Waldkirchen/München. Und dann gab’s doch noch einen Grund zum Jubeln! Jonas Wagner trifft kurz vor Schluss zum verdienten Ehrentreffer gegen eine stark aufspielende Mädchenmannschaft des FC Bayern München. Mit den Trainern Florian Häusl und Martin Asen durfte die C-Jugend des TSV Waldkirchen am vergangenen Wochenende gegen die U17-Juniorinnen des „großen“ FCB im Rahmen eines Testspiels antreten. An der Säbener Straße, auf dem Trainingsgelände des Rekordmeisters, wo sich sonst Robben, Lahm, Müller & Co. die Hax’n abstrampeln, empfingen die Bayern-Mädls die Jungkicker ausm Woid.
Mit viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft gegen die Bayern
Nach dem Aufwärmen und einem gemeinsamen Gruppen-Foto pfiff der Schiedsrichter das Spiel auf dem Kunstrasenplatz an. Die TSV-Jungs hielten die gegnerische Mannschaft in den ersten Minuten dabei relativ gut in Schach – und erarbeiteten sich zwei gute Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Im zweiten Abschnitt der ersten Hälfte zeigte sich dann die Bayern-Dominanz rund um die (nicht nur größenmäßig) alles überragende FCB-Spielführerin Barbara Brecht, der Kopf der Bayern-Elf. Und schon zappelte der Ball im Waldkirchener Netz: Aufgrund eines unglücklichen Fehlers von TSV-Keeper Bastian Stockinger markierten die Bayern den ersten Treffer. Von da an hatten die Gäste aus dem Bayerischen Wald nur noch geringe Chancen – wobei auch noch Verletzungspech hinzukam: Bis zur Halbzeitpause mussten die Waldkirchner die Ausfälle von Markus Meyerer, Florian Freund und Maximilian Stegbauer verkraften. Von da an ging nix mehr. In der zweiten Hälfte kassierten die TSV’ler weitere vier Gegentore. An den Ehrentreffer wollte keiner mehr so recht glauben, bis, ja bis kurz vor dem Abpfiff, als Philipp Eberle den verdienten Ehrentreffer von Jonas Wagner vorbereitete, der souverän ins rechte, untere Tor-Eck einnetzte. Endergebnis: 1:5 aus Waldkirchener Sicht.
Insgesamt, da waren sich am Ende alle Spieler der Häusl-Truppe einig, war das Kräftemessen gegen die Bayern-Mädls ein aufregendes Erlebnis. Spielerisch und auch technisch war der TSV gegen die U17-Mädchen, unter denen denen sich wohl die ein oder andere künftige Nationalspielerin befindet, zwar klar unterlegen. Dennoch haben sich die „Boscheissa“ mit viel Leidenschaft und Kampfbereitschaft am Ende beachtlich aus der Testspiel-Affäre gezogen.
„Erst am Vorabend davon erfahren…“
Es war TSV-Trainer Florian Häusl, der diese Partie zwischen den beiden Mannschaften im Vorfeld einfädelte. Er selbst hat einst in Tutzing am Starnberger See unter dem heutigen Coach der zweiten U17-Juniorinnen-Mannschaft, Alexander Bayer, gekickt. „Der Kontakt zu ihm ist nie abgerissen. Und so verabredeten wir ein Testspiel – wobei erst am Vorabend feststand, dass wir, anders als ursprünglich gedacht, sogar gegen die erste B-Jugend-Mannschaft antreten müssen, da diese vor dem baldigen Rückrundenstart unbedingt einen Test-Gegner benötigte“, sagt TSV-Jugendtrainer Häusl nach dem Spiel. Somit war die Herausforderung für die C-Junioren des TSV am Ende noch einen Tick größer.
„Sprung zu den Profis bei Mädchen schwieriger“
Nach der Begegnung wurde mit den Trainern des Bayern-Mädchen-Teams, Carmen Roth und Michael Weicker, über die Entwicklung der U17-Juniorinnen gefachsimpelt. Co-Trainer Weicker erläuterte: „Der Sprung von einer Juniorin in das große Bundesligageschäft ist viel höher als bei den Jungs, da es keine U19 gibt, sondern es von der U17 sofort zu den Erwachsenen geht.“ Ein Sprung, den nur wenige schaffen. Nicht nur die Spielerinnen selbst müssten hart trainieren und vollen Einsatz zeigen, sondern auch die Eltern sind dazu angehalten, ihre Töchter in der Entwicklung zu fördern.
„Die C-Jugend-Jungs des TSV waren heute genau der richtige Gegner für uns“, fiel das Fazit der Münchner Trainerschaft am Ende positiv aus. „Sie haben schnell nach vorne gespielt und uns stark unter Druck gesetzt.“ Alles in allem also ein für alle Seiten zufriedenstellendes Testspiel. Ein erneutes Aufeinandertreffen ist im kommenden Sommer bereits so gut wie sicher.
Hog’n-Praktikant: Maximilian Stegbauer