Waldkirchen-Dorn. Der Landrat weiß von nichts. Waldkirchens Bürgermeister ebenso. Die Regierung von Niederbayern will sich nicht konkret äußern. Und derjenige, der’s definitiv wissen müsste, sagt, dass nichts dran ist. Nichts dran am derzeit kursierenden Gerücht, dass im (bald ehemaligen) Sportpark Reuthmühle in Dorn bei Waldkirchen eine Asylbewerberunterkunft eingerichtet werden soll. Nach der Verkündung, dass der Sportpark Ende Juli seine Tore „aus wirtschaftlichen Gründen“ schließen wird, ist die regionale Gerüchteküche wieder mal am Brodeln, wie es scheint. Und weil’s grad im Trend liegt, streut man halt irgendwas mit Asylbewerbern…
Königseder: „Nein, geplant haben wir in dieser Hinsicht nichts“
„Ja, davon hab ich auch schon gehört. Ich weiß jedoch noch nichts davon“, teilt Inhaber und Sportpark-Betreiber Wolfgang Königseder auf Hog’n-Nachfrage mit und ergänzt lachend: „Die Leute wissen immer mehr als ich…“ Waldkirchens Bürgermeister Heinz Pollak habe ihn gestern besucht, um nachzufragen, wie es mit dem Sportpark Reuthmühle künftig weitergehen wird. Dabei habe dieser erwähnt, dass ihm zu Ohren gekommen sei, dass er, Königseder, mit einer Asylunterkunft plane. „Nein, geplant haben wir in dieser Hinsicht nichts“, betont Köngiseder nochmals. Wie da Hog’n berichtete, soll Ende Juli der Sportpark zugesperrt werden, das Kletter-Angebot soll als eine Art Stammtisch kurzfristig weiter fortbestehen – und die Sauna an vereinzelten, noch nicht näher bestimmten Tagen für Besucher geöffnet werden. „Konkret ist also noch nichts“, sagt Königseder – und fügt mit ironischem Unterton hinzu: „Aber vielleicht kommt die Regierung ja noch auf uns zu…“
„Geben erst dann Auskunft, wenn alles hieb- und stichfest ist“
Sarah Pancur, Pressesprecherin der Regierung von Niederbayern, teilt am Telefon dazu mit: „Ich kann Ihnen grundsätzlich bei solchen Anfragen sagen, dass wir über etwaige Gespräche keine Auskunft geben. Wir gehen immer erst dann an die Öffentlichkeit, wenn etwas hieb- und stichfest ist. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen.“
„Ich habe von dem Gerücht gehört, aber mir ist im Augenblick nichts bekannt“, sagt Heinz Pollak. „Für das Landratsamt kann ich ausschließen, dass Gespräche diesbezüglich derzeit stattfinden“, gibt Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber Auskunft. Auch er sei bereits auf das Gerücht aufmerksam geworden, nachdem er jüngst darauf angesprochen wurde. „Wir stehen jedenfalls nicht mit dem Eigentümer des Sportparks in Verbindung.“ Der Rest sei reine Spekulation…
Stephan Hörhammer