Freyung-Grafenau. Die Zeiten, in denen der ländliche Raum überwiegend von landwirtschaftlichen Betrieben geprägt war, gehören der Vergangenheit an. Obwohl sich inzwischen mehrere innovative Unternehmen im Landkreis Freyung-Grafenau niedergelassen haben, hat die Region im Vergleich zu den Großstädten dennoch weiterhin keinen leichten Stand. Mit der nun ins Leben gerufenen Imagekampagne „MADE in FRG – Mehr Raum und Zeit“ will Landrat Sebastian Gruber gewisse Vorurteile über den Landkreis endgültig aus der Welt schaffen – und im Gegensatz dazu die Vorteile des Landstriches im Dreiländereck betonen. Das Motto lautet dabei: „FRG – Mehr als Du erwartest“. Im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ stellt das Landkreis-Oberhaupt dieses Projekt kurz vor.
Herr Gruber: Warum hat sich der Landkreis dazu entschlossen, eine Imagekampagne für Freyung-Grafenau zu starten?
Unser Landkreis verfügt gerade im Vergleich zu Metropolregionen wie München oder Nürnberg über ganz elementare Stärken. Diese beziehen sich vor allem auf günstiges und großzügiges Wohnen, auf gute Lebensqualität und hohen Freizeitwert – alles sogenannte weiche Faktoren, die vor allen Dingen für Familien von zunehmender Bedeutung sind. Diese Vorzüge sind sowohl in der Region selbst als auch bei den Menschen, die in Ballungsräumen leben, noch zu wenig bekannt. Um Freyung-Grafenau künftig noch besser zu positionieren und die angesprochenen Stärken weiter ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, haben wir uns dazu entschlossen, über das Regionalmanagement in enger Abstimmung mit Wirtschaftsreferent und Sachgebietsleiter Ralph Heinrich sowie in Zusammenarbeit mit externen Marketingfachleuten diese Kampagne umzusetzen.
„Das, was unsere Heimat ausmacht, in den Mittelpunkt rücken“
Was genau soll diese Kampagne unterstreichen?
Im Rahmen der Imagekampagne wollen wir in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, dass es im Landkreis ganz viele Unternehmen und Betriebe gibt, die hochwertige Arbeitsplätze in unterschiedlichsten Bereichen anbieten. Hier liegt ganz klar unser Schwerpunkt. Denn nur über den Faktor Arbeit wird es uns gelingen, gut qualifizierte Menschen, potenzielle Rückkehrer oder auch Zuzügler zu erreichen. Gleichzeitig gilt natürlich, dass die angesprochenen Arbeitsplätze sich in einem Umfeld befinden, in dem es sich zu leben lohnt. Kurz gesagt: Wir wollen zeigen, dass die Entscheidung für Leben und Arbeiten im Landkreis Freyung-Grafenau eine gute ist.
Klingt zunächst etwas theoretisch. Wie soll das Ganze in die Tat umgesetzt werden?
Die gesamten Inhalte der Kampagne im Detail jetzt darzustellen, würde sicher zu weit führen. Wir möchten über verschiedenste Kanäle Bürger aus der Region – aber natürlich auch Menschen, die aktuell nicht in der Region leben und arbeiten – ansprechen und erreichen und ihnen die angesprochenen Stärken ins Bewusstsein rufen. Das sowohl auf digitalen Wegen als auch in direkter Ansprache. Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass wir die Menschen aus FRG, aber auch die regionale Wirtschaft mit ins Boot holen und auch aktiv in die Kampagnen-Umsetzung einbinden wollen. Ein Ansatz, der so sicher ganz innovativ ist. Wir freuen uns auf eine frische, teils auch freche, aber stets seriöse Kampagne, die das, was unsere Heimat kann und das was sie ausmacht, in den Mittelpunkt rückt.
„Heimische Wirtschaft ist Rückgrat unserer Region“
Glauben Sie, dass der Landkreis Freyung-Grafenau im Vergleich mit anderen Regionen/Landkreisen zu schlecht wegkommt?
Was heißt zu schlecht wegkommt? Freyung-Grafenau steht – wie auch andere Regionen in Deutschland – weiter auch vor demografisch bedingten Herausforderungen. Diesen begegnen wir seit Langem auch erfolgreich mit den Projekten und Initiativen des Regionalmanagements. Insgesamt existieren natürlich nach wie vor teils Vorurteile und Klischees über den Bayerischen Wald und das Leben hier vor Ort. Diesen wollen wir unter anderem mit der neuen Kampagne aktiv begegnen.
Wie kann sich unsere Heimat – neben der Imagekampagne – attraktiver darstellen?
Sicher wird schnell nach Verbesserungen im Bereich Infrastruktur gerufen. Gerade im Bereich leistungsfähiges Internet tut sich aktuell schon viel. Aber den Fokus allein auf einen Ausbau der Infrastruktur zu legen, wäre zu kurz gegriffen. Denn grundsätzlich kann und soll jeder Bürger im Landkreis dazu beitragen, die Region noch attraktiver zu machen. Bürgerliches Engagement, Ehrenamt und Initiativen in die verschiedensten Richtungen tragen dazu bei, dass unsere Heimat lebenswert ist und bleibt. Darüber hinaus gilt es, insbesondere die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Sie ist das Rückgrat der Leistungsfähigkeit unserer Region. Über das Instrument der Wirtschaftsförderung werden viele Betriebe und Unternehmen unterstützt und in ihrer positiven Entwicklung gestärkt. Die Initiativen des Regionalmanagements helfen entsprechend bei der Gewinnung von Fachkräften für die heimische Wirtschaft. So wird daraus ein stimmiges Gesamtpaket, das die Attraktivität unserer Heimat sicherstellt.
Vielen Dank für das Gespräch – dann hoffen wir auf eine erfolgreiche Imagekampagne.
Interview: da Hog’n
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Weitere Infos zur Imagekampagne des Landkreises Freyung-Grafenau gibt’s unter mehralsduerwartest.de (einfach klicken)