Freyung-Grafenau.„Der ganze Woid auf einer Karte.“ Mit diesen Worten präsentierten Karl Matschiner, Pressereferent des Landratsamts Freyung-Grafenau, und Regionalmanager Sebastian Gruber die neue [WOID-CARD] bei einem Treffen mit den Schulleitern der Gymnasien und der FOS/BOS. Nein, es handelt sich dabei nicht um eine geographische Darstellung des Landkreises, sondern um eine USB-Karte mit Informationen zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in Freyung-Grafenau. Und natürlich passt da auch nicht die gesamte einheimische Wirtschaft drauf. Der grüne Datenträger im handlichen Scheckkartenformat braucht nicht viel Platz und gibt den Schulabgängern ein kleines Stück Heimat mit auf ihren weiteren Weg. Damit sie die Heimat nicht aus den Augen verlieren und irgendwann – wenn das Studium oder die Ausbildung erfolgreich absolviert wurde – vielleicht wieder die Heimreise in den Woid antreten.
„Kontakt zwischen Unternehmen und ehemaligen Waidlern herstellen“
Wie wichtig es ist, dass man „alles unternimmt, um die Intelligenz im Landkreis zu behalten“, wie es der Schulleiter des Gymnasiums Freyung, Wolfgang Redel, formulierte, machte auch Regionalmanager Sebastian Gruber nochmals deutlich: „Vier von fünf unserer Abiturienten verbleiben nicht mehr in der Region. Dabei sind viele der hiesigen Firmen händeringend auf der Suche nach Fachkräften.“ Das Problem bestehe hauptsächlich darin, in der Konkurrenz mit den Ballungsräumen zu bestehen und die Fachkräfte in den Woid zu locken, so Gruber weiter. Und weil die ehemaligen Waidler in der Regel diejenigen sind, die es am ehesten auch wieder in den Bayerischen Wald zurückzieht, sieht Gruber eine seiner wichtigsten Aufgaben als Regionalmanager darin, Kontakte zwischen den Unternehmen und den „Weggroasten“ herzustellen.
Mit der [WOJD-NEWS], dem monatlichen Newsletter, den das Regionalmanagement neuerdings an über 1000 Empfänger versendet, werden bereits die ehemaligen Schulabgänger aus dem Landkreis erreicht. Mit der [WOID-CARD] geht das Regionalmanagement nun einen Schritt weiter und versucht, die jetzigen Schulabgänger bereits vor der „Landflucht“ zu erreichen. Über 300 Schüler halten somit bei den kommenden Abiturfeierlichkeiten nicht nur ihr Abiturzeugnis, sondern auch die [WOID-CARD] in Händen. „Und das soll auch keine einmalige Aktion sein“, betont Gruber.
Personalisierte [WOID-CARD] soll Bewusstsein für Potenzial in der Heimat schaffen
Auf der [WOID-CARD] befinden sich viele Kontakte. Dazu gehören Ansprechpartner im Landratsamt ebenso wie Kontaktpersonen, die rund um das Thema Existenzgründung behilflich sein können. Ebenfalls auf dem Stick: Zwei Imagebroschüren mit vielen Beispielen von erfolgreichen Unternehmen aus der Region. Denn viele Schüler wissen ganz einfach nicht, was die Firmen vor der eigenen Haustüre eigentlich so machen. Was viele auch nicht wissen und was für den ein oder anderen eine attraktive Alternative zum herkömmlichen Studium sein könnte: Einige einheimische Unternehmen wie Aptar oder die Sparkasse bieten bereits ein duales Studium an.
Mit der personalisierten Karte – die Schüler werden mit ihrem Namen begrüßt – möchte Gruber ein Bewusstsein für das Potenzial in der Heimat schaffen. Auch wenn das Regionalmanagement alles dafür tut, um die Fachkräfte wieder in den Landkreis zurückzuholen, „eine Arbeitsvermittlung sind wir nicht“, stellt Gruber klar. Die Firmen müssten schon auch umdenken und sich innovative Lösungen dafür einfallen lassen, wie man künftig den Kontakt zu Schulabgängern halten kann. „Man könnte beispielsweise die Studiengebühren übernehmen oder die Studenten mit Lehrmitteln unterstützen. Das ist zwar in der Vorleistung teurer“, gibt der Regionalmanager zu, „aber anders wird es nicht funktionieren.“
Wer nicht zu den glücklichen Abiturienten gehört, die die [WOID-CARD] überreicht bekommen, kriegt zwar keine schicke grüne Karte von uns, die Dateien stellt uns das Regionalmanagement aber netterweise zur Verfügung.
Dike Attenbrunner
2012-06-14 Präsentation_[woid-card]
Imagebroschuere FRG [Woid-card]