Freyung. Es tut sich was in der Kreisstadt: Das StadtplatzCenter als künftiger Mittelpunkt Freyungs, mit Kino, Edeka-Markt und vielen weiteren Geschäften wächst und gedeiht seit Monaten. Im Oktober soll die große Eröffnungsfeier stattfinden. Ein Aufschwung mit attraktiven Angeboten an Einkaufs-und Freizeitmöglichkeiten stimmt viele Bürger positiv. Dennoch stellt sich die Frage, ob wirklich alle von dieser Aufbruchstimmung profitieren können. Wie blicken die etablierten Geschäfte, die im Randbereich der Stadt liegen in die Zukunft? Stehen sie diesem Groß-Projekt eher skeptisch gegenüber, wie Silvia Jüngling und Gisela Holländer, die ihre Läden vor kurzem schließen mussten? Oder sehen sie den neurenovierten Stadtkern als Chance? Wir haben bei denjenigen Geschäften einmal nachgefragt, die seit Jahrzenten in Freyung angesiedelt sind.
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Positiv denken, aber keine zu großen Erwartungen haben
Richard Kroiss vom Edeka-Markt am Stadtplatz sieht die Entwicklungen in Freyung positiv. Er ist allerdings der Meinung, dass man die Auswirkungen des Neubaus noch nicht absehen könne. „Man hat noch keinen Überblick darüber, wie das Angebot bei den Bürgern angenommen wird. Es gilt positiv zu denken, wie sich das ganze entwickelt“, so Kroiss, dessen „Tante-Emma-Laden“ seit Jahrzenten fester Bestandteil der Geschäftswelt im Stadtkern ist. Die Schließungen der beiden „Nachbarn“ von gegenüber, dem Schreibwarengeschäft Jüngling und dem Obst- und Gemüseladen Holländer, schuldet er nicht dem neuen StadtplatzCenter und der Entwicklung der Kreisstadt. Das habe andere Gründe gehabt, so Kroiss. „Von der Neu-Eröffnung verspricht man sich viel, die Erwartungen sind sehr hoch.“ Ob man diese erfüllen könne, bleibe abzuwarten.
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Ohne konkrete Vorstellungen verheißungsvoll in die Zukunft blicken
Die Mitarbeiter des Schuhhauses Bauer sehen der Stadtplatzentwicklung ebenfalls positiv entgegen. Konkrete Einschätzungen, ob sich die Situation für das Traditionsgeschäft in der Grafenauer Straße in eine positive oder negative Richtung entwickeln wird, seien laut Mitarbeiterin Celeste noch nicht möglich. Im Allgemeinen glaubt sie jedoch nicht, dass die Geschäfte, die im Randbereich von Freyung liegen, durch den Bau des StadtplatzCenteres gänzlich verdrängt werden, sondern langfristig eher davon profitieren werden. Die Angestellte ist guter Dinge, dass der neue Stadtkern für alle Geschäftsleute einen Aufschwung mit sich bringen – und somit für mehr Kundschaft im eigenen Haus sorgen kann.
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Hoffnung auf positive Auswirkung auf das eigene Geschäft
Auch das Uhren-und Schmuckgeschäft Heydn steht der Stadtplatzentwicklung grundsätzlich positiv gegenüber. „Mehr Bewegung durch mehr Leute“, das erhofft sich Besitzerin Margit-Heydn-Neser, die seit 2000 das traditionsreiche Geschäft im Waldvereinsweg weiterführt. Eine konkrete Einschätzung sei allerdings auch ihr zufolge noch schwierig.
„Wir sind gespannt und hoffen einen weiteren Aufschwung für die gesamte Stadt – und natürlich auch für unseren Betrieb“, so die Geschäftsführerin. Man müsse die Fertigstellung abwarten und sehen, wie sich das StadtplatzCenter nach der Eröffnung entwickele und wie das Angebot angenommen werde. Einen Vorteil könne man aus diesem Schritt in die Zukunft sicher ziehen.
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Das neue StadplatzCenter wird zukünftig viele Leute anlocken
„Von dieser Entwicklung in Freyung können alle profitieren“, ist sich Barbara Demm sicher. Die Eigentümerin des Spielwarengeschäftes in der Passauer Straße erklärt, dass solch ein Schritt für die Kreisstadt sehr wichtig war – und man diesen Teil des Stadtplatzes schon lange hätte renovieren müssen.
„Diese Erneuerung dürfe man auf keinen Fall negativ sehen“, erklärt die Unternehmerin. „Ein Kino und viele Geschäfte können mehr Bewegung in die Stadt bringen. Neues zieht ja immer – und vor allem das Cineplex-Kino wird sicherlich viele junge Leute anlocken.“
Sie glaubt ebenfalls daran, dass viele Geschäfte rund um den Stadtkern von den aktuellen Entwicklungen profitieren werden, „weil die ganze Stadt durch die Renovierung der Huber-Häuser attraktiver wird“.
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Notwendiger Umbau führt möglicherweise zu Zentralisierung
Margot und Karsten Habenberger vom gleichnamigen Frisör-Laden in der Freyunger Krankenhausstraße sind der Meinung, dass man als Geschäft immer einen Nutzen daraus ziehen könne, wenn es in der Stadt gut läuft. „Kleine Läden wie Holländer oder Schreibwaren Jüngling werden der Kreisstadt aber sicherlich fehlen – sie haben zum gewissen Charme der Kreisstadt beigetragen“, so Karsten Habenberger. Die Entwicklung im Stadtkern sei natürlich gut und notwendig – allerdings glaubt er auch, dass die Geschäfte im Randbereich nicht so sehr davon profitieren wie andere. Der Grund: Mit dem Neubau des StadtplatzCenters finde eine deutliche Zentralisierung und Konzentrierung auf die Stadtmitte statt.
Umfrage: Daniela Jungwirth