Regen/Zwiesel. Das Zwieseler Gymnasium will hoch hinaus. Allen Theorien vom demographischen Wandel und sinkenden Schülerzahlen zum Trotz, wollen die Zwieseler künftig noch einen draufsetzen. Neben dem sogenannten „Erweiterungsbau Süd“ soll nun auch gleichzeitig der Neubau um eine weitere Etage erhöht werden. Im Gegensatz zu anderen Schulen erwartet man laut Schulleiter Heribert Strunz eine positive Entwicklung der Schülerzahlen.
Ursprünglich sollten bei der ohnehin fälligen energetischen Sanierung des Altbaus ausschließlich in diesem Teil der Bildungsanstalt neue Unterrichtsräume hinzukommen – bekannt als „Erweiterungsbau-Süd“. In der jüngsten Regener Kreistagssitzung wurde bekannt, dass dieses Projekt nun noch einmal erweitert werde. Die aktuelle Zahl von 830 Schülern soll in den nächsten Jahren „mindestens stagnieren“, sagt Strunz. Da aber auch eine Ausweitung des Ganztags-Angebotes geplant sei und somit noch einmal zusätzliche Räume benötigt werden, einigte man sich darauf, auch den Neubau mit einem weiteren Stockwerk anzureichern.
Zwieseler Ganztagsbetreuung als Schülermagnet
Zudem könne man sich künftig auch eine Kooperation mit tschechischen Schulen vorstellen. Dies sei jedoch „noch nichts Handfestes“, konkretisiert Strunz. Am Montag, 29. Juli, bewilligte der Schul- und Kulturausschuss des Regener Kreistags das von der Architekturschmiede Oswald geplante Ausbau-Paket bereits. Nach dem Beschluss gehe der Ausbau der beiden Gebäude laut Pressemitteilung in die detaillierte Phase der Planungen über.
Abzüglich aller Förderungen bleiben für den insgesamt 1.15 Millionen Euro teuren „Erweiterungsbau Süd“ etwa 390.000 Euro, für die der Landkreis aufkommen muss. Über die Kosten der Neubauerweiterung ist bisher noch nichts Konkretes bekannt. Außerordentlich dankbar zeigt sich der Zwieseler Schulleiter gegenüber dem Landkreis für dessen Unterstützung. Auf Hog’n-Nachfrage, wieso das Zwieseler Gymnasium denn als eine der wenigen Schulen keine nachlassenden Schülerzahlen zu beklagen hätte, verwies der Schulleiter auf das Ganztagsangebot. Das werde „sehr gut angenommen“ und veranlasse viele Eltern dazu, ihr Kind auf die weiterführende Schule in Zwiesel zu schicken.
Es bleibt mehr Raum für kreative Betätigungen
Neben einer „Offenen Ganztagsschule“, die die Betreuung der Jahrgangsstufen 5 bis 7 nach Schulschluss gewährleistet, wird in Zwiesel seit diesem Schuljahr erstmals auch eine „Gebundene Ganztagsklasse“ angeboten. Dabei werden die einzelnen Unterrichtseinheiten entzerrt, es bleibt mehr Raum für kreative, musische und sportliche Betätigungen. Schüler werden zusätzlich in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch gezielt gefördert.
Johannes Gress