Frauenau. Wie kann man den Tourismus im Woid stärken? Beim Projekt „Touristische Neustrukturierung der Nationalparkregion Bayerischer Wald“ dreht sich alles um diese Frage. Einer der Lösungsvorschläge – und das gemeinsame Ziel der Beteiligten: eine gemeinsame Arbeitsorganisation der Region. Vergangene Woche diskutierten Kommunen und Unternehmen deshalb im Glasmuseum Frauenau die ersten Vorschläge für eine verbesserte Zusammenarbeit.
Sich auf ein gemeinsames touristisches Organisationsmodell einigen
Nachdem in einer ersten Phase klare Ziele für eine neue und effiziente Tourismusorganisation definiert wurden, tritt die Strukturreform, die durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen des Förderprogramms Leader gefördert wird, nun in die nächste Phase ein.
Bis April 2013 soll ein neues Organisationskonzept der Region entwickelt werden – und dafür haben die beauftragten Agenturen bereits einige Vorschläge erbracht. Diese müssen allerdings erst einige Auswahlprozesse durchlaufen haben, damit sich die Gemeinden auf ein gemeinsames zukünftiges Modell einigen können. Dazu diente unter anderem die Zukunftswerkstatt, bei der konkret an den Vorschlägen der Agenturen zur verbesserten und effizienten Zusammenarbeit gearbeitet wurde.
Dort wurden verschiedene Modellvarianten vorgestellt – und Fragen bezüglich Rechtsform, Finanzierung, Einbindung öffentlicher und privater Partner diskutiert. Der Vorschlag der Agenturen zur organisatorischen Neustrukturierung traf dabei auf breite Zustimmung. Nichtsdestotrotz setzten sich die Teilnehmer noch einmal detailliert mit den Modellvarianten auseinander und gaben konstruktives Feedback, wie das Modell noch konkreter und praktikabler für die Projektregion gestaltet werden könnte. So konnten am Ende der Veranstaltung viele neue Anregungen, Vorschläge und Wünsche gesammelt werden, die nun in die weitere Bearbeitung des Modells einfließen werden.
Breite Zustimmung für eine organisatorische Neustrukturierung
Dadurch soll eine effizient arbeitende, professionelle Tourismusorganisation entstehen, die den Betrieb der Tourist-Informationen in der Region organisiert, sich um die konzeptionelle Infrastrukturentwicklung kümmert und in Kooperation mit den Unternehmen, dem Nationalpark und dem Tourismusverband Ostbayern ein gästeorientiertes Produkt- und Qualitätsmanagement übernimmt. Die Veranstaltung hat jedenfalls einmal mehr gezeigt, wie viele engagierte und aktive Unterstützer es für dieses Projekt in der Region gibt. Für den Projektleiter Alexander Schuler vom Beratungsunternehmen BTE steht daher fest: „Die Ausgangsbasis für eine professionelle neue Tourismusorganisation sind gut: Die Akteure sind motiviert, finanziell verfügen die Partner zusammengenommen über einen guten Grundstock – und in der Nationalparkregion gibt es eine Vielzahl an reizvollen Angeboten. Die neue Organisation wird dies bündeln und für die Gäste schmackhaft machen.“
Letzte Phase startet im Mai: Aufbau einer neuen Struktur
Die nächsten Schritte nach der Zukunftswerkstatt werden derweil schon vorbereitet. Im Februar wollen die Agenturen in allen Gemeinderäten der Projekt-Kommunen einen Überblick zur Analyse und den Modellen bieten – und sich eine Rückkopplung zu Wünschen und Anregungen abholen. Bis April wird schließlich das ausgearbeitete Organisationsmodell inklusive Businessplan und Fahrplan für die Umsetzung vorliegen. Die Phase 2 endet im Mai 2013 mit einer erneuten Kommunikation und Diskussion in den Kommunalparlamenten – und den unterschriebenen Absichtserklärungen der Kommunen zur Gründung einer neuen Tourismusorganisation. Und ab Mai startet dann die letzte Phase des Projekts: Die Umsetzung des Modells und der Aufbau einer neuen Struktur.
da Hog’n