Freyung-Grafenau. Zufriedene Gesichter allerorts, viele gute Gespräche, reichlich geknüpfte Kontakte, etliche vermittelte Praktikumsplätze und sogar ein fix unterschriebener Ausbildungsvertrag – so lautet das positive Ergebnis der ersten Ausbildungs- und Arbeitsbörse (AuA) im Landkreis Freyung-Grafenau, die am Samstag in Freyung stattfand. Jugendliche, Eltern, Arbeitssuchende und einfach nur Neugierige waren scharenweise ins Kurhaus gekommen, um sich über Ausbildungsplätze und Arbeitsmarktchancen bei regionalen Firmen zu informieren. Besucher und Aussteller gleichermaßen zeigten sich begeistert von der Kontaktbörse, sodass viele bereits nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr fragten, wie Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich erfreut berichtete.
Die AuA wurde innerhalb eines Jahres auf die Beine gestellt
„Warum kombiniert ihr nicht mal eine Ausbildungsmesse mit einer Fachkräftebörse?“, hatte Karl Raab, Prokurist der Grafenauer Sedlbauer AG, den Verantwortlichen des Landkreises Freyung-Grafenau vor gut einem Jahr vorgeschlagen. Denn damit könne man sowohl Schulabgänger als auch Arbeitssuchende ansprechen, „die die Vielzahl an hervorragenden Unternehmen des Landkreises näher kennenlernen wollen“. Die Idee war geboren – und konnte innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Auf Grund der verschiedenen Zielgruppen wurde die AuA in Kooperation zwischen der Agentur für Arbeit in Waldkirchen , der Wirtschaftsförderung und dem Regionalmanagement des Landkreises Freyung-Grafenau organisiert.
Dr. Klaus Stein: „In der Region für die Region tätig sein“
„Die Veranstaltung zeigt, was wir in unserer Region für Möglichkeiten haben und wie man dem demographischen Wandel entgegenwirken kann“, betonte ein sichtlich stolzer Landrat Ludwig Lankl. Dr. Klaus Stein von der Agentur für Arbeit in Passau pflichtete dem Landrat bei: „Die drei Faktoren Bildung, Ausbildung und Arbeit stellen die wesentliche Basis für die Entwicklung einer Region – wenn diese Faktoren stimmen, kann man auch etwas gegen statistische Prognosen tun.“ Viele gut funktionierende Firmen, die sogenannten „Hidden Champions“ („versteckte Meister“) , seien den Meisten gar nicht bekannt, so Stein weiter.
43 Landkreis-Firmen nahmen das Angebot begeistert an
43 Gewerbetreibende aus den unterschiedlichsten Branchen nahmen die AuA daher auch mit Begeisterung an, um sich gemeinsam zu präsentieren. „Das Interesse der Landkreis-Firmen hat sich bewahrheitet“, sagte Hans Haugeneder, Leiter der Agentur für Arbeit in Waldkirchen. Die Firmen hätten sich nach nur einem Anschreiben beim Organisationsteam – bestehend aus Regionalmanager Sebastian Gruber, Ralph Heinrich, Hans Haugeneder und Tanja Braumandl von der Agentur für Arbeit – gemeldet. Das beweise eindrucksvoll, wie die Region zusammenhalte, so Haugeneder. Auch Schulamtsleiter Werner Grabl begrüßte diese Maßnahme.
Interessantes Rahmenprogramm rundum das Thema Medien
Die Besucher hatten auf der Messe nicht nur die Möglichkeit Firmen kennenzulernen; ein interessantes Rahmenprogramm sorgte für Abwechslung: Tilmann Schöberl, Radio- und Fernsehmoderator des Bayerischen Rundfunks, der zwar „nicht als geborener, sondern als überzeugter Waidler“ und „Botschafter“ angereist war, berichtete über seinen beruflichen Werdegang und über das Thema: „Wer steckt hinter den elektronischen Medien (Radio/TV) in Bayern“? Alexander Wehrmann, Pressesprecher der Knaus Tabbert GmbH, gab eine Antwort auf die Frage: „Ist Social Media das Jobsuche-Modell der Zukunft“? Michael Duschl, Online-Redakteur der Passauer Neuen Presse, hielt einen Vortrag zum Thema: „Heute online diskutieren, was morgen in der Zeitung steht!“. Und Daniel Wildfeuer, Inhaber der i4media GmbH, wies auf den richtigen Umgang mit sozialen Medien hin: „Bewerbungsfalle Social Media? Bereits mehr als 50 Prozent der Unternehmen durchleuchten Facebook & Co. parallel zur Bewerbungsmappe!“
Ob die rundum gelungene Premiere der Arbeits- und Ausbildungsbörse fortgesetzt wird, wird die Zukunft zeigen. Fest steht: Das große Interesse und der Erfolg der Premerienveranstaltung sprechen dafür!
Dike Attenbrunner und Stephan Hörhammer