Grafenau. Wer die Schwestern Corinna (24), Laura (19) und Xenia Zettl (16) aus der Kleblmühle bei Grafenau kennt, der weiß, dass die drei Mädels ohne Musik nicht mehr vorstellbar sind. Egal, ob daheim, bei Familienfeiern oder auf der großen Bühne – sie brauchen nicht viel mehr als ihre Stimmen, um das Publikum zu begeistern. Das Onlinemagazin „da Hog’n“ hat bei dem Trio einmal nachgefragt und wollte wissen, wie es überhaupt zu „eXCLent“ (so der Name der Truppe) gekommen ist – und wie sich das Leben der Geschwister seither verändert hat.
Corinna, Laura, Xenia: Seit wann macht Ihr drei gemeinsam Musik? Und wann seid Ihr zu dem Entschluss gekommen, damit aufzutreten?
Laura: Das fing schon früh an – jede von uns hat von Kindesbeinen an ein Instrument gelernt. Corinna Akkordeon und Flöte, Xenia Klavier – und ich Gitarre und ebenfalls Akkordeon. Außerdem singen wir schon lange in verschiedenen Chören, unter anderem beim Chor Singflut. Unser erster Auftritt war 2007 bei einer Taufe. Uns hat eine Bekannte gefragt, ob wir es uns zutrauen würden, diese Feier musikalisch zu gestalten – dieses Angebot konnten wir natürlich nicht ablehnen. Wir wollten uns der Herausforderung stellen. Aber erst 2009, bei einem musikalischen Silvesterabend, häuften sich die Anfragen, ob wir nicht da oder dort auftreten wollten. Und so wurden wir schließlich größtenteils durch Mundpropaganda immer bekannter – und dadurch auch immer öfter engagiert. Seit 2012 arbeiten wir außerdem mit der Vermittlungsagentur doo-events in Regensburg zusammen. Die positive Resonanz bewegte uns dazu weiterzumachen.
„Wir nehmen gerne auch mal einfach so unsere Instrumente zur Hand“
Seit einiger Zeit nennt Ihr Euch „eXCLent“. Wie seit Ihr auf den Namen gekommen?
Corinna: Wir haben lange nach einem passenden Namen für uns gesucht. Immer wieder haben uns auch Freunde und Bekannte einige Vorschläge gemacht. Irgendwann kam jemand auf die Idee, uns ‚eXCLent‘ zu nennen – und wir waren sofort begeistert, denn: In diesem Wort sind all unsere Initialen enthalten – ‚X‘ für Xenia, ‚C‘ für Corinna und ‚L‘ für Laura. Somit ist unser Bandname auch optisch ein Hingucker (lacht). Es war einfach eine originelle Lösung, um von den ‚Zettl-Sisters‘ wegzukommen.
Corinna und Laura, Ihr beide studiert in Regensburg – Xenia, Du machst nächstes Jahr Dein Abitur. Wieviel Zeit bleibt da, um gemeinsam zu proben?
Xenia: Einen festen Probenplan haben wir nicht. Aber natürlich bereiten wir uns intensiv auf unsere Auftritte vor. Außerhalb der Hochzeitssaison – da haben wir die meisten Engagements – haben wir eigentlich immer genügend Zeit, um unser Repertoire zu erweitern. Aber wenn wir zusammen sind, nehmen wir gerne auch mal einfach so unsere Instrumente zur Hand – meistens Gitarre und Cajón. Dann spielen wir und singen dazu – einfach, weil es uns Spaß macht.
Nehmt Ihr noch Musik- oder Gesangsunterricht?
Xenia: Nein, mittlerweile nicht mehr.
Ihr habt gesagt, dass Ihr in der Hochzeitssaison die meisten Auftritte habt. Wie häufig tretet Ihr auf?
Corinna: Vor allem bei standesamtlichen Trauungen oder während des Gottesdienstes bei kirchlichen Trauungen, aber auch bei Sektempfängen und zur Nachmittagsgestaltung. Deshalb sind wir in dieser Saison, also von April bis Oktober, bereits jetzt an nahezu jedem Wochenende ausgebucht. Darüber hinaus treten wir auch bei diversen anderen Feierlichkeiten auf, wie etwa Geburtstagen, Firmenfeiern, Dorffesten und vielem mehr.
„Bei uns gilt das Prinzip: Wir singen nur, was uns gefällt“
Mittlerweile kennt man Euch ja nicht mehr nur innerhalb des Landkreises. Was war bisher Euer größter Auftritt?
Laura: Im September 2012 durften wir in der Armin-Wolf-Arena Regensburg beim World Baseball Classic Qualifier die kanadische Nationalhymne vor rund 3.000 Leuten performen. Das war Gänsehaut pur! (lacht).
Die Musik ist sicherlich Eure größte Leidenschaft, aber: Habt Ihr noch andere Hobbys fernab der Musik?
Xenia: Wir spielen alle drei sehr gerne Volleyball – im Sommer auch Beach-Volleyball. Darüber hinaus gehen wir gerne tanzen.
Welche Musik oder Musikrichtung mögt Ihr am liebsten? Habt Ihr Vorbilder?
Laura: Wir sind für viele Musikrichtungen offen. Vor allem aber mögen wir Country, aktuelle Musik aus den Charts, aber auch Oldies und bayerisches Liedgut. Ein Vorbild haben wir nicht.
Wie ist es da mit Eurem Repertoire: Habt Ihr Euch auf eine Richtung spezialisiert?
Corinna: Bei uns gilt das Prinzip: Wir singen nur, was uns gefällt. Wir spezialisieren uns nicht auf bestimmte Musikrichtungen, wir wollen immer offen für Neues sein.
Streitet Ihr auch mal? Gibt es manchmal so etwas wie Konkurrenzdenken unter Euch Schwestern?
Corinna: Unter Geschwistern ist es völlig normal, sich ab und zu mal zu streiten. Aber Konkurrenzdenken gibt es bei uns nicht. Wir ergänzen uns gut und wollen zusammen in der Gruppe eine gute Leistung bringen.
„Es ist schön, dass unsere Musik die Zuhörer erreicht und begeistert“
Ihr konntet über die Jahre schon viele Erfahrungen sammeln. Habt Ihr noch Lampenfieber vor einem Auftritt?
Xenia: Klar – bei jedem Auftritt! Egal von welchem Umfang oder vor wie viel Publikum – Nervosität spielt immer eine gewisse Rolle. Da wir aber zu dritt sind, können wir uns immer gegenseitig Mut machen – und so kann jeder dem anderen etwas von seiner Aufregung nehmen.
Wie sieht Eure Zukunft aus? Habt Ihr ein Ziel?
Corinna: Wir hoffen, dass wir auch künftig so gut harmonieren und immer fest zusammenhalten. Wir wollen mit unserer Musik weitermachen, Leute begeistern – alles weitere wird sich zeigen.
Was habt Ihr sonst für Zukunftspläne?
Corinna: Ich möchte mein Studium erfolgreich abschließen und mich danach selbst verwirklichen – mit Erfolg sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.
Laura: Ich habe noch keine konkreten Pläne. Ich möchte auch erstmal mein Studium meistern.
Xenia: Bei mir sieht es ähnlich aus: Erstmal das Abi machen – danach sehen wir weiter.
„Die perfekte Livemusik für euer besonderes Fest“, heißt es im Werbe-Video:
http://youtu.be/SR_VKbwH4T8
Was sagen Eure Eltern eigentlich zum Erfolg?
Corinna: Unsere Eltern sind sehr stolz auf uns. Von ihnen bekommen wir in jeglicher Hinsicht volle Unterstützung. Vor allem unsere Mama war schon immer die treibende Kraft, wenn es darum gegangen ist, musikalisch gefördert zu werden und dranzubleiben.
Abschließend nochmal in einem Satz: Warum bereitet Euch das Ganze so viel Freude?
Corinna: Es macht einfach Spaß, denn wir kommen viel herum, lernen immer neue, nette Menschen und besondere Orte kennen und können viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Es ist schön, dass unsere Musik die Zuhörer erreicht – und begeistert.
Vielen Dank für das nette Gespräch – und weiterhin viel Erfolg mit dem, was Ihr macht.
Interview: Vera Neumann