Da Hog’n – Onlinemagazin ausm Woid
  • Hog’n
  • Da Hog’n geht um
    • im Landkreis FRG
    • im Landkreis REG
    • rundumadum
    • Out of da Woid
    • Behm-Hog’n
    • Sport-Hog’n
  • Kultur
    • Ausm Woid
    • Boarische Welle
    • Grenz’nlos
    • Da Knaus der Woche
    • Woid-Kino
  • So schaut’s aus
    • Versus
    • Ausprobiat
    • Leid-G’schmatz
    • Schmankerl ausm Netz
  • Do geht wos weida
    • I mog wos wean
    • Made in da Heimat
    • You start me Up
  • Service Hog’n
    • Da Fuadgeh-Check
    • Guad fian Gejdbeiddl
    • S’Woid-Weda
    • Urlaub in Füssing
  • Moaktblotz
    • Moaktblotz-Partner
    • Afg’miagt!
  • Jobs
  • Mia san mia
  • Werbung
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Da Hog’n
  • Unterstütze den Hog’n
Start Da Hog'n geht um Kriminologe pfeift auf katholische Klagedrohung

Kriminologe pfeift auf katholische Klagedrohung

veröffentlicht von da Hogn | 16.01.2013 | kein Kommentar
  • teilen  
  • twittern 
  • teilen 
  • spenden 

Regensburg. Das geplatzte Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche ist für einige Opfer kein Grund zur Trauer. Beim „Unabhängigen Archiv ehemaliger Regensburger Domspatzen“ hat man vom Anfang an an dessen Sinn gezweifelt. Nun wollen die dort zusammengeschlossenen Missbrauchsopfer dem Kriminologen Dr. Christian Pfeiffer ihre Zahlen zur Verfügung stellen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat unterdessen angekündigt, Pfeiffer zu verklagen. Der sieht einer solchen Auseinandersetzung „mit Freuden“ entgegen. Ein Beitrag von unserem istlokal-Partnerblog regensburg-digital.de.

Stern-TV-Sendung vom 16. Januar 2013 zum Thema:

Michael Sieber: „Ich habe lauthals gelacht“

asdfsdf

Die Kirche droht dem Kriminologen Pfeiffer mit juristischen Schritten. Der freut sich auf die Auseinandersetzung. Foto: bph

„Ich habe lauthals gelacht“, beschreibt Michael Sieber vom „Unabhängigen Archiv ehemaliger Regensburger Domspatzen“ seine Reaktion auf das geplatzte Forschungsprojekt. Wie berichtet, hat die Deutsche Bischofskonferenz jüngst den 2011 vereinbarten Forschungsauftrag mit dem „Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen“ gekündigt. Begründung: Das Vertrauensverhältnis zu Institutsleiter Dr. Christian Pfeiffer sei „zerrüttet“. Der spricht im Gegenzug von Zensur- und Kontrollwünschen der Bischofskonferenz, die insbesondere aus den Diözesen München und Regensburg gekommen seien. Nun droht ihm die Bischofskonferenz mit juristischen Schritten. Dazu später mehr.

„Wir werden Pfeiffer auf jeden Fall unterstützen“

Michael Sieber ist Koordinator des im vergangenen Jahr ins Leben gerufenem „Unabhängigen Archivs ehemaliger Regensburger Domspatzen“ und hatte den Sinn der Untersuchung von Anfang an bezweifelt. „Es hat doch wohl niemand ernsthaft geglaubt, dass die katholische Kirche alle Akten herausrückt. Offenbar ist Dr. Pfeiffer wohl erst im Rahmen seiner Tätigkeit klar geworden, wofür er da seinen guten Namen hergegeben hat.“ Mit dem Platzen des Forschungsauftrags habe sich die katholische Kirche nun endgültig selbst entlarvt, so Sieber. Er hoffe nun, dass Pfeiffer seine Ankündigung wahr mache und auf eigene Faust mit seiner Untersuchung fortfahre. „Wir würden ihn auf jeden Fall mit Unterlagen und Kontakten zu Betroffenen unterstützen.“

„40 bis 50 Fälle“ allein bei den Domspatzen

Und die Zahlen, die Sieber gegenüber der regensburg-digital.de-Redaktion nennt, unterscheiden sich doch recht deutlich von den ohnehin recht spärlichen Informationen, die in Regensburg bislang die Mauern des Domkapitels durchdrungen haben.

Die Regensburger Domspatzen: Gut als Aushängeschild, Vergangenheitsbewältigung Fehlanzeige. Foto: Archiv/ Staudinger

Die Regensburger Domspatzen: Gut als Aushängeschild, Vergangenheitsbewältigung Fehlanzeige.

Foto: Archiv: regensburg-digital.de/ Staudinger

In dem knappen Zwischenbericht, den die Diözese im Jahr 2011 vorgelegt hat, ist für den Zeitraum zwischen 1945 und 2010 von „sexuellen Straftaten gegen 78 Minderjährige“ die Rede. Insgesamt zehn Geistliche hätten diese Taten begangen und seien, das wird betont, alle „gerichtlich verurteilt“ worden. Darüber hinaus, so heißt es weiter, „fanden sich in den Akten keine neuen Hinweise, die nicht schon juristisch verfolgt worden wären“. Sieber spricht dagegen auf Basis der im Archiv gesammelten Unterlagen und Recherchen, die er zusammen mit anderen anstellt, von „40 bis 50 Fällen“. Nicht in der gesamten Diözese, sondern allein bei den Regensburger Domspatzen. Nicht für den Zeitraum von 65 Jahren, sondern allein „zwischen dem Ende der 50er bis zur Jahrtausendwende“. Wie die Diözese mit solchen Fällen umgeht, ist zumindest teilweise bekannt: Die Opfer werden vertröstet, hingehalten, abgewiegelt (Mehr dazu).

Keine Auskünfte für Missbrauchsopfer

Beispielhaft dafür ist unter anderem der Umgang mit Alexander Probst. Er wurde 1971 als damals Elfjähriger bei den Regensburger Domspatzen geprügelt, gedemütigt und sexuell missbraucht. „Als ich damit 2010 an die Öffentlichkeit ging, rief irgendwann die Missbrauchsbeauftragte der Diözese Regensburg bei mir an“, erzählt Probst. Es habe mehrere Gespräche gegeben. „Aber als sie gemerkt hat, dass ich mich nicht vertrösten und hinhalten lasse, hat sie es aufgegeben, mich auszuhorchen.“

Wird von der katholischen Kirche hingehalten und erhält keine Auskünfte: der ehemalige Domspatz Alexander Probst. Foto: Archiv/as

Wird von der katholischen Kirche hingehalten und erhält keine Auskünfte: der ehemalige Domspatz Alexander Probst. Foto: Archiv/as

Später gab er seinen Fall im Rahmen einer kirchenrechtlichen Vernehmung in Regensburg zu Protokoll. „Mein Anwalt durfte nicht dabei sein und ich wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass ich bei falschen Aussagen belangt werden könnte.“

Was seitdem aus seinem Antrag auf Entschädigung und Unterlagen, die seinen Fall betreffen, geworden ist, erfährt Probst weder von der Diözese Regensburg noch von der Deutschen Bischofskonferenz. „Entweder es wird gar nicht reagiert oder Auskünfte werden aus datenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt.“

 

Probsts Peiniger taucht wieder auf

Probsts Peiniger Sturmius Wagner war Pfarrer im Bistum Eichstätt, als er an die Öffentlichkeit ging. Sowohl das Bistum in Eichstätt wie auch das in Regensburg verkündeten kurz darauf Wagners Absetzung. Nur ein Jahr später durfte sich Wagner wieder in vollem Priesterornat bei einer Prozession in Kaufbeuren der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Erklärung dafür gab es weder für Probst, noch für Medien, die deshalb nachgefragt haben.

Insofern ist es fraglich, ob Probsts Fall jemals in die Untersuchung von Christian Pfeiffer eingeflossen wäre, ob er im Rahmen des nun geplatzten Forschungsprojekts jemals Zugriff auf irgendwelche Unterlagen dazu bekommen hätte. Die Deutsche Bischofskonferenz hat am Mittwoch vergangener Woche angekündigt, von Pfeiffer wegen seiner Zensurvorwürfe eine Unterlassungserklärung zu fordern. Notfalls werde man vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken.

„Kirche begeht strategischen Fehler“

Der Kriminologe selbst hat dagegen seine Vorwürfe bekräftigt und auf der Internetseite seines Instituts mit mehreren Unterlagen untermauert. Unter anderem geht daraus hervor, dass von der Kirche gefordert wurde, den Text der Untersuchung zu verändern, Veröffentlichungen gegebenenfalls zu untersagen und Mitarbeiter bei dem Projekt abzulehnen. Das Ganze sollte mit hohen Vertragsstrafen abgesichert werden.

Gegenüber dem NDR hat Pfeiffer erklärt, dass er einer juristischen Auseinandersetzung „mit Freuden“ entgegensehe. „Auch noch gerichtsamtlich bestätigt zu bekommen, dass die Kirche solche Wünsche an uns herangetragen hat, empfinde ich als eine große Erleichterung – und wundere mich über die Kirche, dass sie solche strategischen Fehler begeht.“

Stefan Aigner/regensburg-digital.de

  • teilen  
  • twittern 
  • teilen 
  • spenden 

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN...

Staatsschutz ermittelt gegen Passauer Journalisten „Ein Vertrag mit der Kirche ist nichts wert“ Frieder Wagner: „Der Besuch in Basra war für mich ein Blick in die Hölle“ Afghanistan: „Wir können nicht gehen, solange kein Frieden hier herrscht!“
Schlagwörter: Katholische Kirche, Missbrauchsfälle, Regensburg
Da Hog'n geht um!
Ja, uns gibt's kostenlos. Und ja, wir sagen: Gern geschehen. Das Online-Magazin "da Hog'n" ist ein Angebot im Netzwerk der freien Presse. Wer den "Hog'n" und dessen Berichterstattung mit ein paar Cent oder gerne auch mehr unterstützen möchte, kann dies gerne tun: Ganz einfach per Paypal!

Dein Kommentar

Hier klicken, um das Antworten abzubrechen.

Kommentar eintragen

Schlagwörter

Ausbildung Bayerischer Wald Bayerwald Corona Coronakrise Coronavirus CSU Da Knaus der Woche Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald FNBW Fotografie Fotos Freyung Freyung-Grafenau Frühling Georg Knaus Grafenau Herbst Interview KdW Knaus der Woche Landkreis Freyung-Grafenau Landkreis Passau Landkreis Regen Landrat Sebastian Gruber Martin Zoidl Musik Nationalpark Nationalpark Bayerischer Wald Passau Politik Polizei Regen Service Sommer Tourismus Waldkirchen Wetter Wetter Bayerischer Wald Wetterbericht Winter Wirtschaft Woid Woid-Weda Zwiesel

Neueste Beiträge

  • Versuchter schwerer Raub: Mit Waffe bedroht und abgedrückt
  • Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl: „Bis Sonntag noch meist freundlich“
  • BAC Trail 2023: 420 Kilometer, drei Länder und viele Hürden
  • Hog’n-Steuertipp (135): Homeoffice wird deutlich attraktiver
  • „Es gehd einfach nimmer!“: Kasberger funkt Personal-S.O.S

Unsane Moaktblotz-Partner

  • Previous
  • Next

Neueste Kommentare

  • Bodil Schmidt-Kehmann bei Da Knaus der Woche: Fingernagelgroßes Mikro-Schwammerl im Woid gesichtet
  • Samuel bei Vergessene Rituale (5): Jul-Fest – wenn Frau Holle weiße Wäsche stiehlt…
  • Zamhoidn Landshut bei Nach Razzia: Wie ist die Reichsbürger-Lage in Niederbayern?
  • da Hogn bei „Skandalöses Bauvorhaben“: Poppenreuter Bürger vs. Millionen-Investition
  • josef leutzinger bei „Skandalöses Bauvorhaben“: Poppenreuter Bürger vs. Millionen-Investition

Anzeige

Anzeige

Webcam Skizentrum

  • Previous
  • Next

Hog’n-Moaktblotz-Partner

“A Branchenbiachl af Niedaboarisch”, aus der Region für die Region – das ist unser Hog’n-Moaktblotz! Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen aus allen Branchen können sich in unserer Rubrik kurz und übersichtlich präsentieren.

Mehr Informationen

Unterstütze uns

Kritische Hintergrundberichte und spannende Reportagen kosten Zeit und Geld. Damit wir Euch auch in Zukunft unabhängig informieren können, bitten wir Euch um die finanzielle Unterstützung.

Mehr Informationen

Hog’n-Newsletter

Hier geht’s zur Anmeldung für den Hog’n-Newsletter

Mehr Informationen

  • Home
  • Da Hog'n geht um
  • Do geht wos weida
  • Kultur-Hog'n
  • Moaktblotz
  • Service-Hog'n
  • So schaut's aus
  • Datenschutz
  • Impressum
© 2023 Da Hog’n – Onlinemagazin ausm Woid. Oile Rechte bei uns. Site Admin · RSS-Feed für Beiträge
Sumava.eu - offizieller Partner des Onlinemagazins da Hog'n
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner