Passau/Freyung. Das Thema Energieeffizienz und die Möglichkeiten zur Energieeinsparung sind an der Passauer gewerblichen Karl-Peter-Obermaier-Berufsschule fest verankert. „Lange vor den anderen haben wir in Passau mit dem innovativen Zentrum für Regenerative Energien die Weichen in Richtung grüner Energien gestellt“, beschreibt Schulleiter Rudolf Schacherl die Ausrichtung der Schule. Daher ist auch ein Schwerpunkt der Fachklassen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik die Steigerung der Energieeffizienz – und damit der Energieeinsparung. „Modernste Brennwerttechnik muss im Unterricht mindestens den gleichen Stellenwert haben wie unsere zukunftsweisenden Solarwärme- und Biomasseanlagen“, sagt Fachlehrer Dietmar Driendl.
Erste Schritte für erfolgreiche Zusammenarbeit sind bereits erfolgt
Aus diesem Grund entstand auch die Zusammenarbeit mit dem Technologie Campus Freyung. Die Arbeitsgruppe „Angewandte Energieforschung“ um Dipl.-Ing. Josef Pauli, der die Zusammenarbeit mit der Karl-Peter-Obermaier-Schule mit initiiert hat, befasst sich unter anderem mit den Einspar- und Effizienzsteigerungsmöglichkeiten beim elektrischen Energieverbrauch sowie bei Wärmeversorgungsanlagen. Durch praxisbezogene Versuchsaufbauten an der Staatlichen Berufsschule sollen Energieeinsparpotenziale in den verschiedenen Fachbereichen messtechnisch erfasst und quantifiziert werden. Außerdem soll die enge Zusammenarbeit den fachlichen Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisbezogenen Erfahrungen im Bereich der Energieeinsparung und der Energieeffizienzsteigerungen fördern.
Die ersten Schritte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfolgten bereits: Sechs Schüler der Berufsschule 1 in Passau aus dem Fach Versorgungstechnik untersuchten zusammen mit ihrem Herrn Driendl und Herrn Pauli die mögliche Effizienzsteigerung für Heizölkessel durch ein im Handel erhältliches Energieeinsparsystem. Ein langfristiger Einspareffekt konnte durch die Kurzzeitmessungen an den vier Nachmittagsterminen zwar nicht belegt werden – die Schüler lernten aber sehr schnell, wie wichtig es ist, praktische Erfahrung bei Experimenten zu sammeln. „Es war echt spannend, wir haben in der Praxis miterlebt, wie bei wissenschaftlichen Versuchen gearbeitet wird, wie wichtig ein genau geführtes Versuchsprotokoll ist“, bestärkt SHK-Auszubildender Maximilian Augustin den positiven Effekt der Zusammenarbeit. Zudem wird dadruch das energetische Bewusstsein der angehenden Handwerker geschult.
Durch Kooperation ein energetisches Bewusstsein in der Region fördern
„Von Entwicklungsabteilungen der Industrie und der Hochschulen kommen heute hocheffiziente Heizsysteme, die aber ihr Potenzial nur entwickeln können, wenn sie vor Ort von den bestausgebildeten Fachkräften auch richtig installiert werden. Dies leisten die Fachkräfte, die in den Betrieben und in der Berufsschule ausgebildet werden. Deshalb ist die Verzahnung von Industrie, Wissenschaft und Ausbildung unverzichtbar“, sind sich Schulleiter Schacherl und Ingenieur Pauli einig. Durch diese unerlässliche Kooperation könnte auch langfristig, durch Veröffentlichung gemeinsam erzielter Ergebnisse, ein energetisches Bewusstsein in der Region gefördert werden, was wiederum zu Investitionen und Wertschöpfung durch Energieeinsparmaßnahmen führen kann.
da Hog’n