München, Hamburg, Berlin – allesamt Großstädte, die für FC-Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng eine wichtige Bedeutung haben. Und gleichzeitig die Namen der Edelbrillen, die der Fußballweltmeister seit 2016 mit seinen Initialen „JB“ designt und vermarktet. Passend zu seinem Ruf als einer der besten Abwehrspieler der Welt soll sein Slogan „Defend Your Style“ (deutsch: „Verteidige deinen Stil“) für Individualität und Authentizität stehen. Dazu gibt es auch gleich die passende Marketing-Story: Als Kind habe es der kurzsichtige Boateng gehasst, seine Brille zu tragen, und sie jeden Morgen vor der Schule zuhause liegen lassen. Als exklusiver Partner des Online-Optikers Edel-Optics.de, der auch mit der ProA-Basketballmannschaft Hamburg Towers zusammenarbeitet, ist Boateng somit ein perfektes Beispiel für die zunehmende Verflechtung von Fußball und Fashion. Doch er ist nicht der einzige, der abseits des Platzes in der Modebranche aktiv ist.
Hart am Ball, voll im Trend
Ebenfalls seit 2016 macht FCB-Abwehrspieler David Alaba in Sachen Mode Ernst, nachdem er vorher nur auf Pressefotos und vor der Umkleide seinen Style präsentiert hatte. Der gebürtige Österreicher vertreibt das Label „Da27“, das damit wirbt, „der erste Star-geführte Headwear-Shop“ überhaupt zu sein. Sein Markenzeichen, das Baseball-Cap, kommt zusammen mit einem Set goldener Ansteck-Pins.
Zwar kein Bayern-Spieler, aber ebenso bekannt ist Mesut Özil, der erst vor kurzem zeigte, dass nicht nur beim Fußball jeder Schuss ein Treffer ist: Sein Start in die Fashion-Branche war ein sofortiger Erfolg, als die streng limitierte Auflage seiner T-Shirts und Caps binnen einer Stunde ausverkauft war. Auf seiner Webseite prangert zwar immer noch in großen Lettern „Sold Out“, aber der 2014er-Weltmeister hat jetzt schon neue Kollektionen angekündigt, die garantiert „100% Mesut Özil“ sein werden.
Potenzial trifft Digital
Basketballprofi Dennis Rodman war ein Modepionier im US-Sport, Kicker wie Mats Hummels werden von großen Namen wie Hugo Boss unter Vertrag genommen und zum „Sexiest Man Alive“ gewählt. Die Romanze zwischen Sport und Kleidung dient beiden Seiten, denn sie generiert immense Umsätze. Aber wie kommt es, dass berühmte Athleten immer öfter zu erfolgreichen Stil-Ikonen avancieren?
Zuerst einmal ist ihr Potenzial nicht zu unterschätzen: Für viele Menschen sind Sportler Vorbilder – stilbewusst, fit und berühmt. Dass aber gerade jetzt solch ein starker Zuwachs zu bemerken ist, kann am ehesten auf die Triebkraft der sozialen Medien zurückgeführt werden. Trends setzen die schwitzenden Sportler in ihren grasbefleckten Trikots nämlich nicht auf dem Bolzplatz, sondern abseits davon, auf Twitter und in Facebook-Gruppen wie „Fußballer, die den Swag aufdrehen“. Alaba kann auf seinem Instagram-Profil mit 4 Millionen Abonnenten aufwarten und Özils modebewusster Lifestyle wird täglich von ganzen 13 Millionen Menschen verfolgt. Auch Boateng präsentiert sich auf seinem 4,5 Millionen Follower starken Kanal im teuren Designer-Look und in fotogenen Posen.
Und wie sieht es für den Brillendesigner aktuell auf dem Platz aus? Seit einer Muskelverletzung im vergangenen Spieljahr kann er endlich wieder am Teamtraining teilnehmen und wird sich ergänzend zu seinem „Nebenjob“ auch bald wieder als Profi-Fußballer beweisen können.
Quelle: Instagram