Steiermark. Die „Süichahäjd“ hat in der Steiermark einen eigenen Namen: Stephan Rossegger. Der 21-Jährige steht im österreichischen Bundesland für sicheres Arbeiten. Egal, ob beim Rasenmähen, beim Tanken oder beim Holzspalten – der Landmaschinentechniker weiß Bescheid, wie man sich richtig verhält, um Verletzungen zu vermeiden. Aufgrund seiner authentisch-unverfälschten Mundart haben die Internet-Videos des blonden Steirers mittlerweile Kultstatus erreicht. Auf Youtube und Facebook zählt das sympathische Original zu den Klick-Königen.
Im Gespräch mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ erklärt er das Geheimnis seines Erfolgs, wie er mit dem plötzlichen Rummel um seine Person umgeht – und was er neben seinen Sicherheitstipps so alles macht.
„Leben kann man den Tipps nicht – sie sind mein Hobby“
Stephan: Deine Tipps, die für Sicherheit im Alltag sorgen sollen, haben mittlerweile Kultstatus erreicht. Wie erklärst Du Dir den großen Erfolg? Was ist Dein Geheimnis?
Ich glaube, der Erfolg liegt darin, dass ich in den Videos einfach so bin wie „in echt“ auch. Den Leuten gefällt es einfach, wenn jemand authentisch rüberkommt, wenn er so redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Denn heutzutage verstellt sich fast jeder in den Medien. Ich jedoch will, dass der Dialekt nicht in Vergessenheit gerät.
Auf Deiner Facebook-Seite hast Du mittlerweile viele Fans. Genießt Du den Rummel um Deine Person? Wie gehst Du damit um?
Naja, am Anfang habe ich den Rummel noch mehr genossen. Aber mit der Zeit wird es auch etwas zur Belastung, wenn man überall erkannt wird. Ich bin mittlerweile nicht mehr so viel wie früher in der Öffentlichkeit unterwegs – man will ja auch mal in Ruhe sein Weizenbier genießen (lacht).
Das Video zum Titelbild: Stephan Rossegger erklärt, wie man richtig mit einer Motorsäge umgeht:
Fanpost, Groupies, Freundinnen? Gibt es schon Anfragen von feschen Steirer-Madln, die sich bei Dir besonders sicher fühlen möchten?
Also, ich muss sagen, es hält sich in Grenzen. Außerdem habe ich bereits vor der Zeit meiner Sicherheitstipps ein fesches Steirer-Madl fix an meiner Seite gehabt. Meine Romana.
Verdienst Du Deinen Lebensunterhalt hauptsächlich mit Deinen Sicherheitstipps – oder sitzt Stephan Rossegger während der Woche im Büro?
Ich habe den Beruf des Landmaschinentechnikers vor zirka sechs Jahren bei der Firma Landring erlernt – und sie ist auch jetzt noch mein Arbeitgeber. Daher kenne ich mich auch mit den Gerätschaften und deren Gefahren sehr gut aus. Ich übe diesen Beruf sehr gerne aus, da er sehr vielseitig ist. Außerdem haben wir eine kleine Landwirtschaft zu Hause, wo immer Arbeit anfällt. Leben kann man von den Sicherheitstipps leider nicht, ich würde es eher als Hobby bezeichnen.
„Ich war begeistert von der Idee“
Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass Du die Sicherheitstipps für Landring machst?
Gleich nach meinem ersten Erfolg in der ORF-Frühlingszeit hat mich Landring gefragt, ob wir nicht gemeinsam einige Sicherheitsspots machen wollen. Ich war begeistert von der Idee und der Möglichkeit für eine große Firma solche Werbevideos zu machen.
Hat es auch die Überlegung gegeben, das Ganze auf Hochdeutsch zu machen?
Nein, diese Idee hatte ich grundsätzlich nie, weil ich ja den Dialekt wiederbeleben will und nicht das Hochdeutsche, das heutzutage viel zu sehr in den Mittelpunkt gerückt ist. Außerdem würde das nicht zu mir passen, weil ich mich dann, wie gesagt, verstellen müsste.
Mal Hand aufs Herz: Glaubst Du, dass bei Deinen Videos immer der Sicherheitstipp im Vordergrund steht? Oder sind eher Dein Auftreten und Deine Sprache für die vielen Klicks verantwortlich?
Ich denke, dass der Großteil der Videos aufgrund der Sprache und der Machart angeklickt wird.
Das erste Sicherheitsvideo von Stephan Rosseger: „Sicherheit am Arbeitsplatz“:
Was war Dein bisher erfolgreichster Sicherheitstipp?
Das erste hobbymäßige Video von mir, „Sicherheit am Arbeitsplatz“, ist wohl das bekannteste von allen. Dieses Video hat mir immerhin auch zu meinem unerwarteten Erfolg verholfen.
Hat ein Sicherheitstipp nachweislich schon mal dazu beigetragen, dass ein Unfall vermieden werden konnte?
Definitiv: Ja! Ich habe einige Mails und auch persönliche Meldungen bekommen, dass Leute aufgrund meiner Sicherheitstipps persönliche Schutzausrüstung benutzten und sich deshalb nicht verletzt haben. Meine Sicherheitstipps bleiben einfach in den Hinterköpfen der Menschen – und das finde ich super daran.
„Ich gebe bei der Arbeit wirklich Acht“
Ist Dir selber schon mal etwas zugestoßen? Setzt Du Deine Tipps auch immer 1:1 um?
Ich muss zum Glück sagen, dass mir noch nie etwas Gröberes passiert ist. Und ja: Ich gebe bei der Arbeit wirklich darauf Acht, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.
Hast Du abschließend noch einen Sicherheitstipp für das Onlinemagazin „da Hog’n“ parat?
Ich hätte einen allgemeinen Sicherheitstipp: Tuat’s scheij aufbass’n, bassiert eh so vü!
Interview: Helmut Weigerstorfer