„Man muss mit der Zeit gehen und immer wieder investieren“
Was würden Sie kleineren Hotels und Pensionen raten? Worauf müssen sie achten?
Was sie auf jeden Fall nicht übersehen dürfen: Man muss permanent mit der Zeit gehen und immer wieder investieren. Jedes Jahr sollte man wieder ein bisschen Geld in die Hand nehmen, um den Gästen etwas Neues zu bieten. Das müssen keine großen Investitionen sein, aber stehen bleiben geht nicht! Vor allem die Stammgäste müssen sehen, dass sich immer wieder etwas tut – sonst kommen sie irgendwann nicht mehr. Wir bauen derzeit zum Beispiel unseren Wellness- und Saunabereich aus. Wir hatten zwar schon eine Sauna beim Schwimmbad dabei, aber das ist den Leuten heutzutage einfach zu wenig. Man sollte bei den Investitionen übrigens auch darauf achten, dass man in Dimensionen investiert, die zum Haus passen. Ein Landhotel braucht keine große Lobby und einen Empfangsbereich, so wie die großen Häuser. Da kommt es auf andere Qualitäten an.
Was sind das denn für Qualitäten?
Ganz klar der persönliche Kontakt zu den Gästen. Ich sitze jeden Tag bei den Leuten. Die Gäste, die zu uns kommen, quartieren sich deshalb in ein kleines, schmuckes Landhotel ein, weil sie den persönlichen Kontakt und die familiäre Atmosphäre suchen.
„Der Trend geht hin zum Kurzurlaub – gerade im Wellnessbereich“
Welchen Trend kann man im Hotelgewerbe in den letzten Jahren ausmachen?
Der Trend geht hin zum Kurzurlaub, gerade im Wellnessbereich – und dann kommen die Urlauber aus ganz Deutschland, auch aus der näheren Umgebung. Nur im Sommer haben wir eher wenige Kurzurlaube, da sind wöchentliche oder 14-tägige Urlaube die Regel. Ganz generell kann man sagen: Die Buchungen sind sehr kurzfristig geworden. Die Leute wissen einfach nicht mehr ein Jahr vorher, wann sie Urlaub bekommen. Auch Stornierungen kommen öfter vor. Man sollte sich davon aber bloß nicht verrückt machen lassen, weil in der Regel dann wieder kurzfristige Buchungen hinzukommen.
Wie wichtig ist denn die Lage für das Hotel?
Die Lage spielt eigentlich keine Rolle, für Wellness schon dreimal nicht. Im Gegenteil, da ist eine Alleinlage sogar von Vorteil. Schließlich kommen die Gäste, um Ruhe und Natur zu genießen. Entscheidend ist die Qualität – und in der darf man nicht nachlassen. Egal, ob man jetzt ein großes oder kleines Hotel hat. Wir haben zwar eine sehr günstige Lage, weil wir zentral zwischen Passau und Freyung liegen – ein guter Ausgangspunkt also für Ausflüge sowohl in die Natur als auch in die Stadt. Aber zwingend erforderlich ist das nicht.
„Ohne einen guten und aktuellen Internetauftritt geht es nicht!“
Was ist denn zwingend erforderlich, damit die Gäste zu einem kommen?
Unbedingt notwendig ist ein guter Internetauftritt. Und der sollte ständig aktualisiert und gepflegt werden. Früher habe ich immer in Zeitungsannoncen investiert – und viele Gäste dadurch gewonnen. Das ist heutzutage aber überhaupt nicht mehr der Fall. Die Gäste suchen ihre Unterkünfte meist nur noch über das Internet. Auch die ältere Generation – das machen dann oft die Kinder für ihre Eltern.
Und wenn die Leute per Email buchen oder eine Frage habe, dann immer ganz schnell antworten! Also wirklich noch am gleichen Tag. Auch angeforderte Prospekte sollten möglichst gleich per Post verschickt werden. Denn wenn ein anderer Anbieter schneller reagiert, hat man schnell das Nachsehen.