Grainet/Marchhäuser. Der Weg war beschwerlich: Das hüglige Gelände des Bayerischen Waldes machte den Säumern zu schaffen – die vielen Räuberbanden, die in den dunklen Wäldern auf Beute lauerten, taten ihr Übriges. Dennoch erledigten die damaligen Fuhrunternehmer einen wichtige Aufgabe mit erstaunlicher Zuverlässigkeit: Sie brachten im 19. Jahrhundert das Salz von Passau nach Böhmen, umgekehrt versorgten sie die Dreiflüssestadt mit Schmalz, Fellen und Getreide. Und genau an diese tapferen und mutigen Menschen erinnerte der historische Säumerzug am vergangenen Wochenende. Rund 200 Säumer machten sich von Marchhäuser auf, wanderten über Bischofsreut und Leopoldsreut nach Grainet, wo das traditionelle Säumerfest statt fand – ihr Weg führte direkt über den Goldenen Steig. „Wir waren ungefähr drei Stunden unterwegs“, erklärt Andreas Aringer, Vorsitzender des Säumervereins Grainet. „In Leopoldsreut sind wir aufgehalten worden, wo uns eine Diebesbande überfallen hat.“ Freilich alles nur Show, verletzt wurde niemand. Und die verdiente Säumer-Hoiwe am Lagerfeuer in Grainet schmeckte besonders.
Hog’n-Fotograf Georg Knaus war für uns beim Säumerzug dabei: