„Ich liebe den Gedanken, dass es Menschen gibt, die vollkommen abgeschieden in der Natur leben – und das auf eine Art und Weise, die man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen kann“, sagt Hobby-Fotograf BastianK beim Blick auf die Polaroid-Fotos, die Mitte September rund um den Lusen-Gipfel entstanden sind, aufgenommen mit einer Wista Field 4×5 Kamera (Film: Typ 59).
„Ich war überrascht, welche Gestalten sich da im Wald so herumtreiben“
Zusätzliche Inspiration für seine „Einsiedler-Fotosession“, bei der er wie so oft von seiner Freundin Julia und seinem Rhodesian Ridgeback „Schoki“ begleitet worden ist, bot an jenem lauen Spätsommertag eine Gruppe junger deutsch-tschechischer Künstler, die er beim Tummelplatz angetroffen hatte. Diese kamen aufgrund eines jährlich stattfindenden Symposiums mit dem Titel „Na hranici – grenznah“ für eine Woche dort zusammen, um sich eben in jener Abgeschiedenheit ihrer Kunst zu widmen. „Ich war sehr überrascht, welche interessanten Gestalten sich da im Wald so herumtreiben“, erinnert sich der 31-Jährige. Normalerweise trifft er während seiner Sofortbild-Abenteuer „eher auf Urlauber, kleinere Wandergruppen oder Menschen mit angeleinten Hunden, die einen dazu auffordern, den eigenen Hund ebenfalls anzuleinen …“ Doch dieses Mal: „Symphatisch-verrückte, junge Menschen, die versuchen sich in die Natur einzubinden und mit ihr eine Woche auszuharren und zu leben.“ Begeisterung!
Der Lusen ist für den jungen Fotografen wohl einer der schönsten Plätze im Bayerischen Wald, sagt er. Vor allem auch deswegen, weil man rund um den Berg immer wieder Orte findet, die nicht total überlaufen sind und zum Zur-Ruhe-Kommen einladen. „Ich war in vielen Momenten regelrecht überwältigt davon, welche Blickwinkel der Lusen einen auf den Nationalpark Bayerischer Wald bietet.“ Die optimalen Wetterbedingungen an diesem Tag beflügelten BastianK zusätzlich – und ließen ihn seine kleine Geschichte, bei der er selbst in die Rolle des Einsiedlers schlüpfte, mit kreativer Leichtigkeit in die Tat umsetzen.
Das dazu passende „Old-School-Outfit“ mit Lodenhose, Hut und Hosenträgern angezogen, Freundin Julia die Polaroid-Kamera in die Hand gedrückt, und schon ging’s los. „Es macht mir Spaß dieses Gefühl des Einsiedlers, des abgeschotteten Bergmanns zu vermitteln, sich einfach Mal aus dem normalen 0815-Leben davonzudenken“, sagt der gebürtige Freyunger, der im „normalen“ Leben als Krankenpfleger arbeitet.
Wer auch wie BastianK dieses Spiel des Sich-Davon-Denkens und Rollenwechsels eingehen möchte, ist beim Anblick der Fotos herzllichst eingeladen …