Mauth/Frauenberg. Die Jugendherbergen in Mauth und Frauenberg (Gmd Haidmühle) sollen geschlossen werden – diese Nachricht hat vor wenigen Wochen in den betroffenen Gemeinden für Diskussionsstoff gesorgt. MdL Alexander Muthmann hat nun das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) gebeten, diese Entscheidung zu überdenken – die Jugendherbergen seien für den Tourismus im Bayerwald von großer Bedeutung. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Die Einrichtung in Mauth muss zum 31. Dezember 2014 geschlossen werden“, heißt es in dem Schreiben von Gerhard Koller, Präsident des Jugendherbergswerks. „Aber für die Jugendherberge Frauenberg in der Gemeinde Haidmühle gibt es noch Hoffnung“, erklärt Muthmann in einer Pressemitteilung.
Jugendherberge Mauth wird zum 31. Dezember 2014 geschlossen
„Ist es finanziell vertretbar, wird das Präsidium des Jugendherbergswerks einen Erhalt der Einrichtung sowie eine Sanierung anstreben“, heißt es in der DJH-Mitteilung weiter. Die Zahlen müssten jedoch erst noch auf den Prüfstand. Ein Schritt, den die Jugendherberge Mauth schon hinter sich hat: Dort konnten angesichts der Auslastung sowie des notwenigen Investitionsbedarfs keine Erträge mehr erwirtschaftet werden. „Es ist schon seit Jahren nicht mehr gelungen, positive Deckungsbeiträge in Mauth zu erwirtschaften“, erklärt Gerhard Koller. Er weist außerdem auf einen anderen Aspekt hin: Im Landkreis Freyung-Grafenau gibt es derzeit auf engstem Raum vier Jugendherbergen: Mauth, Frauenberg, Saldenburg und Neuschönau. Das habe zu einer äußert geringen Auslastung aller vier Einrichtungen geführt – gleichzeitig bestehe aber ein hoher Investitionsbedarf. Die Jugendherberge Saldenburg werde heuer beispielsweise für eine halbe Million Euro erneuert. Daher ist Gerhard Koller der Meinung, dass eine Förderung des Tourismus im Bayerwald durch das Jugendherbergswerk auch mit weniger Standorten möglich sei.
Für Alexander Muthmann ist es nun wichtig, zu retten, was noch zu retten ist. „Wir müssen versuchen, auf den Verband einzuwirken, damit zumindest die Jugendherberge Frauenberg erhalten bleibt.“ Um Mitstreiter für dieses Ziel zu gewinnen, hat er sich bereits an Landrat Ludwig Lankl und an Haidmühles Bürgermeister Fritz Gibis gewandt. „Es geht nicht, dass der DJH-Landesverband zwei von vier Jugendherbergen im Landkreis Freyung-Grafenau zusperrt. Frauenberg muss erhalten bleiben. Mit so einer Entscheidung würde der DJH ein Zeichen setzten, dass ihm die ländlichen, strukturschwachen Regionen doch am Herzen liegen.“
Gebäude in Mauth soll verkauft, die Mitarbeiter sollen versetzt werden
Auf Nachfrage des Onlinemagazins „da Hog’n“ bestätigt Philipp Tröbinger, DJH-Pressesprecher, dass die Schließung des Standortes Mauth unumgänglich sei. „Es wurden verschiedene Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Auslastung, Attraktivität der regionalen Infrastruktur, Bausubstanz und Investitionsbedarf analysiert – dabei schnitt Mauth bedauerlich schlecht ab“, begründet der DJH die Schließung. Das Gebäude in der Lusengemeinde soll dann verkauft werden, die Mitarbeiter an anderen DJH-Standorten eingesetzt werden.
Erfreulicher sieht es da schon am Fuße des Dreisessel aus: „Für die Jugendherberge Haidmühle-Frauenberg ist aktuell keine Schließung beschlossen. Wir ermitteln derzeit, welche Investitionen notwendig und sinnvoll sind, um den Standort deutlich aufzuwerten und erfolgreich weiterbetreiben zu können.“ Im Herbst beschäftigt sich das DJH-Präsidium dann mit den Ergebnissen dieser Auswertung. Aufatmen in Frauenberg, lange Gesichter am Lusen…
da Hog’n
Erschreckend, wie schnell die Politik aufgibt. Da werden schnell mal ein paar erfolglose Schreiben verschickt und schon heißt es, da kann man nichts machen, das muss man so hinnehmen.
Ich halte den Standort Mauth am Nationalpark Bayerischer Wald für eine Jugendherberge „Umwelt“ mehr als ideal – vielleicht sogar besser als bei der sogenannten ersten top modernen „Design-Jugendherberge“ in Bad Tölz, Oberbayern.
Weitere Herbergseinrichtungen in unmittelbarer Nähe zu Mauth, wie zum Beispiel das von der Nationalparkverwaltung betriebene Jugendwaldheim in Glashütte hingegen müssen sogar Anfragen von Gruppen regelmäßig ablehnen, da die Auslastung so stark ist, dass Interessenten bis zu ein, zwei Jahre im voraus buchen müssen. Wurde diese mögliche Interaktion schon jemals herangezogen?
Was wird nun gemacht, um einen investitions freudigen Betreiber für das Haus zu finden?