Kennst Du das? Du bist gerade mit Deinem Auto gut gelaunt auf dem Weg zur Arbeit, in den Urlaub oder zur nächsten Geburtstagsfeier, es läuft echt gut auf der Straße, der Verkehr geht flüssig voran – und plötzlich steht er wie eine Wand vor Euch. Wie aus dem Nichts. Ein rotzgrüner Jetta. Oder ein goldfarbener Mercedes Benz S-Klasse mit totem Schaf ums Lenkrad gewickelt und Klopapier-Rollen samt Häckelhaube auf der Hutablage. Du steigst voll in die Eisen, um dem Fahrer mit Schirmmütze nicht das Heck zu ramponieren. Die Reifen quietschen, der Gummi stinkt.
Ein kurzer Blick auf den Tacho: 40 km/h. Ein Blick an den Straßenrand, wo gerade ein Schild mit einer dicken schwarzen Acht, begleitet von einer schwarzen Null auf weißem Grund mit rotem Rand an Dir wie in Zeitlupe vorüberziehen. Deine erste Reaktion: Zefix, immer diese Langsam-Fahrer, Schleicher, Trödler. Dein nächster Gedanke: Warum gibt es eigentlich keine Strafen fürs Zu-Langsam-Fahren? Oder gar einen Blitzer?
Wollen die provozieren? Ihr Auto könnte ja sehr viel schneller fahren
Hörhammer: Das ist echt zum Davonlaufen. Es könnte alles so schön sein und reibungslos funktionieren auf den Straßen, gäbe es da nicht immer wieder diese Verkehrshindernisse. Ich rede jetzt nicht von Traktoren, Lkw oder Wohnwagen. Ich rede von den Autofahrern, die einfach nur zu langsam unterwegs sind, obwohl ihre fahrbaren Untersätze technisch gesehen ja sehr viel schneller fahren könnten. Ich kapier’s einfach nicht, was in den Leuten vorgeht. Wollen die provozieren? Da muss es doch Mittel und Wege geben dagegen rechtlich vorzugehen, oder? Erklär’s Du mir bitte, Luckner …
Luckner: Es gibt durchaus Strafen fürs Zu-langsam-Fahren: § 3 Abs. 2 STVO: „Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.“ Strafbar als Ordnungswidrigkeit, wenn man jemand massiv behindert, kann das sogar als Nötigung ausgelegt werden. Zur Erklärung: Vielleicht sind es ja, wie aus Deiner Beschreibung ableitbar, ältere Fahrer, die da am Steuer sitzen und die haben einfach a bisserl Angst vorm Schnell-Fahren. Aber die müssen auch von A nach B kommen. Gerade bei uns am Land geht das nun mal nur mit dem Auto. Also fahr Deinen Adrenalinspiegel runter und zeig‘ Dein Herz für die älteren Mitbürger.
Hörhammer: Okay, okay. Ich bin ruhig. Klingt ja vernünftig, wenn man hier extra einen Paragraphen für bzw. gegen das langsame Fahren geschaffen hat. Das Problem ist nur: Wo ist denn die Polizei bitteschön, wenn man sie mal braucht? Ich hab’bisher noch nie erlebt, dass jemand aufgrund zu niedriger Geschwindigkeit aus dem Verkehr gezogen worden wäre. Dass es sich dabei ausschließlich um ältere Fahrer handelt, habe ich nicht behauptet und will ich auch nicht behaupten – wobei sie prozentual gesehen bestimmt in der Mehrheit sind.
Egal. Ob alt oder jung: Diese Trödler haben im Straßenverkehr einfach nichts verloren. Wurscht ob auf dem Land oder in der Stadt oder sonstwo. Es geht schließlich auch um unser Nervenkostüm … Mein Vorschlag: Blitzer auch für die Schneckentempo-Fahrer. Dann brauch‘ ich auch keine Polizei vor Ort …
Luckner: Für Dein Nervenkostüm würde ich Dir erst mal einen vhs-Kurs in Autogenem Training empfehlen – der hilft mehr als Polizisten, die hinter alten Männern herjagen. Zu der Idee mit den Blitzern: Ich weiß nicht, ob das so erfolgsversprechend ist. Wie willst Du jemandem nachweisen, dass er nicht aus gutem Grund langsam gefahren ist? Etwa wenn ein Reh kurz vorher über die Straße gehüpft ist …
Raser sind für sich selbst und andere immer noch die größere Gefahr
Hörhammer: Dann muss man eben die Blitzer so positionieren, dass auch das Reh noch auf dem Foto zu sehen ist … Fakt ist: Wir brauchen möglichst schnell eine Lösung für diese Angelegenheit. Es gibt schließlich Menschen, denen es auch ab und zu mal pressiert und die nicht immer mit der rosaroten Sonnenbrille durchs Leben bummeln können. Außerdem: Die Langsam-Fahrer stellen genauso eine Gefahr für den Straßenverkehr dar wie die Raser. Was sagst du jetzt?
Luckner: Eh klar, wir überwachen einfach die Straßen 24 Stunden, sieben Tage die Woche, dann werden wir sicher all die hochgefährlichen Langsamfahrer erwischen. Im Ernst: Klar stellen die im Extremfall auch eine Gefahr da, aber die durch Langsamfahrer verschuldeten Todesfälle dürften überschaubar sein. Die Raser sind für sich selbst und andere immer noch die bei weitem größere Gefahr. Wenn die dann manchmal von einem Opa im Opel Rekord ausgebremst werden, kann das nicht unbedingt schaden.
Hörhammer: Doch! Weil ich garantiert nicht so alt werde wie der Opa vor mir, wenn mein Herz bei jeder unvorhergesehenen Bremserei jedes Mal fast stehen bleibt!
Luckner: Schon mal was von „vorausschauendem Fahren“ gehört?
Hörhammer: Luckner! Das hat doch nichts mit vorausschauendem Fahren zu tun! Wenn ich erlaubterweise 80 km/h fahren darf und nach einer Bergkuppe – und nein, ich kann NICHT durch den Berg hindurchsehen -, unvermittelt auf ein Vehikel treffe, das seine Geschwindigkeit auf sehr viel weniger gedrosselt hat. Da müsste dann eigentlich VOR der Bergkuppe schon ein Warndreieck oder ein riesieger Spiegel aufgestellt sein!
Luckner: Ich geb’s auf! Und hoffe, dass ich in Zukunft immer HINTER Dir fahren werde …
Wie ist Eure Meinung zu dem Thema? Sollen Zu-Langsam-Fahrer härter bestraft werden? Sind sie tatsächlich ein derart nerviges Verkehrshindernis? Oder ist die Diskussion völlig irrelevant? Und die Regel soll gelten: Je langsamer, desto sicherer. Wir sind gespannt auf Eure Kommentare.
Nachdem der Hörhammer die lebensgefärdenden Langsamfahrer vor allem hinter Bergkuppen fürchtet, ein Kompromissvorschalg zur Güte: dann müssen halt die Bergkuppen eingeebnet werden, das sollten uns die ungeschmeidigen Blindraser wie Hörhammer schon wert sein.
mei ihr zwei, meine Lieblings-Woidler!
Ihr fehlt hier!
Muss Euch jetzt mal besuchen kommen im schönen Bayerwald!
Ihr macht des super! Weiter so!
Liebe Grüße
Monika
Die „Bösen“ Raser. Ich kann diesen ideologischen Schwachsinn und hirnlose Propaganda nicht mehr hören. Fakt ist: Bei jeder Fahrt (Tagespendler zur Arbeit: 2 x 50 km) beobachte ich mindestens 6 Schneckenattacken täglich, wo andere Verkehrsteilnehmer gezielt ausgebremswerden. Wo bitte gibt es denn die Raser die mit 250 km/h angeschossen kommen? Heutzutage können wir froh sein, wenn wir mal 5 min am Stück 130 fahren dürfen, ohne das uns wieder so eine Drecks-Alibi-Baustelle auf 60 km/h herunternötigt.
Die Zeiten haben sich gewandelt: Die Langsamfahrer und Baustellen sind das Problem. Die Langsamfahrer müssen endlich weg von der Strasse, wegen Nötigung im Strassenverkehr und Führerscheinentzug, bzw. noch mal neumachen inkl. aller Prüfungen. Wer nicht fähig ist zu fahren, der hat im Strassenverkehr NICHTS ZU SUCHEN. Dafür gibt es den ÖPNV und Taxi oder Beförderungsunternehmen.
Ferner: Wir leben im 21. Jahrhundert, alle kriegen immer mehr Druck auf der Arbeit, mehr Überstunden, mehr berufsbedingte Umzüge und Fernbeziehungen, längere Anfahrtswege auch wegen dem Deutschen (im internationalen Vergleich) beispiellosen Trauerspiel der elenden EWIGBAUSTELLEN und DAUERFAHRBAHNVERENGUNGEN (ohne das jemals auch nur eine Strassenbaufirma einen Furz dort real arbeiten würde), mehr Stress (durch mehr Kommunikation und täglichen Verpflichtungen im iPhone-Zeitalter der 24/7-Erreichbarkeit und das Letzte was wir da noch brauchen – wenn dieser negative gesellschaftliche Trend in die Selbstzerfleischung nicht gestoppt wird – sind lauter grüne Chefideologen, die geistig bei Alice im „Hinterwald“ leben und mit schwachsinnigen Tempolimits unsere verbliebene Freizeit am Tag auf de facto Null herunterschrauben wollen. 100-120 km/h ist eine Geschwindigkeit angemessen für das 19. Jahrhundert, bestenfalls noch anfängliches 20. Jahrhundert.
Also weg mit den Schleichern und den grünen Ideologien. Verabschiedet Euch von der Illusion die Welt mit Tempolimits zu retten. Und nehmt Eure lebensgefährlichen Kriechschnecken-Autofahrer gleich mit in Euren grünen Ideologie-Zoo. FREIE FAHRT für den gehetzten Bürger!