Schalding-Heining. 1. FC Schweinfurt, FC Bayern München II, Spvgg Bayreuth – als Mitglied der Regionalliga Bayern mischt der SV Schalding-Heining mit im Konzert der (bayernweiten) Fußball-Größen. Während sich der Verein aus dem Vorort der Dreiflüssestadt Passau auf dem Spielfeld bereits einen Namen gemacht hat, haben die Grün-Weißen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit nun auch einen wichtigen Schritt getan – und das mithilfe zweier Passauer Studenten. Josef Wetzl (22) und Maximilian Blindhuber (23) betreiben seit März dieses Jahres das SVS-Radio. Die beiden Hobby-Moderatoren übertragen die Heimspiele der Tanzer-Truppe, sorgen aber auch mit Interviews für Abwechslung. Im Gespräch mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ spricht Maxi über die Anfänge des Radios und über die Vorbereitung auf Spiele.
„Der Verein ist begeistert und hilft uns, wo er nur kann“
Maxi – wie ist es zur Idee gekommen, das SVS-Radio zu gründen?
Vor zwei Jahren haben ein Freund und ich schon einmal eine Liveübertragung auf die Beine gestellt – damals das Bayernliga-Spiel gegen den FC Affing. Eine zweite Übertragung gab es dann vom Hochwasser-Benefiz Spiel des FC Bayern München im Dreiflüssestadion. Bei mir war die Idee immer präsent, das wieder zu starten. Als mich dann Josef, der mit einigen Spielern des SV Schalding-Heining befreundet ist, gefragt hat, war das ganze recht schnell ausgemacht. Die Idee ist ganz einfach: Wir sind fußballbegeistert und mit der Bundesliga im Radio auf Bayern 1 aufgewachsen. Das wollten wir einfach mal selbst ausprobieren – und bis jetzt macht’s uns großen Spaß. Damals wie heute unterstützt uns das Passauer Uniradio Campus Crew. Auch der Verein war sofort wieder begeistert und hilft uns, wo er nur kann.
Bei welchem Spiel habt Ihr dann Euer Comeback gefeiert?
Der erste Einsatz von Josef und mir war das Regionalligaspiel gegen den 1.FC Schweinfurt am 7. März. Fast genau zwei Jahre nach der Affing-Übertragung am 9. März 2013.
„Berichterstattung ist noch sehr mager, genauso wie Statistiken“
Wo genau kann man sich die Spiele anhören?
Wir brauchen natürlich ein Radio, das uns überträgt. Da sind wir sehr froh, dass uns hier das Passauer Uniradio aufgenommen hat, bei dem ich zweieinhalb Jahre im Vorstand war. Sowohl die Technik, als auch die Rechte am Internetradio kommen von der Campus Crew. Das Radio ist nur im Internet empfangbar, aber da recht einfach zu finden. Unter campuscrew-passau.de ist ein Play-Button. Dazu gibt es für alle, die gern unterwegs mit dem SVS fiebern, neben unzähligen Radio-Apps auch eine eigene Campus Crew App. An der Qualität arbeiten wir, aber es wird von Mal zu Mal besser.
Wie bereitet Ihr Euch auf ein Spiel vor?
Vorbereitung ist natürlich das A und O. Leider ist das in der Regionalliga nicht ganz so einfach wie in der Bundesliga. Die Berichterstattung ist noch sehr mager, genauso wie die Statistiken. Das wenige, das wir zur Verfügung haben, müssen wir aber umso besser im Kopf haben. Das heißt, wir lesen Artikel zum Spiel, informieren uns über vergangene Spiele, erstellen Statistiken, ziehen Vergleiche. Das tauschen wir dann vorher aus, um während des Spiels möglichst viele Geschichten erzählen zu können, falls der Ball mal nicht das interessanteste ist. Das allerwichtigste sind aber natürlich die Spieler. Alle zwei Wochen 15 bis 20 neue Spieler zu lernen, ist härter als man denkt. Aber so bleiben wir wenigstens immer fokussiert, wie die Fußballer sagen…
Berichtet Ihr nur von den Spielen – oder gibt’s auch exklusive Interviews?
Sowas gibt’s bei uns auf jeden Fall vor und während den Partien. Vor dem Spiel sprechen wir jedes Mal mit einem Verantwortlichen des SV Schalding-Heining. Markus Clemens und Mario Tanzer kommen uns bei diesem Punkt sehr entegegen. Auch in der Pause wollen wir den Zuhörern etwas bieten und holen uns interessante Gäste, wie zum Beispiel Edelfans oder die Spielerfrauen vors Mikro. Geplant ist auch, wie vor dem Spiel gegen den FC Augsburg II, vermehrt Interviews vor den Spielen zu führen und diese auf YouTube zu veröffentlichen. Es gibt also durchaus Ideen und Visionen, um mit dem SVS-Radio die ganze Woche bei den Fans präsent zu sein.
„Unser Brot ist sozusagen der Spaß, hinter dem Mikro zu sitzen“
Wie viele Zuhörer habt Ihr denn so im Schnitt?
Mit den Zahlen ist das immer ein wenig schwierig (lacht). Das will man ja auch nicht gleich veröffentlichen. Aber mit knapp 500 Zuhörern im Verlauf des Spiels gegen Bayreuth sind wir schon sehr zufrieden. Ich war am Anfang etwas skeptisch, aber die Erwartungen sind wirklich mehr als übertroffen worden.
Lässt sich mit Eurem SVS-Radio Geld verdienen?
Nein – zumindest aktuell noch nicht. Weder Josef noch ich verdienen etwas an diesem Projekt. Unser Brot ist sozusagen der Spaß, bei einem Regionalligaspiel hinter dem Mikro zu sitzen. Genauso wie sich der SVS Schritt für Schritt professionalisiert, ist das auch für das SVS-Radio nicht ausgeschlossen.
Vielen Dank für das Interview – und viel Spaß bei den künftigen Moderationen.
Interview: Helmut Weigerstorfer