Freyung. Das lange Warten und die viele Spekulationen haben ein Ende: Der frühere Regionalmanager Sebastian Gruber (31) wird für die CSU bei den Landratswahlen als Kandidat ins Rennen gehen – der Freyunger könnte womöglich Nachfolger von Landrat Ludwig Lankl werden, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren wird. Zwar wurde das schon bei einer parteiinternen Kreisvorstandschaftssitzung Ende Oktober in die Wege geleitet, doch seit der CSU-Kreisvertreterversammlung am Samstag ist es endgültig offiziell. Dort wurde Sebastian Gruber mit 127 von 128 Stimmen zum Landratskandidaten gekürt – wir haben gleich nach der erfolgreichen Wahl mit dem womöglich neuen Landkreis-Oberhaupt gesprochen.
„Für uns waren die Gerüchte keine Belastung“
Herr Gruber, im Rahmen einer CSU-Kreisvertreterversammlung sind Sie am Samstag zum CSU-Kandidaten für die Landratswahl 2014 nominiert worden. Wie groß ist die Erleichterung, dass s’Leid-G’schmatz vorbei ist?
Für uns waren die Gerüchte keine Belastung. Ich freue mich vielmehr über das Ergebnis der Nominierung und den großen Vertrauensbeweis – nun gehe ich als CSU-Landratskandidat, gemeinsam mit einer starken Kreistagsliste ins Rennen.
Seit wann reifte diese Idee?
Nachdem Landrat Ludwig Lankl Anfang Oktober seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur erklärt hatte, fand am 25. Oktober eine Sitzung der CSU-Kreisvorstandschaft statt. Im Rahmen dieses Treffens wurde ich von den Mitgliedern der Kreisvorstandschaft einstimmig empfohlen. Es ging also alles sehr schnell, aber wohl überlegt.
Waren Sie von Beginn an der einzige Kandidat – oder hat es mehrere CSU´ler gegeben, die daran interessiert waren, die Nachfolge von Ludwig Lankl anzutreten?
Wir haben in den Reihen der CSU viele fähige Politiker, denen man das Amt des Landrats zutrauen kann. Letztlich hat sich, wie bereits erwähnt, die Kreisvorstandschaft einstimmig für meine Person ausgesprochen und mich der Kreisdelegiertenversammlung vorgeschlagen.
Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen bei den Kommunalwahlen 2014 ein?
Wir gehen als Kreis-CSU mit einem hervorragenden, geschlossen arbeitenden Team ins Rennen. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wahl im März 2014 sind also sehr gut.
Regionale Wirtschaft und kommunale Daseinsvorsorge im Fokus
Wann beginnt der Wahlkampf – und welche Inhalte versuchen Sie zu vermitteln?
Die ersten organisatorischen Wahlvorbereitungen sind bereits geschehen. In den nächsten Wochen wird die Kreis-CSU ein Wahlprogramm entwerfen. Wesentliche Inhalte werden mit Sicherheit die Herausforderungen der demografischen Entwicklung, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, solide Finanzen und die Sicherung der kommunalen Daseinsvorsorge sein.
Sie wären bei einer Wahl dann einer der jüngsten Landräte Deutschlands – haben Sie deshalb ein bisschen Bammel?
Das Alter spielt für mich keine Rolle. Ich habe grundsätzlich großen Respekt vor der Kandidatur und dem Amt. Mir ist zudem bewusst, dass es eine sehr komplexe Aufgabe ist, die vollen Einsatz verlangt.
Welche Herausforderer aus den anderen Parteien wünschen Sie sich?
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns nicht. Bis zum 23. Januar haben Parteien und Gruppierungen die Möglichkeit, Wahlvorschläge einzureichen. Wir werden natürlich beobachten, welche Mitbewerber noch ins Rennen gehen. Grundsätzlich habe ich vor jedem Respekt, der sich einer Kandidatur stellt.
Interview: Helmut Weigerstorfer