Seit dem 1. September ist – aus meteorologischer Sicht – der Herbst nun offiziell eingetroffen. Eigentlich sollten wir uns ja ab sofort auf kühleres Regenwetter einstellen, doch: So richtig verabschieden will sich der Sommer noch nicht! Die beiden großen Hitzeperioden in diesem Jahr (Juli/August) haben uns gezeigt, dass tropische Temperaturen auch jenseits der südlichen Klimazonen auftreten können – sodass die Wetterköche uns nun eigentlich das Dessert in Form von typischem Herbstwetter servieren könnten. Doch eine gnädige Dame will dies noch nicht zulassen …
Sie nennt sich „Hannah“, nistet sich derzeit nordöstlich von Deutschland ein und wird in den nächsten Tagen für bestes Altweibersommer-Wetter sorgen. Denn „Hannah“ ist ein Hochdruckgebiet, das sich durch die Heranführung höhenwarmer Luft aus Richtung der Iberischen Halbinsel nährt – und damit besonders stabil bleibt. Das Potenzial dieser Luftmasse hätte, wäre sie im Juli ins Land gezogen, zu einer erneuten, schier unerträglichen Hitzewelle geführt. Im September erfüllt dieses Potenzial nun eher den Aufbau einer Absink-Zone, die die Wolken vom Himmel wegradiert – sodass es zwar nicht mehr heiß wird, aber dennoch sonnig und trocken bleibt.
Auch ein leichter Böhmwind kann die Sommerstimmung nicht trüben
Am Freitag ist die Warmluft, die während der gesamten Woche bereits über Spanien gelauert hat, im Bayerwald eingetroffen. Die Absinkvorgänge haben längst eingesetzt, alle Wolken am Himmel sind aufgelöst. Die Sonne kann uns in den frischen Morgenstunden wieder kräftig einheizen und schafft es bis zum Nachmittag, die Temperaturen auf bis zu 26°C im südlichen und auf 22-23°C im nördlichen Landkreis Freyung-Grafenau klettern zu lassen. Unter diesen Umständen kann auch der leicht wehende Böhmwind die Sommerstimmung kaum trüben. Es gilt jedoch immer eine Weste dabei zu haben, denn in den Abendstunden wird es zu dieser Jahreszeit recht schnell kühler!
Der Samstag entwickelt sich nahezu identisch zum Freitag: Ein sich aus Westen näherndes Höhentief (auch „Fettauge“ genannt) kann das Warmluftpolster wohl etwas nach Osten verschieben. Dennoch bleiben wir weiterhin mitten im schönen Wettergeschehen. Die Temperaturen erreichen erneut maximale 26°C in den tieferen Lagen. Auch in höheren Berglagen (bei 800 m) ist mit keiner nennenswerten Veränderung der Höchstwerte zu rechnen. Da die Druckgegensätze zwischen dem Hoch im Osten und dem Tief im Westen geringer geworden sind, lässt auch der Ostwind nach – bis zur Windstille, sodass der Samstag nochmal einen Tick angenehmer wird: Es bleibt weiterhin sonnig, mit wolkenlosen Himmel. Nur am Abend kann sich im Südwesten hier und da eine Schleierwolke blicken lassen.
Das schöne Wochenende auf jeden fall für Freizeitaktivitäten nutzen
Aus den kleinen Schleierwolken bildet sich am Sonntag vermutlich ein milchiger Teppich am Himmel, von dem vorerst aber noch keine Gefahr in Form von kühlem Nass von oben ausgeht. Es handelt sich vielmehr um den Aufzug einer Warmfront, mit der zunehmend feuchtere Luft nach Ostbayern transportiert wird. Diese Luftmasse birgt weiter im Westen ein deutlich höheres Gewitterrisiko, das sich aller Voraussicht nach aber am Sonntag nicht mehr bis in die Hog’n-Region durchringen kann. Einzig und allein am Grenzkamm zu Tschechien kann ein einzelner Schauer niedergehen. Auch hinsichtlich der Höchsttemperatur hat der Wolkenaufzug nahezu keinen Einfluss – diese wird höchstens einen Grad unter der Samstagstemperatur liegen.
Fazit: Man sollte dieses Wochenende ganz und gar für Freizeitaktivitäten nutzen. Freitag und Samstag werden zu 100 Prozent garantiert von bestem Spätsommer-Wetter begleitet. Kleinere Niederschlags-Unsicherheiten birgt allein der Sonntag. Die Modelle rechnen zum Zeitpunkt dieser Vorhersage ein Vordringen der Gewitterluft bis knapp vor den Bayerischen Wald, sodass es am Abend vielleicht doch noch einmal spannend werden könnte. Das Risiko dafür ist zwar gering, aber dennoch vorhanden.
Ein schönes Wochenende wünscht