Freyung-Grafenau. Gemeinsam mit Regierungsdirektor Dr. Jürgen Weber, den drei Bürgermeistern Josef Gutsmiedl (Röhrnbach), Dr. Olaf Heinrich (Freyung) und Max Niedermeier (Grafenau) sowie Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich besuchte Landrat Ludwig Lankl jüngst vier Unternehmen im Landkreis: Die Firma Bachl, Beutlhauser Stanztec, Atelier & Friends und Zambelli. Lankl und Weber informierten die Betriebe, die gemeinsam mehr als 2500 Mitarbeiter beschäftigen, unter anderem über die Europaregion, über die Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie über Themen der Wirtschaftsförderung. Der Besuchergruppe war und ist es ein großes Anliegen, engen Kontakt zu allen Firmen zu halten. Insbesondere in der Regionalförderung, die nach dem 31. Dezember 2013 in der jetzigen Förderperiode endet, gibt es nach wie vor einen Antragsüberhang bei der Regierung von Niederbayern in Landshut. Es gibt aber laut Dr. Weber „berechtigte Hoffnung, dass wir einen Teil dieses Überhangs durch zusätzliche Mittel vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland gegen Ende dieses Jahres erfüllen können“.
Firma Karl Bachl: Gute Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr
Bei der Karl Bachl GmbH & Co. KG empfing Geschäftsführer Karl Bachl jun. – im Landkreis FRG auch als Botschafter tätig – die Gäste mit seinem Geschäftsführer für Baudienstleistungen, Thomas Hörtreiter-Buchcic. Bachl jun. berichtete über die gute Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr sowie die erfreuliche Auftragslage von namhaften großen, aber auch vielen kleinen Unternehmen aus der Region. Bachl, als größte Firma im Landkreis mit mehr als 900 Mitarbeitern und insgesamt 1.500 Beschäftigten in der Firmengruppe, legt seit jeher großen Wert auf Ausbildung – und hat die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Bereichen Ausbildungsplätze anzubieten. Ein Firmentrend hin zur energetischen Sanierung, der insbesondere dem Dämmstoff-Bereich Rückenwind verschafft, lässt sich dem Geschäftsführer zufolge beobachten. Die Besuchergruppe besichtigte deshalb auch das 1968 errichtete Kunststoffwerk in Röhrnbach, das heute 110 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz direkt vor der Haustüre ermöglicht.
Beutlhauser Stanztec: „Unsere Kunden haben noch viel vor mit uns“
Der weitere Weg führte die Delegation nach Freyung, zum Hightech-Unternehmen Beutlhauser Stanztec GmbH & Co. KG. Geschäftsführer Robert Wernsdorfer und Michael Beutlhauser stellten den Betrieb, der mittlerweile 115 Mitarbeiter (darunter 26 Auszubildende) in Freyung beschäftigt, vor. „Wir produzieren rund 800 Millionen Steckverbindungen im Jahr, an mittlerweile 22 Stanzanlagen. Unser großer Dank geht an das Zusammenspiel von Regierung, Landkreis, Stadt und Arbeitsagentur. Nur so konnte dies alles hier in Freyung entstehen. Vor wenigen Jahren noch war das in dieser Form nicht denkbar“, so Wernsdorfer.
Inzwischen bietet Beutlhauser Stanztec eine eigene Ausbildungswerkstatt für die 26 Azubis sowie einen qualitativ hochwertigen Werkzeugbau, worauf die Geschäftsführer besonders stolz sind. Trotzdem sucht die Firma weiterhin Fachkräfte, insbesondere für den Standort in Freyung, aber auch für die weiteren Produktionsstätten in Salzweg und Landshut. Die Verantwortlichen schauen positiv in die Zukunft und beschäftigen sich intensiv mit Neuentwicklungen und Zukunftsbranchen, um auch weiterhin die hohe Kundenzufriedenheit in puncto Pünktlichkeit, Präzision und Qualität befriedigen, aber auch ausbauen zu können: „Unsere Kunden haben noch viel vor mit uns“, so Wernsdorfer.
Atelier & Friends: von der Visitenkarte bis zum Ausstellungskonzept
Der Firmengründer der Atelier & Friends GmbH aus Grafenau, Lothar Nebl, ist im April dieses Jahres im 25. Jahr der GmbH verstorben. „Zum Feiern war uns deshalb in diesem Jahr nicht zumute. Doch wir danken Lothar für die Aufbauarbeit und freuen uns, seine Geschäftsidee mit dem langjährig bewährten Team und viel Professionalität fortsetzen zu dürfen“, so Geschäftsführer Markus Pühringer, der zusammen mit Designer und Projektleiter Alois Putz die Besuchergruppe im ehemaligen „Salto“ in Grafenau empfangen hat.
Atelier & Friends hat sich zu einer Kreativagentur in der Region entwickelt, die neben Marketingkommunikation für Unternehmen auch Ausstellungsgestaltung anbietet, Kultur-Festivals begleitet, oder, wie es Alois Putz beschrieben hat: „Unser Kompetenzspektrum reicht von der Visitenkarte bis zum Ausstellungskonzept.“ Das Kerngeschäft für namhafte Kunden bezieht sich hauptsächlich auf Niederbayern. Aber auch auf den gesamten süddeutschen Raum – und wenn es sein muss, sogar bis zur Olympiade nach Vancouver. Mit 25 Mitarbeitern in Grafenau sowie Büros in München und Passau bescheinigt Geschäftsführer Pühringer eine gute Auftragslage. Bei einem Rundgang wurde unter anderem der derzeitig entstehende Kinderland-Katalog für die Bayern Tourismus Marketing GmbH vorgestellt; zudem wurden Einblicke in das Interreg-Projekt des Landkreises gewährt, für das Atelier & Friends den Zuschlag bekommen hat. Dabei wird das ehemalige Jagd- und Fischereimuseum im Schloss Wolfstein neu konzipiert und Mitte 2013 in neuem Glanz als Jagd-Land-Fluss-Museum der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zambelli: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“
Bei der Zambelli-Gruppe in Haus im Wald begrüßte Seniorchef Franz Zambelli mit Geschäftsführer Andreas von Langsdorff die Besuchergruppe mit seinem Firmenmotto: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Dass dieses Motto für die Entwicklung der Zambelli-Gruppe wegweisend war, belegen die beeindruckenden Zahlen der vergangenen 50 Jahre: Aus einem Ein-Mann-Unternehmen hat es Franz Zambelli geschafft, fast 900 Mitarbeiter an zehn Standorten in sechs Ländern zu beschäftigen. Alle Investitionen beruhen auf Weitsicht mit besonderem Blick auf Möglichkeiten, die neuen Investitionen in der Firmengruppe untereinander so gut es geht zu ergänzen.
Aktuell hat Zambelli in Rumänien eine 35.000 Quadratmeter große Produktionshalle gekauft. In dieser sind zurzeit 100 Mitarbeiter beschäftigt, freie Flächen sollen künftig auch als Business-Park für deutsche Unternehmen angeboten werden. Die Firma fertigt weltweit Spezialaufträge, gerade im RIB-ROOF-Bereich, in dem internationale Flughäfen, Bahnhöfe und große Industriegebäude mit Metalldächern aus dem Bayerwald eingedeckt werden. Außerdem baut Zambelli Regalsysteme. So zum Beispiel auch für die Staatsbibliothek in Berlin, in der derzeit Regale mit 240 Kilometer Regalböden installiert werden, auf denen sechs Millionen Bücher untergebracht werden können – der bisher größte Einzelauftrag in der Firmengeschichte. Der Betrieb ist international ausgerichtet und bekennt sich dennoch eindeutig zur Heimat im Bayerischen Wald. In Haus im Wald beschäftigt Zambelli zurzeit 150 Mitarbeiter.
Da Hog’n