Eigene Lieder zu produzieren, dazu gehört viel Herzblut. Als Cover-Band ist es doch sicher leichter, Geld zu verdienen?
Manfred: Wir hatten nie einen kommerziellen Anspruch mit LENZ. Jeder von uns hat seinen Beruf, den er gerne ausübt (Manfred Renoth ist Zahnarzt, Sonja Lenz Zahnarzthelferin und Rainer Vicari arbeitet als Logopäde – Anm. d. Red.) und die Musik ist unser zeitintensives Hobby.
Sonja: Uns ging es bei LENZ immer um den Spaß und darum, die eigenen musikalischen Fertigkeiten auszutesten. Und was gibt es Schöneres, als die eigene Nummer zu spielen und zu sehen, dass‘ de Leid gfoid? Und zu hören, dass sie beim eigenen Lied den Refrain mitsingen können? Und dann habe ich ja noch einige andere Musik-Projekte, wie die Acoustic & Blues Company, den Gospelchor Hauzenberg oder die BIG BAND BAVARIA, bei denen ich mich austoben kann.
Geprobt wird in Grainet, im Keller von Manfred Renoth
Und wie seid ihr soweit gekommen? Was oder wer hat euch denn geholfen?
Rainer: Auf fremde Hilfe verlassen kann man sich nicht, hilfreich jedoch war mit Sicherheit die Möglichkeit, in der Passauer Tabakfabrik einen Proberaum anmieten zu können.
Und wo wird jetzt geprobt?

Manfred: Bei mir in Grainet, in meinem Keller. Dort befindet sich auch das Studio von Red Adair Records, meinem eigenen Label.
Habt ihr viele Auftrittsmöglichkeiten?
Manfred: In letzter Zeit waren wir zum Beispiel auf dem Bürgerfest in Hauzenberg oder dem Woidmen Openair.
Rainer: Trotzdem: Bei den ganz großen Festen und Parties sind in der Regel eher die Cover-Bands gefragt. Deswegen wollen wir uns künftig verstärkt in Richtung Akustik bewegen. 2010 waren wir unplugged bei Radio Gong in Regenburg. Das ist bei den Hörern sehr gut angekommen. Man hat halt unplugged mehr Spielmöglichkeiten und kann auch in den klassischen Musikkneipen auftreten, dafür muss man keine Riesensoundanlage mitnehmen.
„Selbstgemachte Musik hat nicht den Stellenwert, den sie verdient“
Woran liegt’s? Anspruchsloses Publikum oder Geldschefflerei?
Sonja: Ich weiß nicht, ob man das so pauschal beantworten kann. Von den Bands wird heutzutage, auch wenn sie erst anfangen, gleich erwartet, dass sie mit einer professionellen Anlage antreten. Die muss ja auch von irgendwas bezahlt werden. Und unsere Musik sehe ich eher als zeitlos. Unsere Songs sind jetzt auch nicht viel anders als die deutschen Nummern, die sonst so im Radio gespielt werden, außer dass sie halt nicht im Radio gespielt werden …
Rainer: Ich glaube aber auch, dass selbstgemachte Musik nicht den Stellenwert hat, den sie verdient.
Sonja: In Österreich ist das, finde ich, anders: Da gibt es eine ganz andere Kneipenlandschaft, da ist man auch viel herzlicher. Es fehlt bei uns irgendwie ein Forum, auf dem sich regionale Bands vorstellen können.
Manfred: Vielleicht haben wir da aber auch keinen Einblick, weil wir nicht mehr sooft weggehen wie früher …
Und was hat euch über die vielen Jahre hinweg zusammengehalten?
Rainer: Die Verbindung war und ist unsere Musik. Wir spielen ja unsere eigenen Kompositionen. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass sich die Lieder nach LENZ anhören. Dazu kommt natürlich, dass wir uns schon eine kleine Ewigkeit kennen und das gibt man nicht so schnell auf.
Manfred: Nachdem Mitte 2001 innerhalb von fünf Wochen bei uns Dreien jeweils unsere Erstgeborenen das Licht der Welt erblickten, war klar, dass es eine göttliche Fügung war, die uns zusammenbrachte.
Sonja: Die Liebe zur „hausgemachten“ Musik, Freundschaft, jedem seinem Freiraum lassen (auch wenn der mal Wochen und Jahre dauert) und doch zusammengehören. Zusammenhalten, auch wenn es mal nicht so rund läuft. Eigentlich sind wir drei musikalisch seit ca. 25 Jahren verheiratet. Diese Frage könnte man auch einem Ehepaar stellen, das silberne Hochzeit feiert.
Und nun eine kleine Werbeeinblendung:
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Hier und natürlich bei allen anderen Portalen gibt es unsere aktuelle Single.
Flotte Musik, Texte passen auch zu bemoosten Häuptern.
Musikmachen gehört neben Malen und Schreiben zu den Urkulturen der Menschen, Tanzen auch.
Ihr drei seid in bester Tradition. Macht weiter, es lohnt sich für Euch und für die, welche noch zuhören können.
herzlichst Hans Vicari