Regen. „Beste Newcomer-Band Niederbayerns“ – diesen Titel bekam die aus dem Landkreis Regen stammende Formation „Evolution Circus“ im Mai dieses Jahres verliehen. Am 14. Dezember wird ihr erstes Video veröffentlicht, im Frühjahr dann das erste komplette Album. Als „Crossover“ bezeichnen die fünf jungen Bandmitglieder ihren ganz eigenen Stil, deren größtes Pfund die Stimme von Frontmann Mic ist. Wir haben „Frontfrau“ Kerstin Artinger gebeten, uns ihren Evolutionszirkus einmal genauer vorzustellen.
Das „Machtverhältnis“ innerhalb der Band ist realtiv ausgeglichen
Servus Kerstin. Wir haben mal nach dem „Evolutionszirkus“ gegoogelt – und dabei immer nur Eure Band gefunden. Wie kommt man auf so einen nicht gerade alltäglichen Namen?
Gute Frage (lacht) … naja, sagen wir einfach mal, dass wir uns in einem kleinen Evolutionszirkus befinden. Besonders deutlich wird dieser Zustand, wenn man sich einige Leute bei einem Konzert ansieht, die mit zunehmenden Rausch in der Evolution rückwärts gehen …
Eure Band gibt es nun seit genau zwei Jahren. Wie habt Ihr Euch damals zusammengefunden?
Chris, Felix und ich haben schon früher miteinander Musik gemacht. Und nach ein paar Gesprächen in der Stammkneipe war auch Phill überzeugt. Wir hatten dann noch das große Glück, dass uns Mic über den Weg gelaufen ist – der wurde natürlich sofort verpflichtet.
Die Frage drängt sich auf an dieser Stelle: Vier Männer und eine Frau. Kann das gut gehen?
Das geht definitv gut. Das sieht man doch – sonst hätte es ja keine zwei Jahre gehalten (lacht).
Auf früheren Fotos hattest Du lange Haare. Jetzt kurze. Bist Du etwa zum „Chef“ der Band mutiert?
Die Band hat zwar mit meinem Haarschnitt zu tun, aber definitiv nichts damit, dass irgendwer „Chef“ wäre. Seh ich jetzt so streng aus oder wie? (lacht). Vorsicht! Jeder hat seinen Aufgabenbereich – somit ist das „Machtverhältnis“ bandintern relativ ausgeglichen.
Musikalisch können wir alles machen, worauf wir grad Lust haben
Auf Eurer Facebook-Seite steht geschrieben, dass Eure Heimatstadt der „Bayerische Wald“ ist. Wohnt ihr denn alle so weit auseinander?
Ich denke, wir hätten es schlimmer treffen können. Die „Einflugschneise“ zum Proberaum ist zwischen 10 und 30 Kilometer breit – außer bei Chris, der hat den Luxus gleich daneben zu wohnen.
Eure Musik ordnet Ihr selbst als „Crossover“ ein: Ein Mix aus Rock, Funk und Reggae. Seid Ihr so flexibel oder wollt Ihr Euch die Türen in möglichst viele Stilrichtungen offen lassen?
Ich glaube, dass beide Antwortmöglichkeiten zutreffen. Die Musik ist geprägt von den Stilrichtungen, die jeder mit in die Band bringt. Phill kommt zum Beispiel aus der Punk-Szene, Mic aus dem Soul-Bereich, Felix und ich aus dem Funk und Rock – und Chris ist zwischen Hip-Hop und Swing zu Hause. Wir halten uns alle Notfalltüren offen, richtig – was dann dazu führt, dass wir alles machen können, worauf wir grad Lust haben. Und bekanntlich kommt mit dem Spaß an der Sache auch das beste Ergebnis zustande.
Heuer habt Ihr beim Bandcontest „NB Musicstars“ gewonnen. Wie war das für Euch?
Es war eine packende Atmosphäre. Beim Voting und Videodreh wurde uns erst so richtig bewusst, wie viele verschiedene Genres und Typen von Musikern vertreten waren. Wir konnten unsere Chancen daher anfangs gar nicht einschätzen. Die Endrunde war dann der Kampf schlechthin: Wir mussten uns von Runde zu Runde extrem steigern, um ins Finale zu kommen – und zu gewinnen. Es war eine schöne Erfahrung so vielen andere Musiker kennenzulernen und den riesigen Teamspirit zu genießen.
Wirklich ernst nehmen wir den Titel „beste Newcomerband“ nicht
Ihr dürft Euch ja jetzt als „beste Newcomer-Band Niederbayern“ bezeichnen dürft. Wie offiziell ist denn dieser Titel?
Naja, wirklich ernst nehmen wir den Titel nicht, da es natürlich auch viele Bands gibt, die gar nicht am Contest teilgenommen haben. Aber natürlich schadet dieser Titel nicht, wenn wir uns bei Veranstaltern bewerben.
Ihr habt habt ja eine professionelle Studioaufnahme bei „Bemi Records“ in Straubing gewonnen. Wie ist es denn so, im Studio zu arbeiten?
Wir haben diesen Preis noch gar nicht eingelöst, da wir mit unserem „Haus-und-Hof-Tonstudio“ in Deggendorf sehr zufrieden sind.
Momentan arbeitet Ihr an Eurem ersten Album: „Sum Of Pieces“. Wann wird die Scheibe denn veröffentlicht?
Das steht leider noch nicht fest, aber: Das Warten lohnt sich. Vermutlich wird’s dann im Frühjahr soweit sein.
Peinlich auf der Bühne? Die Hose von Chris hat sich mal verabschiedet
Pflegt Ihr noch Kontakte zu den anderen Bands, die am Song-Contest teilgenommen haben?
Ja, zum Beispiel zu den Jungs von „Sick of Hailstone“, mit denen wir auch schon ein paar Gigs gespielt haben – und hoffentlich noch spielen werden. Gute Freunde von uns sind auch „Kreisverkehrt“ aus Straubing und „Heavy Ride“ aus Grafenau. Kontakte sind wichtig, weil jeder ein paar von den richtigen Leuten kennt und man schnell mal untereinander Konzerte planen kann.
Wann und wie oft probt Ihr denn?
Normalerweise einmal in der Woche. Und wenn samstags ein wichtiger Gig ansteht, wird auch noch Freitagabend der Proberaum unsicher gemacht.
Wer von Euch schreibt die Texte?
Meistens unser Frontmann Mic. Die Texte spiegeln verschiedene Emotionen und Situationen aus unserem Lebensumfeld wider.
Hand aufs Herz: Was war bisher Euer peinlichstes Erlebnis bei einem Live-Auftritt?
Diverse Seiten sind schon gerissen, einmal hat sich Kerstins Amp verabschiedet – genauso wie die Hose von Chris, was hinter den Drums Gott sei Dank niemand mitbekommen hat (lacht).
Mit dem Video soll die Vorfreude auf unser erstes Album steigen
Schauen wir in die Zukunft: Welche Ziele habt Ihr Euch für 2013 gesetzt?
Unser Ziel ist es, unser erstes Album erfolgreich auf dem Markt zu platzieren, neue Songs zu schreiben und ein Akustik-Set auszuarbeiten. Ein paaar Ideen hätten wir da schon.
Ein weiterer Preis beim Gewinn des Bandwettbewerbs war der Dreh eines Musikvideos. Beschreibt mal wie das war.
Super lustig, super geniale Leute, super Location!
Am 14. Dezember gibt’s die Premiere Eures Videos „Sober no more“. Was erhofft ihr Euch von dem Video?
Ein gut platziertes Youtube-Video kann sehr viel Aufmerksamkeit erregen – und viele Klicks ernten. Daher würden wir uns freuen, wenn die Vorfreude auf das Album durch das Video steigt.
Interview: Jason Ditshej