Bayerisch-Polka gegen Sirtaki, DFB gegen „To Piratiko“ – oder: Theo, wir fahren nicht nach Warschau …
Unterseilberg/Freyung/ Danzig. „Die Bouzouki spielt nicht mehr“ – so oder so ähnlich könnte es nach dem Halbfinalspiel der griechischen Phalanx gegen die deutsche Mannschaft durch Griechenland hallen. Die Rollen sind klar verteilt: Deutschland wird sich in der Kabine mit Gesangseinlagen à la „Ein Schiff wird kommen …“ auf die Partie gegen die Hellenen einstimmen. Fußballerisch kann eigentlich nur auf einen Sieg von Jogis Elf gesetzt werden: Die spielerischen Mittel der Griechen sind – gerlinde formuliert – begrenzt. Trotzdem sei hier vor dem Tsatsiki-System der Griechen gewarnt! Der letzte Sirtaki ist noch nicht getanzt, der letzte griechische Wein noch nicht getrunken – und der Stern von Mykonos noch nicht unter gegangen ist – ich denke hier ist man sich ouzo …
Kann das griechische Piratenschiff ohne Kapitän gesteuert werden??
Zu bitter dürften die Erinnerungen an die unglückliche Niederlage der Bayern im Champignons-Finale gegen „Chelsea Defense“ sein. Parallelen sind durchaus erkennbar: So fehlte etwa der Kopf der Mannschaft, John Terry, beim Finale – die Griechen müssen den Ausfall ihres gelb-gesperrten Kapitäns Georgios Karagounis ebenfalls erst einmal verkraften. Aus diesem Grunde wird es sicherlich interessant zu beobachten sein, ob das griechische Piratenschiff („To Piratiko“) von der restlichen Besatzung gesteuert werden kann. An Einsatz und Entschlossenheit fehlt es den Pirathen sicherlich nicht.
Die Gefahr besteht durchaus, dass die rote Sonne von (Trainer) Santos sich in ihrer nahezu aussichtslosen Lage zu einem blau-weißen Riesen aufbläht – und von der Trainerbank ausgehend mit Rauch den strahlenden DFB-Elf-Stern verglühen lässt. Heureka, mit diesem Ausruf des Wissenschaftlers Archimedes wird Jogi seine Taktikbesprechung an die Mannschaft einleiten – und es sollte ihm am Ende gelingen, die Abwehr der Pandora zu öffnen. Wie ein mögliches Halbfinale gegen England oder Italien ausgeht, kann jedoch selbst das Orakel von Delphi (noch) nicht eindeutig klären.
Sollte wider Erwarten die Bouzouki morgen weiterspielen, singt Demis Roussous den Deutschen in Anwesenheit von Frau Merkel: „Goodbye your team goodbye“ … Hellas!
TV-Urgestein Pepperl Fuchs: „Jedes Finale hat seine eigenen Gesetze!“
Noch kein einziges Mal zweifelten im bisherigen Turnierverlauf unsere Hog’n-Fußball-Götter Samidine Zidane und Pepperl Fuchs an den Fähigkeiten von Schweinsteiger, Özil und Co. Jedesmal tippten sie auf einen Sieg von Jogis Jungs – und behielten am Ende recht. Chapeau!
Auch im Viertelfinale gegen Griechenland herrscht auf beiden Seiten harmonisches Einvernehmen über den Ausgang der heutigen Partie. Einzig und allein beim Torverhältnis unterscheiden sich erneut die Tipps unserer EM-Orakel: Während Samidine den Deutschen ein locker-flockiges 3:0 zuspricht, ist Pepperl Fuchs dieses Mal weniger wagemutig und glaubt, dass die DFB-Elf mit einem 2:1 ins Halbfinale einzieht. „Wir gewinnen, weil die Griechen zwar gut kochen können, aber nicht Fußball spielen“, lautet die nicht ganz ernst gemeinte Begründung von Zidane, dem ehemaligen Kopfball-Ungeheuer aus Unterseilberg. Seine fachmännischer klingende Variante: „Die Deutschen sind gut drauf und werden mit ihrer Individualität im Sturm und ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit das griechische Abwehrbollwerk knacken.“
Das Urgestein des TV Freyung ist hingegen der Meinung: „Jedes Finalspiel hat seine eigenen Gesetze. Es zählen ab jetzt keine Tabellen mehr, was zur Folge hat, dass jede Mannschaft taktiert. Der K.O.-Modus verzeiht keine Fehler, weshalb meist knappe Ergebnisse erzielt – und über die Zeit gebracht werden! 2:1 für Deutschland.“
Wer von den beiden am Ende Recht behält, wissen wir alle heute Abend nach dem Schlusspiff.
Auf ein gutes Spiel!