Freyung. Am Technologiecampus Freyung fand bereits zum zweiten Mal die einwöchige Sommerakademie „Bionik“ statt. Ein Angebot der Hochschule Deggendorf, das es Studierenden aus ganz Deutschland ermöglicht, die Bionik kennenzulernen.
Mit bionischen Ansätzen ein „Haus der Zukunft“ gestalten
„Bionik ist nicht nur eine Wissenschaft, die in der Forschung zur Anwendung kommt. Sie ist darüber hinaus auch ein wichtiges Element der Produktentwicklung und kann Teil der Innovationsstrategie von Unternehmen sein“, erklärt Kristina Wanieck, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Bionik. „Ihr breites Anwendungsspektrum und ihr enormes Potenzial sind jedoch häufig noch unbekannt, daher möchten wir früh in der Bildung ansetzen – und insbesondere auch Studierende mit der bionischen Arbeits- und Denkweise vertraut machen“, fasst Wanieck die Intention der Sommerakademie zusammen.
Und so kamen auch dieses Jahr wieder Studierende verschiedenster Fachdisziplinen nach Freyung, um mehr über Bionik zu erfahren. Ihre Aufgabe während der Sommerakademie: mit bionischen Lösungsansätzen ein „Haus der Zukunft“ gestalten. Erschwerend kam hinzu, dass es sich dabei nicht um einen Neubau, sondern um die Sanierung eines denkmalgeschützten Altbaus handelte. Die Teilnehmer mussten sich also innovative Ideen überlegen und biologische Prinzipien, wie Energie- und Ressourceneffizienz, auf ihre Übertragbarkeit prüfen. Das Ziel war, Ideen für ein Null- oder sogar Plusenergiehaus zu entwickeln.
Studenten erhalten zusätzliche Qualifikation in Freyung
Diese allgemein gehaltene Aufgabenstellung sollte sowohl das Fachwissen von Naturwissenschaftlern als auch das von Ingenieuren fordern und die vielschichtigen Ansatzmöglichkeiten von Bionik aufzeigen. Es ging dabei nicht in erster Linie um die Entwicklung fertiger Lösungen. Vielmehr sollten die Studenten lernen, wie sich Problemstellungen neutral formulieren lassen, um dann mit Hilfe der Bionik Ideen zu generieren. Ein wesentlicher Schritt in der bionischen Herangehensweise. Anschließend hätte man die Ideen dann eigentlich noch auf ihre Übertragungsmöglichkeiten in die Technik prüfen müssen – ein Schritt, den man aber aufgrund der knappen Zeitspanne wegließ.
Bei einem öffentlichen Kurzvortrag präsentierten die Teilnehmer ihre Ergebnisse schließlich, was zu großer Begeisterung bei den Zuhörern führte, denn die Studenten hatten in gerade mal einer Woche viele innovative Ideen entwickelt. Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer nicht nur ein Zertifikat, das sie sich für ihr Studium anrechnen lassen können, sie haben auch gelernt, die Bionik ergänzend zu ihrem Fachwissen einzusetzen. Durchgeführt wurde die Sommerakademie in Kooperation mit knospe e.V. Ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, im Bayerischen Wald Angebote zu schaffen, die die Region für junge Menschen wieder attraktiver machen soll. Außerdem unterstützen ansässige Firmen die Sommerakademie als Sponsoren – und ermöglichen dadurch die Qualifizierung von jungen Menschen in der Region, was den ein oder anderen über kurz oder lang vielleicht hierher zurückbringt.
da Hog’n