Winterlich wunderbar und stimmungsvoll sonnendurchflutet ist er geworden, der neue „Knaus der Woche“, aufgenommen oberhalb des kleinen Dörfchens Falkenbach bei Freyung. Der Blick schweift weit in die Ferne, vorbei an der Marktgemeinde Perlesreut (rechts im Bild), über die Hügel des in Wolken gehüllten Schmalzdobls hinaus bis zum Horizont, wo die Sonne gerade im Wolkenmeer versinkt. Eine wahre Winter-Komposition, die zum Schwelgen verführt.
Wie man so ein Meisterwerk bei den momentan klirrend-kalten Temperaturen zusammenbringt, ohne dass einem die Finger am Auslöser festfrieren und die Linse komplett zueist? „Am besten lernt man das in einem meiner Fotokurse„, sagt Georg Knaus mit einem Schmunzeln. Doch einige Tipps hat er bereits jetzt parat, die es zu beachten gilt:
- volle Akkus, die man am Körper trägt und erst vor Ort in die Kamera einsetzt
- nicht auf die Glasflächen des Objektivs oder das Display der Kamera hauchen, weil die Atemluft schnell gefrieren kann und man das Eis nicht so leicht entfernen lässt
- ganz warme Kleidung und Handschuhe anziehen, vor allem bei längeren Standzeiten in der Kälte
- nach dem Fotografieren die erkaltete Ausrüstung nicht einfach in einen warmen Raum bringen, sondern vorher am einfachsten in eine große Plastiktüte geben und diese luftdicht verschließen. Dies verhindert, dass sich Kondenswasser in der Kamera bildet und die Elektronik beschädigt.
Die Kamera dann langsam in der Tüte aklimatisieren lassen.
- wenn’s pressiert die Speicherkarte noch im freien aus der Kiste nehmen und ins Hemdtascherl stecken
Alles klar soweit? Dann kann ja beim nächsten Winter-Shooting nichts mehr schief gehen.
Der Mann hinter der Kamera – Fotograf Georg Knaus im Hog’n-Interview
Viele von Euch haben sich sicherlich schon mal gefragt: Wer ist eigentlich dieser geniale Fotograf, dieser Georg Knaus? Wie sieht er aus? Was hat er schon erlebt? Welche Vorbilder hat er? Und: Was macht er, wenn er einmal nicht hinter der Kamera steht? Für alle, die den sympathischen Freyunger bislang noch nicht gekannt haben – hier eine kurze und knackige Vorstellung:
Geboren: im Mai 1962 in Passau
Beruflicher Werdegang: vom Versorgungstechnikstudenten zum Sägewerksmeister
Familienstand: „verheiratet mit der besten Ehefrau der Welt“ (O-Ton); einen Sohn einen Stiefsohn
Lieblingsmusik: Depeche Mode, The Cure, Anne Clark, Bob Dylan, New Order, Muse, Evanescence (hört er vor und nach dem Fotografieren, weil er dann viel enstpannter und kreativer ist)
Dein erstes Foto? Das ist schon lange vergilbt – und gibt’s vermutlich gar nicht mehr.
Wann und warum hast Du mit dem Fotografieren angefangen? Das Fotografieren hat mit mir begonnen – seit ich denken kann, bin ich Fotograf. Warum? Mir blieb keine andere Wahl – ich bin davon „besessen“. Weil ich es liebe, diese technischen Meisterwerke in der Hand zu halten und dem Auslösegeräusch zu lauschen, so wie zu Beginn von Duran Durans „Girls on Film“. Weil es Spaß macht Bilder im Kamerasucher zu komponieren. Weil ich den Leuten die Welt so zeigen will, wie ich sie sehe. Weil ich gerne mit der Technik beschäftige und deren Möglichkeiten ausreize. Weil es das beste Hobby überhaupt ist, bei jeder Wetterlage, in jedem Alter, ohne Training – überall und jederzeit.
Deine Lieblingskamera? Eine Spiegelreflexkamera mit einem 20-Millimeter-Objektiv.
Deine Lieblingsmotive? Alles, was schön bzw. interessant ist. Ein Foto sagt mehr als tausend Worte, weil der Betrachter seine eigenen Emotionen mit einbringt. Und die Gedankenwelt ist unerschöpflich.
Dein schönstes Foto? Das ist sehr schwer zu sagen – vielleicht mach ich das ja auch erst noch … Hm. Nein, ich denke nicht, dass ich ein Lieblingsfoto habe, von dem ich sagen kann, dass es mein schönstes Foto sei. Es gibt davon einfach zu viele.
Deine Vorbilder? Ich habe ehrlich gesagt kein Fotografen-Vorbild. Meine Vorbilder kommen aus der Malerei: Caspar David Friedrich, Vermeer und einige andere.
Was möchtest Du in Deinem Leben noch gerne fotografieren? Wenn ich einmal die Chance dazu hätte, würde ich neben Kaiserpinguinen in der Antarktis, Reisterassen auf Bali und Tempelanlagen von Bagan aus einem Heißluftballon heraus gerne die Nationalparks der USA, die Tempelanlage Angkor Wat und den Start eines Space Shuttles in Cape Canaveral fotografieren, weil mich auch die Raumfahrt seit frühester Kindheit fasziniert.
Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Fotografen? Ganz einfach: Der eine macht gute Bilder, der andere eben nicht. So sehr er sich bemüht, egal welcher Ausrüstung er sich kauft, wie oft er etwas zu kopieren versucht – er schafft es einfach nicht seinen eigenen Stil zu finden und Ruhe, Spannung oder Emotionen in seine Bilder zu bringen.
Interview: Stephan Hörhammer