Philippsreut/Mitterfirmiansreut. Am Ende war es einfacher als zunächst vermutet – zumindest rein technisch betrachtet. Doch: Der Muskelkater war auch noch zwei Tage später zu spüren… Die Hog’n-Redakteure Dike Attenbrunner, Stephan Hörhammer und Helmut Weigerstorfer sowie die Gast-Hognianer Lukas Hackl und Christian Attenbrunner haben auf Einladung von Peter Schrottenbaum vom Forellenhof Philippsreut sogenannte Ski-Bikes im Skizentrum Mitterdorf ausprobiert. Fazit: Ein Wahnsinns-Spaß – und viele verdutzte Skifahrer, die wohl gerne einmal mit uns getauscht hätten …
Zugegeben: Mit einem leicht komischen Gefühl in der Bauchgegend haben wir uns an einem verregneten Samstagvormittag nach Mitterfirmiansreut aufgemacht. Einige von uns fahren nur selten oder gar nicht Ski, haben mit Wintersport – bis auf Eishockey, Riesenslalom und Biathlon bei Chips und Gummibärchen in der Glotze – herzlich wenig zu tun … Und dann sollen wir uns die teils steilen Skihänge in Mitterdorf hinunterstürzen?!?! Nachdem aber Peter Schrottenbaum erklärt hatte, dass genau für jene ungeübten Menschen wie uns das Ski-Bike das ideale Gerät sei, machte sich dann doch ein bisschen Erleichterung breit. Und die Vorfreude auf die erste Abfahrt mit dem „Schnee-Radl“ stieg, unsere besorgten Mienen lockerten sich allmählich auf. Schon nach einigen Metern auf dem Almwiesenlift hatten wir das Ski-Bike (mehr oder weniger) unter Kontrolle – insbesondere auch wegen Lehrmeister Schrottenbaum, der uns mit seiner unkomplizierten und lockeren Art schnell die Angst vor dem „unbekannten Gleitobjekt“ nahm. Eigentlich, so dachten wir, ist es wie Fahrradfahren – sogar noch einfacher, weil es immer nur bergab geht …
Die wohl größte Anstrengung war – unerwarteterweise – das Skiliftfahren. Zwar können Ski-Biker, im Gegensatz zu den Skifahrern, während der Auffahrt sitzen. Dennoch erfordert es anfangs einige Kraft und Geschicklichkeit, das Vehikel in der Spur zu halten. Bei der Bergfahrt mit dem Schlepplieft blieb dann viel Zeit, um die schniefenden Skifahrer zu beobachten. Für den ein oder anderen überraschten (oder gar neidischen??) Blick sorgten wir definitiv mit unseren „SitzSskiern“ – schließlich ist Peter Schrottenbaum der erste, der diese in Mitterdorf verleiht. Das wohl größte Problem war dann der Ausstieg aus dem Lift, bei dem einige von uns den Pappschnee „küssten“ – was jedoch mehr für Erheiterung als Frustration sorgte.
Schon nach zwei gelungenen Abfahrten (ohne größere Ausfälle) auf dem Almwiesenlift waren wir reif und bereit für höhere Aufgaben. Wir hatten Schnee geleckt – und wollten mehr! Schrottenbaum meinte, dass die Piste durch den Regen heute sehr langsam sei und deshalb optimale Bedingungen für Einsteiger herrschten. Wir aber waren (ganz unbescheiden) der festen Überzeugung: Wer gleich derart geschmeidig den Hang hinuntergleitet wie wir, muss ein Natur-Talent sein! So stürzten wir uns wagemutig den kleinen Almberg hinunter. „Stürzen“ – ja, das war das richtige Wort. An diesem doch etwas steileren Hang trennte sich auch die Spreu (wir alle) vom Weizen (Peter Schrottenbaum). Während der Philippsreuter gekonnt gen Tal hinunterschwebte, hatten wir die ein oder andere Schwierigkeit mit dem Ski-Bike, besser gesagt: mit unserer eigenen, schwer einzugestehenden Unfähigkeit.
„Es ist gar nicht schwer! Immer schön in die Kurve hineinlegen! Linkskurve: linkes Bein nach vorne; Rechtskurve: rechtes Bein nach vorne. Und dabei das Carven nicht vergessen!“ – erklärte Peter mehrmals mit Engelsgeduld. Zustimmendes Nicken von unserer Seite. Aber so recht klappen wollte es irgendwie noch nicht … Der Respekt vorm Hang und die zunehmende Beschleunigung verwirrte einige Ski-Biker des Hog’n-Teams sogar so sehr, dass sie links und rechts nicht mehr so recht auseinanderzuhalten wussten. Und so machte der ein oder andere des Öfteren unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Mitterdorfer Schnee … Was auf jeden Fall passte: der Spaß! Wie im Fluge verging die Zeit, Abfahrt um Abfahrt, waghalsige Drifts und schneidige Manöver ließen wir, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Heldenmut, freudig hinter uns. Das Ski-Bike-Fieber hatte uns gepackt. Und selbst der einsetzende Schneefall brachte keinen in der Truppe aus der Ruhe. Der weiße Wahnsinn auf dem Fahrradl-Rahmen und den gekürzten Ski-Brettln hatte uns voll im Griff. Das einzige Problem: Unsere Beine und Arme wurden vom vielen Lenken und Gegensteuern immer schwerer. Ja, auch Spitzenathleten werden mal müde …
Unser Fazit: Ski-Bikes sind eine echte Alternative! Die kompakten Wintersport-Geräte sind für jeden was – vom blutigen Anfänger bis zum gestandenen Schneehasen: schnell zu erlernen und eine mordsmäßige Gaudi. Doch Achtung: Nach zwei Stunden Action an der frischen Luft werden vor allem die Ungeübten schnell an ihre Grenzen kommen – vom Muskelkater (durch die Sitzposition vor allem auch im Po-Bereich) in den nächsten Tagen ganz zu schweigen. Tipp: Probiert’s einfach selbst aus!
Da Hog’n