ in Sachen Tourismus (Gastronomie und Gewerbe miteinbinden), Homepage modernisieren, jüngeres und älteres Publikum ansprechen, werben und für unsere Region gewinnen, professionelle Werbung;Unsere vorhandenen Möglichkeiten ausbauen und neue Trends erschließen. Unser gesamtes Gemeindegebiet hat sehr viel Potenzial, das wir nutzen können und auch müssen. Außerdem müssen wir mehr mit den Eigentümern der privaten Pensionen zusammenarbeiten, da diese bereits mehrere Jahrzehnte Erfahrung mit dem Fremdenverkehr haben. Auch die Touristen selbst sollen die Möglichkeit bekommen unserer Gemeinde mitzuteilen, was schön und was ausbaufähig ist. Dies könnte durch ein Auslegen von Fragebögen geschehen.
Wie schaffen Sie’s, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben bzw. neu geschaffen werden?;Kauf- und Dienstleistungsinteresse bei ortsansässigen Firmen unterstützen, Infrastruktur erhalten und ausbauen, Gewerbegebiet ausweisen, Attraktivität des Ortes erhöhen;Attraktive Angebote für Jungunternehmer aber auch ansässige Betriebe finden. Bevor jedoch neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, sollte sichergestellt werden, dass unsere Betriebe „gesund“ sind.
Welche Ziele möchten Sie außerdem gerne umsetzen, wenn Sie dann Bürgermeister Ihrer Gemeinde sind?;Einbindung der Bürger in kommunale Projekte (Dorferneuerung), mehr Informationen an die Bürger weitergeben, Haidmühle muss für Touristen noch attraktiver werden (Angebote für junge Familien, Erhaltung des Hallenbades), Gleichbehandlung aller Ortsteile und deren Bürger;Ich möchte unbedingt eine bürgerfreundliche Politik in Haidmühle führen. Jeder Bürger muss die Möglichkeit haben, seine Ideen, seine Kritik aber auch sein Lob an die Gemeinde heranzutragen. Dies könnte durch einen „Kummerkasten“, Bürgersprechstunden, Email-Postfach geschehen. Auch eine wöchentliche „Chat-Stunde“ kann es, besonders den jüngeren Mitbürgern, ermöglichen, mit ihren Sorgen und Ideen an den Bürgermeister heranzutreten.
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Hinterschmiding: Hubert Blöchl vs. Fritz Raab
[table tablesorter=“0″] Fragen an die Kandidaten der Stichwahl in der Gemeinde Hinterschmiding[attr style=“width:140px“];Helmut Blöchl[attr style=“width:220px“];Fritz Raab
Glauben Sie, dass bei der Stichwahl die Wahlbeteiligung wieder ähnlich hoch sein wird?;Ich denke, dass sie mit ca. 70 Prozent etwas unter dem ersten Wahlgang liegen wird.;Kandidat Fritz Raab wollte keine Aussagen mehr zum Stichwahl-Kampf machen, „um den im Vorfeld entstandenen Spalt innerhalb der Gemeinde, zwischen Hinterschmiding und Herzogsreut, nicht weiter zu vertiefen und somit weiteren Schaden von der Arbeit und der Politik des künftigen Bürgermeisters abzuwenden“.
Wie wollen Sie Wähler, die ursprünglich für den bereits gescheiterten Kandidaten Andreas Breit gestimmt haben, für sich gewinnen?;Durch eine direkte Ansprache, um dadurch diese Wähler von meiner Person überzeugen zu können. Mein Motto: Politik nahe am Menschen und für den Menschen.;
Glauben Sie, dass Sie den Vorsprung aufholen können?;Ja, wenn ich die Wähler des CSU-Kandidaten Andreas Breit für mich gewinnen kann.;
Glauben Sie, dass Sie als Herzogsreuter einen Nachteil gegenüber dem Hinterschmidinger haben?;Dies kann für einige Wähler von Bedeutung sein, aber da ich schon seit 1986 in Hinterschmiding arbeite und dadurch mit sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern ein sehr herzliches Verhältnis pflege, fühle ich mich hier in Hinterschmiding fast wie zu Hause.;
Was schätzen Sie an Ihrem Stichwahl-Gegner besonders? Was halten Sie für „ausbaufähig“?;Hierzu kann und werde ich keine Aussagen machen.;
Wie wollen Sie es schaffen, dass junge Gemeindebürger dort bauen können, wo sie gerne möchten?;Als Bürgermeister will ich mich mit den Bauwilligen vor Ort treffen und positiv für deren Bauvorhaben einsetzen.;
Wie wollen Sie es schaffen, dass der Tourismus in Hinterschmiding neuen Schwung bekommt?;Ich will auf unsere Stärken öffentlich in den Medien hinweisen, etwa auf die Kultur- und Vereinsarbeit, die Freizeiteinrichtungen oder die idyllische Umgebung, um das Interesse der Urlauber noch mehr zu wecken. Das Prädikat „Bayerischer Wald“ soll mit Stolz präsentiert werden;
Wie schaffen Sie’s, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben bzw. neu geschaffen werden?;Es gilt ein enges und aufrichtiges Verhältnis mit den Gewerbetreibenden zu führen und wenn möglich, durch gezielte Anbindung von Gewerbebetrieben neue Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.;
Welche Ziele möchten Sie außerdem gerne umsetzen, wenn Sie dann Bürgermeister Ihrer Gemeinde sind?;Eine bürgernahe und familiäre Kommunalpolitik führen, keine Ein-Mann-Show, für jede Bürgerin und jeden Bürger ein persönlicher Ansprechpartner sein, Aufrechterhaltung der Grundversorgung (Wasser-Kanal, Breitbandversorgung), Bestandssicherung des Kindergartens und der Grundschule, Schaffung von Baugebieten bzw. von Bauparzellen in den einzelnen Ortsteilen, evtl. Erweiterung des Gewerbegebietes sowie Förderung der Jugend- und Vereinsarbeit;
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da Hog’n