Temelin. Rund 10 Milliarden Euro würde der Neubau von zwei Reaktoren in Temelin kosten. Glaubt man den tschechischen Medien, dann will der tschechische Energiekonzern CEZ die Ausschreibung für den Temelin-Ausbau aber demnächst zurückziehen. Das teilt Grünen-MdL Rosi Steinberger nun mit. Hintergrund dafür ist, dass CEZ von der Politik staatlich garantierte Mindestpreise für den Stromankauf verlangt. Denn dank des Booms der erneuerbaren Energien in Deutschland sinkt der Marktpreis für Strom immer mehr, das aber macht den Bau jedes neuen Atomkraftwerks auch betriebswirtschaftlich zur Geisterfahrt. Eine klare Mehrheit der Regierungsabgeordneten in Prag spricht sich laut einer Umfrage aber gegen eine solche Milliardensubvention durch die tschechischen Steuerzahler aus.
„Das wäre ein herber Rückschlag für die Atomlobby und ein wichtiger Erfolg in unserem Widerstand gegen Temelin“, hofft Rosi Steinberger. Als völlig verantwortungslos bewertet sie hingegen das anhaltende Desinteresse der CSU in München und Berlin an der Entwicklung in Tschechien. „In Ostbayern will die Bevölkerung den Ausbau Temelins keinesfalls, und in Tschechien wird aktuell ein neues Energiekonzept erarbeitet. Seehofer könnte hier sehr viel für die bayerische Wirtschaft tun und Tschechien sofort Hilfe anbieten beim Ausstieg aus den atomaren Ausbauplänen und beim Einstieg in eine grüne, regenerative Energiepolitik. Das Ingenieurswissen dazu gäbe es bei uns!“ Doch nichts dergleichen geschehe, stattdessen schaue die bayerische Staatsregierung lethargisch zu, was direkt hinter unserer Landes- und Landkreisgrenze geschieht.
da Hog’n