Freyung-Grafenau. Landrat Sebastian Gruber hat sich im Auftrag der im Kreistag vertretenen Fraktionen nochmals an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt, um Verbesserungen im Bundesverkehrswegeplan 2030 anzumahnen, wie einer Pressemitteilung des Landratsamts zu entnehmen ist. Alle Fraktionen seien sich demnach einig, dass der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Plattling-Landshut-München für den Landkreis von größter Bedeutung ist. Die Mehrheit der Fraktionssprecher sowie Landrat Gruber fordern zudem den alsbaldigen Ausbau der A3 in Niederbayern, insbesondere im Bereich Aicha vorm Wald/Hengersberg/Deggendorf.
Schon zuvor hatte sich Landrat Gruber mit einem umfassenden Forderungskatalog an den Bundesverkehrsminister gewandt. Mit Blick auf die positive Entwicklung der Wirtschaft im Landkreis, die zu vermehrten Verkehrsströmen führe, macht Gruber deutlich, welche Maßnahmen unbedingt angemessene Berücksichtigung finden müssten. In der Aufzählung finden sich auch die B 85 im Gemeindebereich Schönberg zwischen Gumpenreit und Eberhardsreuth, der Ausbau der B 533 zwischen Grafenau und Hohenau, aber auch eine Nordumfahrung für die Stadt Passau.
Begrenzung regionaler Entwicklung müsse vermieden werden
„Es ist mir ein Anliegen, dass unsere Unternehmen ihre gute geschäftliche Entwicklung fortsetzen können und so die Menschen in unserem Landkreis ihre Arbeit vor Ort haben können“, erläutert Gruber. Dafür sei jedoch eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur notwendig, die dem regionalen Wirtschaftswachstum Raum gebe. Es müsse seiner Meinung nach unbedingt vermieden werden, dass die Verkehrsinfrastruktur die regionale Entwicklung begrenze. „Deshalb habe ich bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt seine persönliche Unterstützung für all die Vorhaben eingefordert, die für Freyung-Grafenau von grundlegender struktureller Bedeutung sind“, berichtet Landrat Sebastian Gruber.
Das Schreiben Grubers an Bundesverkehrsminister Dobrindt im Wortlaut:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Lebensgrundlage des ländlichen Raums. Besonders unterstrichen werden soll die Bedeutung von zwei aus Sicht des Landkreises Freyung-Grafenau absolut dringlichen Maßnahmen. Die Fraktionssprecher aller im Kreistag des Landkreises Freyung-Grafenau vertretenen Parteien wollen in diesem Rahmen die dringende Erforderlichkeit des zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Plattling-Landshut-München anmahnen und fordern die alsbaldige Verwirklichung.
Diese Bahnstrecke bindet Niederbayern als einzige Eisenbahnachse an den Großraum München an. Seit Jahren verzeichnet sie steigende Fahrgastzahlen. Hierfür sind Pendlerzuwächse in den Großraum München verantwortlich. Der Ausbau ist insoweit Voraussetzung dafür, dass die Fahrzeit annehmbar bleibt und niederbayerische Arbeitnehmer weiterhin nach Landshut, Freising, München und zum Flughafen pendeln können. Zudem nimmt auch der Güterverkehr auf der Strecke kontinuierlich zu. Nach der Inbetriebnahme des BMW-Logistiklagers in Wallersdorf wird dies sogar noch verstärkt der Fall sein. Der Ausbau dieser Bahnstrecke muss daher absolut vordringlich erfolgen. Nicht zuletzt könnte damit auch Güterverkehr in erheblichem Maße auf die Schiene verlagert werden, womit ein weiteres politisch wünschenswertes Ziel ebenfalls erreicht werden könnte.
„A 3 ist für uns die wichtigste Lebensader“
Die Mehrheit der Fraktionssprecher der im Kreistag des Landkreises Freyung-Grafenau vertretenen Parteien hat mich weiterhin gebeten, mit Nachdruck den Ausbau der A 3 in Niederbayern einzufordern. Die Anschlussstellen Aicha vorm Wald/ Autobahnzubringer B 12 und Hengersberg/B 533 binden unseren Landkreis, aber auch weite Teile der Tschechischen Republik an die A 3 an. Die A 3 ist für uns und unsere Wirtschaft die wichtigste Lebensader. Gerade auch zwischen dem Autobahnkreuz Deggendorf und den beiden genannten Anschlussstellen ist daher das Verkehrsaufkommen ebenfalls besonders hoch.
Wir fordern daher mit Nachdruck, dass der Ausbau des Abschnitts zwischen Deggendorf bis Aicha v. w., aber auch der Abschnitt zwischen Straubing und Regensburg innerhalb der nächsten 15 Jahre realisiert wird. Noch in dieser Wahlperiode muss zumindest mit dem Planfeststellungsverfahren für den am stärksten belasteten Abschnitt Deggendorf-Hengersberg begonnen werden. Alsbald sollte aber auch der zweite Schritt, der Ausbau zwischen Aicha v.W. und Passau/ Landesgrenze erfolgen.
Natürlich sind nicht nur diese beiden Projekte für den Landkreis Freyung-Grafenau von elementarer Bedeutung. Ich appelliere daher, im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum und insbesondere auch im Landkreis Freyung-Grafenau angemessen zu berücksichtigen.
Im Voraus besten Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Gruber
Landrat“
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