Freyung. Tschechien ist gerade mal einen Katzensprung von uns entfernt – was liegt da näher, als sich mit den Nachbarn auf technologischer und unternehmerischer Ebene zu vernetzen? Eigentlich nichts, außer … die üblichen Barrieren wie Sprache und Vorurteile. Jüngst veranstaltete der Technologie Campus Freyung deshalb den ersten „Bayerisch-Tschechischen Tag der Technik“ – in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der den „Tag der Technik“ bundesweit organisiert. Das Ziel: gegenseitiges Kennenlernen, Kontakte knüpfen und Kooperationsprojekte in die Wege leiten. Dafür gab es auch eine Förderung durch die Euregio, weil solche Treffen den europäischen Gedanken unterstreichen.
Mit Dolmetschern und Aufgeschlossenheit ist alles möglich
Der internationale Tag bewies eindrucksvoll: Mit Dolmetschern und etwas Aufgeschlossenheit geht alles! Freyungs 2. Bürgermeister Sebastian Gruber sah die Veranstaltung denn auch als Fortführung des Goldenen Steigs, an dessen Pfaden man schon seit 1 000 Jahren internationalen Handel betreibe. Man müsse die Region weiterhin über die Grenzen hinaus zu einem „gelebten Netzwerk“ zusammenschließen, so Gruber weiter, schließlich habe man hier kurze Wege – optimal also für eine Zusammenarbeit. Landrat Ludwig Lankl pflichtete seinem Vorredner bei: „Wir wollen eins erreichen: Der ländliche Raum soll gestärkt werden – auch grenzüberschreitend!“
Das erfolgreiche Konzept „Technologie Campus“ vorgestellt
Das Zusammentreffen von bayerischen und tschechischen Unternehmern, Wirtschafts- und Hochschulvertreter diente nicht nur dem gegenenseitigen Kennenlernen. Die Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit, sich den Technologie Campus Freyung näher anzuschauen und mehr über das erfolgreiche Konzept „Technologie Campus“ zu erfahren. Campusleiter Prof. Dr. Wolfgang Dorner führte die Teilnehmer gemeinsam mit seinen Mitarbeitern durch Labore und Räumlichkeiten. Außerdem gaben praxisnahe Vorträge und Workshops Einblicke in die verschiedenen Forschungsbereiche. Vorgestellt wurden zudem die beiden tschechischen Betriebe Tesla Blatna und Applycon.
Der Anfang ist gemacht – jetzt gilt es dran zu bleiben
Das Ziel der Veranstaltung, nämlich einen Austausch von bayerischen und tschechischen Unternehmen und Forschungszentren zu ermöglichen, wurde jedenfalls erreicht: Es wurden nicht nur Visitenkarten ausgetauscht, sondern auch konkrete Kooperationsmöglichkeiten erörtert. Das (noch) zarte Pflänchen grenzübergreifender Zusammenarbeit besteht. Jetzt gilt es, bayerisch-tschechische Kooperationen auszubauen und voranzutreiben. Das Fazit: Der erste Bayerisch-Tschechische Tag der Technik versprühte ein internationales Feeling, das getrost öfter stattfinden darf!
Dike Attenbrunner