Can the lions finally throughbiten them towards first league?
Die leidgeprüfte Fangemeinde von Münchens großer Liebe steht seit letztem Samstag vor einer erneuten „Mammut-“ … ähm … ‚tschuldigung … „Löwenaufgabe“: Die „Sixties“ kämpfen im verflixten, x-ten Jahr um die erneute Erstligazugehörigkeit. Wie schwierig die genaue Einschätzung der Löwen-Power dabei ist, wurde mir am Samstag beim Saisonauftakt gegen Jahn Regensburg während eines Dialogs mit einem Anhänger verdeutlicht, der mir als Tipp ein sicheres 6:1 prognostizierte – wohlgemerkt bezogen auf das Eckenverhältnis.
Trotzdem möchte ich unter ungenauester Datenauswertung, sporadischer Beobachtung und Verzicht auf tiefgründige Gesprächen – ausgenommen mit ausgewiesenen Laien und fußballerisch desinteressierten Vertretern – eine Standortanalyse zu den Sechz’gern abgeben.
Der zuvor angerührte Beton verlor zusehends an Stabilität
Am Samstag wurde gegen die Jahnen der erste „Dreier“ eingefahren, Endstand: 1:0. Die höchstens mittelmäßige Leistung der Löwen aus diesem Spiel möchte ich dabei nicht überbewerten, obgleich einige Beobachtungen aus dem Spiel meines Erachtens richtungsweisende Interpretationen zulassen. Dass eine Mannschaft, deren Trainer Maurer heißt, aus einer defensiv stabilen Formation heraus agiert, ist dabei ebenso unüberraschend wie die auftretenden Probleme beim Ausfall von einem der Stützpfeiler in der Abwehrreihe. So konnte nach dem Ausscheiden Aygüns das Mau(r)erwerk nicht wieder adäquat stabilisiert werden, der zuvor angerührte Beton begann zusehends zu bröckeln. Kiraly musste schlussendlich gar einen Strafstoß abwehren, um den Löwen einen gelungenen Saisonstart zu sichern.
Am Montag gegen die Dresdener Dynamos wird’s vermutlich einen Kampf auf Biegen und Brechen geben. Nachdem nun festseht, dass der griechische Neuzugang und Hoffnungsträger im Mittelfedl Grigoris Makos zwei Monate ausfallen wird (Riss des Syndesmosebands), brennt’s bei den Sechz’gern gleich wieder mal von Anfang an. Ob die Löwen diesen Ausfall verkraften können, ist fraglich. Im Dresdner Hexenkessel könnte es passieren, dass das Unternehmen Aufstieg einen herben Dämpfer bekommt – und die Ostdeutschen die Münchner gleich einmal in den Zwinger verwiesen.
Die Zeichen stehen (wieder einmal) schlecht an der Grünwalder Straße. Und es bleibt zu befürchten, dass im Laufe der Saison, wenn’s drauf ankommt, eben die zweite Garde nicht löwenstark genug ist, um das Ziel Aufstieg tatsächlich zu vollenden. Prinzipiell reicht das Potenzial der Sechz’ger ja, um jede Mannschaft der Liga zu ärgern. Eine Konstante sehe ich dabei aber erneut nicht. Das leidige Problem beim Turnverein wird sich auch in dieser Saison wiederholen: Sie können zwar jeden schlagen, aber genauso können sie – so bescheuert trivial das klingen mag – auch gegen jeden verlieren. Jedes Spiel ist wie eine Wundertüte – man weiß nie, was am Ende dabei herauskommt. Meine Saison-Prognose lautet daher, frei nach dem Tokens-Evergreen: „When the Lions slept too tight…“
Euer Samidine Zidane