Grafenau. Hohe Wellen hatte der Hog’n-Bericht „Existenzgefährdende Situation von Gastronom Weber: Wer ist schuld daran?“ am vergangenen Wochenende geschlagen. Weil auf dem REWE-Parkplatz in Grafenau eine gewisse Anzahl an Parkplätzen für die Öffentlichkeit vorgehalten werden muss, hatte der 34-Jährige – auf Anweisung der Stadtverwaltung – seinen Stellplatz räumen müssen. Der fahrende Gastronom kritisierte dabei insbesondere, dass Grafenaus Bürgermeister Max Niedermeier das nötige Fingerspitzengefühl bei der Entscheidung vermissen lassen habe. Die Stadtverwaltung wiederum schiebt den „Schwarzen Max“ der Marktleitung des Discounters zu. Während innerhalb der Stadtbevölkerung und auch bei Facebook weiterhin rege über dieses Thema diskutiert wird, hat Valentin Weber einen neuen Platz für seinen Burgerwagen gefunden. Und er hat noch ein weiteres Angebot bekommen…
„Alles Bitten, Betteln und Hausieren hat am Ende geholfen“
„Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert“, gibt sich Valentin Weber gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“ kämpferisch-zuversichtlich – und betont noch einmal, dass er auf Einnahmen dringend angewiesen ist. „So hart es ist, aber ich muss alle Chancen nutzen, die ich irgendwie bekomme.“ Montags wird er zunächst auf einem Privatparkplatz direkt vor dem Grafenauer Bahnhof die hungrigen Bärenstädter versorgen, dienstags parkt er seinen Imbisswagen im Gewerbegebiet Reismühle – und mittwochs verwöhnt er ab sofort die Arbeiterschaft direkt am neuen Baumarkt mit seinen Schmankerln. Alles testweise. Alles abhängig von der Nachfrage. Zwar handele es sich dabei „um zumindest einigermaßen gute Stellplätze“, so Weber – doch mit dem früheren Standort am REWE-Parkplatz seien diese in punkto Stamm- und Laufkundschaft nicht zu vergleichen. Die drei neuen Standorte sind das Ergebnis einer fast schon irrwitzigen Suche gewesen, wie Valentin Weber sein Bemühen um neue Verkaufsmöglichkeiten bezeichnet. „Alles Bitten, Betteln und Hausieren hat am Ende geholfen. Nun muss ich abwarten, wie sich das Geschäft entwickelt.“
Der 34-Jährige überlegt zudem, seinen Imbisswagen nach dem Vorbild der immer beliebter werdenden Foodtrucks neu designen zu lassen, um besser wahrgenommen zu werden. Auch der Wechsel in eine andere Stadt sei durchaus vorstellbar, erklärt der fahrende Gastronom – und bringt sogleich die Stadt Freyung ins Spiel: Vom dortigen Gärtnerei-Betrieb Zeides habe er in Folge der Hog’n-Geschichte eine Anfrage bekommen, ob er nicht auf einem der Zeides-Parkplätze seine Burger an den Mann (oder die Frau) bringen möchte. „Roland Zeides hat sich bei mir gemeldet und mir einige Stellplätze vorgeschlagen, die ich mir demnächst mal genauer anschauen werde.“ Generell seien die Rückmeldungen nach der Berichterstattung rund um die „Grafenauer Parkplatz-Affäre“ durchaus positiv gewesen. „Viele Leute haben mir Recht gegeben – und meine Aussagen bestätigt.“
da Hog’n
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