Zum fünften Mal nach der Organisationsreform liegen für den Schutzbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern die Zahlen für die Verkehrsunfallstatistik vor. „Trotz angestiegener Gesamtunfallzahlen kann eine positive Bilanz unserer Verkehrssicherheitsarbeit präsentiert werden“, so Polizeipräsident Josef Rückl anlässlich der Bekanntgabe der Verkehrsunfallstatistik 2013. Während die Zahl der Unfälle etwas anstieg, ist die Zahl der Verletzten und Verkehrstoten leicht zurückgegangen, teilt das Polizeipräsidium Niederbayern mit.
38.243 Verkehrsunfälle ereigneten sich 2013 in Niederbayern
In neun Landkreisen, drei kreisfreien Städten, einer großen Kreisstadt und 258 Gemeinden wohnen in Niederbayern rund 1,2 Millionen Menschen. Die Polizeidienststellen registrierten dort im vergangenen Jahr 38.243 Verkehrsunfälle, hiervon 5.071 Unfälle mit Personenschaden und 33.166 Unfälle mit Sachschaden – ein Anstieg von 3,2 Prozent. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich bei jedem 3. Unfall um einen Wildunfall handelt (12.909). Die Entwicklung im Bereich der Unfalltoten und Verletzten war 2013 grundsätzlich positiv. Wurden im 2012 noch 7.077 Personen verletzt, sank die Zahl der Verletzten im Vorjahr auf 6.985 (-1,33 Prozent). 2013 verloren 99 Menschen auf Niederbayerns Straßen ihr Leben, drei Personen weniger als im Vorjahr. „Leider verlieren aber immer noch viel zu viele Menschen ihr Leben auf Niederbayerns Straßen“, so Polizeipräsident Josef Rückl.
Geschwindigkeitsunfälle: In diesem Bereich konnte man 2013 einen Rückgang verzeichnen. Die Gesamtzahl der Unfälle mit überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit sank von 1780 auf 1727 Unfälle (= – 2,98 Prozent). Dabei wurden 21 Personen getötet und 983 verletzt. Das Polizeipräsidium Niederbayern wird zur Reduzierung der Geschwindigkeitsunfälle und deren Folgen weiterhin verstärkt auf den Einsatz von Geschwindigkeitsmessgeräten an „Raserstrecken“, Unfallschwerpunkten und Unfallhäufungen setzen.
Risikogruppe „Junge Erwachsene“ (18 – 24 Jahre): Eine Risikogruppe im Straßenverkehr bleibt weiterhin die Altersgruppe der „Jungen Erwachsenen“. Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Niederbayern insgesamt 3.584 Verkehrsunfälle, an denen diese Gruppe beteiligt war. Dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2012 (3.582) lediglich eine marginale Erhöhung. 2013 wurden bei Verkehrsunfällen 13 (19) „Junge Erwachsene“ getötet und 1.302 (1.319) verletzt – ein leichter, aber dennoch erfreulicher Rückgang.
Bei jedem 4. Unfalltoten handelt es sich um einen Zweiradfahrer
Motorisierte Zweiradfahrer: Vor allem bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von hochmotorisierten Motorrädern ist ein Anstieg festzustellen. 2013 waren insgesamt 643 Zweiradfahrer mit mehr als 125 ccm an Verkehrsunfällen beteiligt. Hier kamen insgesamt 29 (+ 7,4 Prozent) Zweiradfahrer ums Leben, 588 wurden dabei verletzt. Obwohl der Anteil der motorisierten Zweiradfahrer am Gesamtunfallgeschehen eher gering ausfällt, ist die Anzahl der Verletzten und der Unfalltoten in dieser Kategorie sehr hoch: Bei jedem 4. Unfalltoten handelt es sich um einen Zweiradfahrer.
Verkehrsunfälle mit Ursache Alkohol- und Drogeneinfluss: 2013 sank die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss von 587 auf 582. Bei Unfällen mit Alkoholeinfluss wurden 10 Personen getötet und 384 Personen verletzt. Eine Trendumkehr ist bei den Verkehrsunfällen unter Drogen- und Medikamenteneinfluss festzustellen. Waren es im Jahr 2012 noch 35 Unfälle, so musste das Polizeipräsidium Niederbayern im Jahr 2013 einen Anstieg auf insgesamt 45 Drogenunfälle verzeichnen. Bei derartigen Unfällen wurde ein Verkehrsteilnehmer getötet.
Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern: Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern ist von 946 auf 950 minimal gestiegen. Allerdings ist die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer im Berichtszeitraum von 3 auf 7 signifikant angestiegen. Die Empfehlung, beim Radfahren einen Helm zu tragen, wird wieder in Erinnerung gerufen.
Bei 12.909 Wildunfällen sind ingesamt 96 Personen verletzt worden
Unfälle mit Beteiligung von Senioren: Einen deutlichen Anstieg musste das Polizeipräsidium Niederbayern bei den Unfällen mit Beteiligung von Senioren verzeichnen. Die Zahl der Unfälle stieg von 2213 auf 2408 – das sind 8,81 Prozent. Die Anzahl der getöteten Senioren ist im Berichtszeitraum von 23 auf 30 angestiegen, das entspricht einem Zuwachs von 30,43 Prozent. Die Zahl der Verletzten, mit 646 (648), blieb etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Hierzu plant das Präsidium Niederbayern eine Analyse der Unfälle mit Beteiligung von Senioren, mit dem Ziel der Unfallvermeidung durch angemessene polizeiliche Maßnahmen sowie Präventionsarbeit.
Wildunfälle: Die Anzahl der registrierten Wildunfälle ist in 2013 auf 12.909 (+ 2 Prozent) angestiegen, dabei wurden insgesamt 96 Personen verletzt. In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern wird hier versucht, durch Erkenntnisse der Wildunfallkommissionen aber auch durch bauliche Maßnahmen die Unfallzahlen zu reduzieren.
da Hog’n