Freyung. „Verfolgungsjagd durch Freyung“ – dieses Thema sorgte die vergangenen Tage für ordentlich viel Gesprächsstoff. Insbesondere auch deshalb, weil es von dem filmreifen Auftritt eines jungen Burschen ein Video bei Youtube zu sehen gibt.
Das war passiert: Am Donnerstagnachmittag hatte sich ein 16-Jähriger mit der Polizei eine Verfolgungsfahrt quer durch das gesamte Freyunger Stadtgebiet geliefert. In halsbrecherischer und rücksichtsloser Weise versuchte der Jugendliche mit seinem schwarzen 3er BMW den Beamten zu entkommen, bis sie ihn schließlich bei Reschmühle stellen konnten. Neben zahlreichen Facebook-Kommentaren wie „Vollpfosten“, „Total irre“ und „Der gehört weggesperrt“ in Richtung des jungen Rasers, erleichterten Tönen à la „Gott sei Dank is nix passiert“ und „Nochmal Glück gehabt“, kamen auch Spekulationen über das Verhalten der Polizei auf. „Finde diese Verfolgungen oft nicht ganz richtig. Glaub hier ist die Gefahr am größten wenn ihn Polizisten jagen. So wird er gehetzt und gibt Vollgas“, war etwa zu lesen. Oder: „Das Kennzeichen sieht man doch. Lieber lasse ich den entwischen und bring nicht Unbeteiligte ins Spiel. Lieber lass ich den laufen bevor ich ein Kind tot fahre.“
„Die Polizeibeamten wissen ja nicht, wer hier davonfährt“
Ist das so? Haben die Polizeibeamten falsch gehandelt? Hätten sie den 16-Jährigen besser entkommen lassen sollen, um keine anderen Verkehrsteilnehmer und Passanten zu gefährden? Wir haben bei Freyungs Polizeichef, Erster Hauptkommissar Günter Obermüller, nachgefragt:
Herr Obermüller: Es sind einige Meinungen aufgetaucht, die das Verhalten der Polizei kritisieren. Wir geben die Fragen weiter an Sie: War das Verfolgen des jungen Mannes aus Ihrer Sicht gerechtfertigt?
Zunächst einmal: Die Gefahr ging vom Fahrer aus, der hat die gefährliche Situation herbeigeführt – nicht die Polizei. Man muss sich darüber im Klaren sein: Die Polizeibeamten wissen ja nicht, wer im Auto sitzt, wer hier davonfährt. Da war ein Auto, das sie kontrollieren wollten, dessen Fahrer dann aber flüchtet. Und ich denke, dass die Verfolgung in einem vernünftigen Maße von statten gegangen ist. Dass die Polizei nicht darauf verzichtet einen Flüchtigen zu stellen, ist auch im Sinne der Bevölkerung. Denn dann müssten wir ja unsere Tätigkeit aufgeben, weil jeder, der vor uns davonfährt, immer die besseren Karten hätte. Natürlich werden die Beamten immer darauf achten, dass keine übermäßige Gefährdung entsteht – so auch hier.
Die Beamten hatten gesehen, dass ein sehr junger Mann am Steuer sitzt, oder?
Das kann schon sein. Aber heißt das denn, dass es sich dann nicht um einen Verbrecher oder Ähnliches handelt? Die entscheidende Frage ist: Warum flüchtet er? Und der Grund für die Flucht und die Personalien des Flüchtenden waren nicht bekannt.
„Die Nummernschilder waren nicht zugelassen, sie waren gestohlen“
Sie sagen, dass die Beamten stets nach ihrem eigenen Ermessen entscheiden müssen, ob und in welchem Maße sie die Verfolgung aufnehmen?
Richtig. Es kommt eben darauf an, ob sie wissen, warum er flüchtet. Wenn sie den Grund kennen – und dieser kein extremes Hinterherfahren rechtfertigt, dann würden sie darauf verzichten und versuchen, den Flüchtigen auf andere Weise zu stellen. Wenn aber der Grund nicht bekannt ist, dann ist die Polizei natürlich umso mehr gefordert, ihn einzuholen und zu stellen. Natürlich immer unter der Beachtung der Sicherheit im Straßenverkehr. Ich habe keine Erkenntnisse, dass unser Fahrzeug irgendjemanden gefährdet hätten.
Der Vorfall hat sich ja am frühen Nachmittag ereignet, kurz nach Schulschluss. Die Bedenken einiger Leser waren deshalb: Wenn die Polizisten dem Burschen hinterher fahren, dann drängen sie diesen vielleicht dazu, noch schneller zu fahren – womit auch das Risiko steigt, dass Schüler oder andere Passanten gefährdet werden …
Ich verstehe diese Bedenken durchaus. Nur habe ich keine Erkenntnisse darüber, dass meine Beamten den 16-Jährigen zu einer noch rasanteren Flucht getrieben hätten. Sondern sie haben beobachtet, wie er in verkehrsgefährdender Art und Weise die Flucht ergreift, was man ja auch auf dem Youtube-Video sehr gut sehen kann: Er kommt um die Kurve bei der Mittelschule bzw. Hallenbad und stellt das Auto schon mal quer. Wenn ich so jemanden nicht mehr stoppen darf, dann lasse ich ja zu, dass er jemanden über den Haufen fährt – natürlich immer unter Abwägung von dem, dass ich ihn nicht zu etwas antreibe, was die Situation noch schlimmer macht. Dass sie ihn nicht getrieben haben, kann ich daraus schließen, dass sie ihn häufiger aus dem Blickfeld verloren hatten, er also viel schneller unterwegs war. Wie gesagt: Meine Beamten haben korrekt gehandelt.
Und die Sache mit dem Kennzeichen?
Die Nummernschilder waren nicht zugelassen, sie waren gestohlen.
Vielen Dank für ihre Auskunft.
Stephan Hörhammer
Wie mir bekannt ist wurde der Jugendliche von dem besten Polizisten verfolgt , dieser weiß wie er in dieser Situation handeln muss , eine Kritik ist hier nicht angemessen, Wäre der Fall des Schlimmsten Falles eingetroffen ständen diese Beamten die selber bei Ihren Einsätzen das Leben und Ihre Gesundheit riskieren auf dem schwarzen Brett, der Rechtfertiger. Im nach hinein kann keiner Kritik üben, Bürger mit Courage hätte auch Ihr eigenes Auto quer über die Straße gestellt um so einen Fehl gelenkten Jugendlichen zustellen. Ein Lob an die Herrn Polizisten aus Freyung , sehr gut weiter so, zum Schutze für die Kinder und Jugendlichen . Auch ein Lob an Herrn Obermüller für die Stärkung seines Teams, in Zeiten wo Randalieren und Messer Attacken , sowie Diebstahl, Drogen und Einbrüche sich immer mehr Verbreiten kommt es auf die Männer in Grün an unser Umfeld zu stabilisieren, Fehl geleitete Jugendlich und Erwachsenen wieder zurück zuweisen auf den Richtigen weg .
Danke für das Herzhafte einsetzen für die Stadt und das LAND FREYUNG