Furth i. Wald/Regensburg/Neumarkt i.d. Oberpfalz. Die Band Atomic aus Furth im Wald existiert seit fast 15 Jahren. Die beiden Köpfe der Band – die Zwillinge Thomas (Gesang) und Rainer Marschel (Gesang, Gitarre) – wollen sich nicht verbiegen lassen und trotzen jedem musikalischen Trend. Unverfälschte, dominante Gitarren und ohrwurmartige, eingängige Melodien zeichnen den Atomic-Stil aus. Und Hog’n-Musikexperte Jason Ditshej hat überrascht festgestellt, dass mit dem Album „Heartbeater“ (2011) der Britpop-Sound aus den 90ern im Bayerischen Wald weiterlebt. Zwischen Beatles, Oasis und Mando Diao kurvt das Quintett auf charmante und sympathische Art den Pop-Boulevard entlang …
Zweieinhalb-Minuten-Stampfer: scharfe Gitarrenriffs & trabender Beat
Die Band wird komplettiert durch den Regensburger Thomas Schedlbauer (Schlagzeug) und die aus Neumarkt i.d. Oberpfalz stammenden Daniel Mederer (Gitarre) und Dominik Teubert (Bass). Atomic präsentiert mit der aktuellen Scheibe einen Hit nach dem anderen. Ihre Philosophie dabei: Möglichst kurze Tracks – und nicht mehr als drei bis vier Akkorde. Dabei ist das Album durchaus abwechslungsreich. Teils kommen die Zweieinhalb-Minuten-Stampfer mit scharfen Gitarrenriffs und trabendem Beat daher, wie bei den beiden Eröffnungstracks „Aphrodite“ und „Heartbeater“.
Dagegen ist der Song „Little Bird“ eine Hommage an die Fab Four und die Sixties. Mit dem sehr einfach gestrickten Radiohit „Shadow Dancer“ wagen die Jungs dann sogar einen Versuch, die breite Masse mit Dudel-Pop zu erreichen. Das dürfte ihnen umso eindrucksvoller mit der zauberhaften Ballade „Don’t Rip It Up“ gelingen, bei der auch Diane Weigmann – die Ex-Sängerin der Lemonbabies – zu hören ist. Bei der Na-Na-Na-Na-Hymne „Black Angels“ findet man sogar Tomte-Sänger Thees Uhlmann in den Credits. Als mitreißender Anspieltipp entpuppt sich der Sommer-Sonne-Oh-Yeah-Kracher „Sunshine Bliss“.
„Heartbeater“ ist ein extrem kurzes, melodiöses und rundes Album. Es ist vermutlich keine Scheibe, die die Welt noch braucht. Jedoch eine Platte, die die Brit-Popper unter Euch vermissen würden. Thomas und Rainer Marschel (beide 35) erzählen im Hog’n-Interview, wie es so ist, wenn sich zwei Brüder in einer Band mal ordentlich streiten, warum Oasis-Gitarrist Noel Gallagher Atomic-Fan ist – und warum die Further Combo auch noch in zehn Jahren auf der Bühne stehen wird.
„Wir lieben die Musik! Musik ist für uns eine Herzensangelegenheit“
Eure Band Atomic gibt’s jetzt schon weit mehr als zehn Jahre. Selbst die besten Britpop-Bands überdauern eine so lange Zeitspanne nicht. Wie habt Ihr das hinbekommen?
Thomas: Wir lieben einfach die Musik. Das wollen wir solange machen wie möglich. Wir wollen nicht einfach aufgeben – auch wenn wir nicht mehr ganz so hip sein sollten wie zu Beginn. Ich mag es nicht, wenn Bands ein Major-Label bekommen und sich spätestens nach dem zweiten Album wieder auflösen, nur weil der ganz große Erfolg ausgeblieben ist. Es gibt viele, die sich etwa nach der Studienzeit wieder auflösen. Solche Bands braucht doch eigentlich niemand!
„Sunshine Bliss“ ist der Sommer-Hit auf dem aktuellen Album „Heartbeater“
Gab’s denn irgendwann mal den Punkt, an dem Ihr gedacht habt: ‚Jetzt reicht’s, wir hören auf!‘?
Thomas: An das denkt man oft, ja. Aber Aufgeben ist eben nicht unser Stil. Wir sind und waren schon immer Kämpfer, die die Flinte nicht so leicht ins Korn werfen, sobald deren Musik-Genre nicht mehr gefragt ist. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir seit fast 15 Jahren nie wirklich einem Trend gefolgt sind – wie es leider so viele tun. Ist es denn aufrichtig, wenn Du jahrelang einen auf Retro-Rocker machst, Englisch singst, dann plötzlich Deinen Look und Deinen Sound komplett änderst – und auch noch deutsche Texte von Dir gibst? Nein. Die erzählen dann eben, dass sie sich erst selbst finden mussten … Den großen Plattenfirmen ist das egal, solange es dem aktuellen Trend entspricht. Uns nicht. Denn uns war es schon immer wichtig, ehrlich uns selbst gegenüber zu sein. Musik ist eine Herzensangelegenheit! Daher auch unser Albumtitel Heartbeater.
Wie seid Ihr auf den Namen „Atomic“ gekommen? Mit dem Begriff „Atom“ assoziiert man ja in der heutigen Zeit auch Negatives …
Thomas: Da denken Skifahrer wohl anders (lacht)! Wir haben uns nach einem Besuch im Atomic-Café in München mehr oder weniger nach dem Laden benannt. Wir fanden den Namen cool, kurz – und richtig stylisch. Auch der Club selbst ist einer der besten Läden überhaupt. Es war für uns immer eine Ehre, wenn wir dort gespielt haben. Und genauso toll ist es, dort Konzerte anderer Bands live zu erleben.
Die Brüder streiten sich und hauen sich und versöhnen sich …
Okay, die Zwillings-Frage nervt Euch sicher schon … Trotzdem: Seid Ihr auch so streitsüchtig wie die Gallagher-Brüder?
Thomas: Klar fetzen wir uns miteinander – richtig intensiv sogar. Das Gute daran ist: Wenn ich meinem Bruder eine runterhaue – oder er mir -, wird deswegen keiner von uns beiden die Band verlassen. Bei den anderen Bandkollegen wäre das sicherlich der Fall (lacht).
Bei Oasis ist ja Noel Gallagher der Boss und sein Bruder Liam „nur“ der kleinere Bruder. Geht’s bei Euch demokratischer zu?
Thomas: Nein, bei uns ist das recht ähnlich. Die musikalische Führung hat bei uns Rainer übernommen. Das ist auch gut so, denn: Wenn jeder gleich viel zu sagen hätte, würde die Veröffentlichung eines Albums wahrscheinlich Jahre dauern. Man wird sich einfach nicht einig, wie es letztendlich klingen soll …
Wie kamen die anderen drei Bandmitglieder dann zu Atomic?
Rainer: In unserer 14-jährigen Historie haben wir ja schon mehrere Wechsel in der Besetzung gehabt. Gitarrist Daniel konnten wir über eine befreundete Band mit ins Boot holen. Er hat dann wiederum Dominik gefragt, ob er nicht bei uns einsteigen möchte. Zufällig spielten beide in derselben Britpop-Band The TurningOns aus Neumarkt i.d. Oberpfalz – und wir brauchten auch noch einen Bassisten. Unseren Schlagzeuger Thomas haben wir ganz klassisch per Suchanzeige gefunden.
„Musik ist heutzutage für viele Menschen ein wertloses Produkt“
Wenn Ihr zurückblickt: War es in den 90ern besser als heute?
Thomas: Schlicht und ergreifend– Ja! Ich könnte Dir jetzt stundenlang erzählen, warum es besser war. Aber das würde diesen Rahmen hier sprengen. Wobei im Vergleich zu jetzt die Kleidung der Musiker in den 90ern furchtbar war (lacht).
Nein, das sprengt keinen Rahmen. Wir haben Zeit und Platz … Erzählt doch einfach mal!
Rainer: Es gab schlichtweg weniger Bands. Da hatte man mehr Überblick, um die Guten leichter rauszufinden. Außerdem war die Gitarren-Szene lange tot. Und plötzlich wurde der Gitarrensound Mitte der 90er wieder ausgegraben, nachdem Nirvana verschwunden war. Musik hatte wieder einen Sinn und es herrschte dann so eine Art Aufbruch-Stimmung. Das war schon sehr bewegend für einen jungen Menschen, der Gitarren-Musik liebt. Und wenn ich nur an all diese Download-Scheiße denke … In den 90ern ist man noch in den Platten-Laden gegangen: Dazu mussten wir erst einmal zwei Kilometer zum Bahnhof gehen, 20 Kilometer Zug fahren und dann wieder fünf Kilometer zu Fuß laufen. Schließlich das gleiche wieder zurück – mit Herzklopfen, weil man die CD in der Hand hatte, aber sie noch lange nicht anhören konnte. Die letzte Etappe sind wir vom Bahnhof dann total verschwitzt heimgelaufen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren … (lacht).
Und heute sind junge Menschen stolz darauf, wenn sie ein iPhone bekommen. Wir waren es wegen einer Single von Oasis, auf der drei exklusive B-Seiten drauf waren. Die kostete damals fünf Mark. Man hatte auch vor der Veröffentlichung keine Möglichkeit die Stücke zu hören. In der heutigen Zeit kann man sich die Songs übers Internet schon mehrere Wochen vor dem Release reinziehen. Da geht der Zauber leider etwas verloren. Trends kommen immer wieder neue. Aber so wie damals, das wird’s nie mehr geben – und das tut mir weh. Dadurch ist Musik heutzutage für viele Menschen ein wertloses Produkt geworden.
Lebt der Britpop heute eigentlich noch? Oder seid Ihr nicht schon eher eine Retro-Band?
Rainer: Es gibt ja heute einige Künstler aus England oder Schweden, die den gleichen Sound wie die Bands aus den 90ern machen. Britpop hat also zumindest überlebt. Die Musikrichtung hat jetzt einen anderen Namen bekommen: Indie-Pop. Ich selber sehe uns als Rock-Band mit Sixties-Einflüssen.
Die 60er liegen ja nochmal weiter in der Vergangenheit … Ist das dann nicht noch mehr out?
Thomas: Ich könnte jetzt noch mehr erklären und Du könntest immer wieder ein neues Gegenargument finden … Britpop gab’s schon immer, gerade seit den 60er Jahren. Und Britpop wird auch nie sterben, weil in England für ewige Zeiten Popmusik gemacht werden wird. Deshalb brauchen wir jetzt auch nicht mehr über das Thema weiter diskutieren (lacht).
Momentan arbeitet die Band an einem Remix-Album zu „Heartbeater“
Wie läuft bei Euch das Songwriting ab?
Rainer: Bei den ersten beiden Demos und dem ersten Album ‚Wonderland Boulevard‘ hab ich diesen Teil ausschließlich übernommen. Beim zweiten Album ‚Coming Up From The Streets‘ sowie jetzt bei ‚Heartbeater‘ haben auch andere Bandmitglieder Songs abgeliefert. Zusammen geben wir dann im Proberaum dem Ganzen den Feinschliff: Musik und Text nimmt der mit, der den Song geschrieben hat. Dann geht’s eigentlich nur noch um Kleinigkeiten. Das Witzige ist jedoch, dass ich bei fast allen Atomic-Songs, die nicht von mir selbst stammen, zumindest eine Änderung des Titels vorgenommen habe. Das fällt mir erst jetzt gerade auf (lacht) …
Arbeitet Ihr momentan an einer neuen CD?
Rainer: Ja, wir nehmen derzeit ein Remix-Album von ‚Heartbeater‘ auf, das vorraussichtlich diesen Sommer veröffentlicht wird.
Thomas: Unsere Songs werden von befreundeten Künstlern wie Slowtide oder Tommy Finke aus Bochum in die Zange genommen und dabei in ein neues, elektronisches Soundgewand gepackt. Mit denen haben wir schon öfters zusammengearbeitet, da kommen oft die interessantesten Sachen heraus. Das macht uns selbst immer sehr viel Spaß. Ein derartiges Projekt wollten wir immer schon machen. Unseren Fans präsentieren wir dabei ein kleines Schmankerl: die Tracks wird’s als Gratis-Download geben. Auf etwas komplett Neues werden sie aber wohl noch ein bisschen warten müssen, da wir erst vor eineinhalb Jahren ein neues Studioalbum gemacht haben.
Highlight: auf Tour mit Paul Weller, Gem Archer und Pete Doherty …
Was war für Euch das Konzert-Highlight überhaupt in Eurer bisherigen Band-Geschichte?
Rainer: Wir waren mal Vorband von Paul Weller & Gem Archer in München. Die beiden sind ganz große Vorbilder von uns. Wir hatten schon als Jugendliche Poster in unseren Zimmern von ihnen hängen. Das ist schon etwas Besonderes, wenn Du auf derselben Bühne stehst und Dir denselben Backstageraum miteinander teilst.
Ein weiterer großer Moment war, als wir mit Pete Doherty und den Babyshambles in Wien und Graz gespielt haben. Zu Doherty muss man eigentlich nicht viel sagen. Wenn man mit jemandem auf Tour geht, der fast jeden Tag in der Klatschpresse vertreten ist, aber gleichzeitig großartige Musik macht, spricht das für sich. Es war sehr interessant das alles einmal mitzuerleben, was man eigentlich nur aus der Presse kennt. Aber der Kerl ist ein Klassetyp, sehr nett und witzig.
Thomas: Das Foto mit Noel Gallagher wurde in Berlin aufgenommen. Damals wurden wir nach einem Oasis-Konzert zur Aftershow-Party eingeladen, weil deren damalige Plattenfirma Sony auf uns aufmerksam geworden ist. Wir wurden in der Presse nämlich immer als die ‚deutschen Oasis‘ bezeichnet. Wir haben Noel Gallagher damals eine CD von uns geschenkt. Er hat sich gleich unser Tracklisting angeschaut und einen Satz gesagt, den ich niemals vergessen werde: ‚Ey, Go Bring The Queen, what a great songtitle‘ (lacht). Ein paar Monate darauf hat ihn ein Journalist der Süddeutschen Zeitung bei einem Interview gefragt, ob er die Atomic-CD hört. Gallagher antwortete darauf, dass er die Scheibe richtig gut findet und bei ihm in der Küche im CD-Wechsler läuft.
Mit Thees Uhlmann, dem Sänger der Band Tomte, pflegt Ihr eine ganz innige Freundschaft …
Thomas: Wir haben 2001 bei einem Indoor-Festival in Tulln bei Wien gespielt. Seine Band war damals Headliner. Seitdem sind wir immer wieder mal Support-Act oder treffen uns bei Konzerten. Thees bringt im Sommer sein zweites Soloalbum heraus. Wir freuen uns schon sehr darauf …
Den Atomic-Sound gibt’s auch in einigen Hollywood-Streifen zu hören
Interessant ist, dass man einige Songs von Euch auch auf Film-Soundtracks findet. Wie kam es dazu? Und dürfen wir in Zukunft noch mehr davon erwarten?
Thomas: Wir wurden ganz einfach nur gefragt und hoffen natürlich, dass sich in Zukunft wieder solche Möglichkeiten ergeben. Eigentlich sind mehrere Dinge zusammengekommen. Zum einen war unser Song ‚Oh Suzanne‘ in dem deutschen Kinofilm ’13 Semester‘ mit von der Partie. Der Film landete auf Platz neun der deutschen Kinocharts. Unser Verlag Community Promotion aus Hamburg hatte den Deal an Land gezogen, da die Film-Produktionsfirma Songs aus dem Indie-Bereich suchte. Und so kam es, dass unser Song auch im Trailer des Films zu hören ist. Und genau das find ich sehr toll: Denn auch wenn einer kein Interesse an dem Film hat, sieht er im Kino trotzdem den Trailer – und kommt somit an Atomic nicht vorbei (lacht).
Bei der Hollywood Produktion ‚Ninja – Revenge Will Rise‘ mit Action-Star Scott Adkins sind wir mit den Songs ‚Sweetest Symphony‘ und ‚Face In Heaven‘ vertreten. Mein Bruder Rainer ist Jean-Claude-Van-Damme-Fan und hat sich über das Internet mit einem von Van-Dammes Regisseuren namens Isaac Florentine angefreundet. Diesem hat er von unserer Band erzählt und ihm unsere CDs geschickt. Und Florentine war interessiert daran sie in einem seiner Filme zu verwenden.
Dadurch werden sehr viele Menschen auf unsere Songs aufmerksam, was für uns zusätzliche Promo ist. Bei ’13 Semester‘ wurden wir auch zur Filmpremiere nach Berlin eingeladen, wo wir bei der Aftershow-Party mit ‚Bonaparte‘ zusammen live aufgetreten sind. Nora Tschirner und Daniel Brühl waren unter anderem auch im Publikum. Sowas ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, wenn sich Filmstars ein Konzert von Dir anschauen.
„Vielleicht überleben die Stones ja noch das nächste Jahrhundert“
Euer Album heißt ja ‚Heartbeater‘: Wie viele Herzen habt Ihr denn schon gebrochen?
Rainer: Hoffentlich mehr als uns schon gebrochen wurden (lacht) …
Thomas: Der Junge auf dem Cover ist unser Bassist Dominik. Es soll nicht viel bedeuten. Es soll cool, frisch und jung rüberkommen. Genau wie der Sound unserer aktuellen Platte. Außerdem sieht man sofort, in welche Richtung die Musik der Scheibe geht. Es ist unverkennbar eine Hommage an das Rolling-Stones-Album ‚Aftermath‘ aus dem Jahre 1966.
Ihr habt eine besondere Liebe zur Langspielplatte: Echte Alben, bei denen jedes Detail durchkonzipiert ist, bei denen die Reihenfolge der Songs eine Rolle spielt. Welches sind denn für Euch richtig gute Gesamtwerke?
Thomas: Da gibt’s massig Platten von den Beatles: Das ‚Weiße Album‘ oder ‚Abbey Road‘. Auch The Kinks haben viele tolle Alben gemacht: ‚Village Green Preservation Society‘ oder ‚Give The People What They Want‘. Und aus den 90ern gibt’s auch einige: „Urban Hymns“ von The Verve, ‚Wild Wood‘ von Paul Weller oder ‚(What´s The Story) Morning Glory?‘ von Oasis. Super sind auch ‚Is This It?‘ von The Strokes oder ‚Bring ‚Em In‘ von Mando Diao. Aus der Gegenwart fallen mir eigentlich nur die Coldplay-Alben ein. Ein besonderer Tipp von uns wäre ‚Velociraptor‘ von Kasabian, das als ganzes Stück absolut genial ist. Und dann wäre da noch das aktuelle Album von Jake Bugg …
Der Titelsong „Heartbeater“ aus dem aktuellen Album – eine „Herzensangelegenheit“
„Konsequent fortschrittsverachtend“ ist Euer Motto: Gibt es Atomic in zehn Jahren noch?
Rainer: Sag niemals nie!
Also seid Ihr doch optimistisch trotz Eurer Abneigung gegen technische Innovationen? Was glaubt Ihr, wie sich das Musikgeschäft in den nächsten Jahren verändern wird?
Thomas: Ja, wir glauben an uns. Aber klassische Rock’n’Roll-Bands werden wahrscheinlich irgendwann aussterben. Es heißt zwar ‚Rock’n’Roll will never die‘ – aber heutzutage wird irgendwie alles als Rock’n’Roll bezeichnet. Darum sehe ich hier eher schwarz. Schau doch mal, wie oft Du etwa bei DSDS den Satz hörst: ‚Junge, das war echt Rock’n’Roll, Du hast die Bühne voll gerockt‘. Wenn ich solche Scheiße höre, wird mir schlecht. Vielleicht überleben die Rolling Stones ja auch das nächste Jahrhundert noch – und retten die Welt …
Thomas und Rainer, vielen Dank für das interessante Gespräch – und viel Erfolg weiterhin!
Interview: Jason Ditshej